It will be getting better

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„Zoe?!"
Langsam drehte ich meinen Kopf in die Richtung aus der mein Name erklungen war.
Nachdem Florian mir die neusten Informationen mitgeteilt hatte, hatte ich ein wenig abgeschaltet.
Ab irgendeinem Punkt musste Clara anscheinend Panik bekommen haben, da nun Antonia in dem Türrahmen vom Flur zum Wohnzimmer stand.
Verwirrt ließ ich meinen Blick weiter schweifen, streifte eine nervös aussehende Clara welche in einer Ecke des Zimmers stand und Ihre Hände ineinander rang, bevor ich zurück auf Toni kam, welche inzwischen hastige Schritte durch den Raum auf mich zu getan hatte.
Florian entdecke ich nicht. Wahrscheinlich hatte Clara ihn heimgeschickt, bevor Sie Toni gerufen hatte.
Man musste ja nicht noch mehr Aufmerksamkeit damit erregen, dass wir die private Telefonnummer einer Lehrerin hatten, geschweige denn dass diese auf unser Rufen ebenfalls erschien.
„Babe, was ist denn los?"
Toni hatte inzwischen die Couch erreicht und sich davor gekniet, bevor Sie sanft meine Hände in Ihre nahm und diese langsam streichelte.
„Ich... Wir... haben meinen Dad gefunden... und Halbbruder..."
Erst mit dem aussprechen der Fakten wurde mir wirklich klar was passiert war, bevor bei mir alle Dämme brachen.
Schluchzend stürzte ich nach vorne in die Arme der Frau die ich liebte, bevor ich mein Gesicht in Ihrem Nacken vergrub.
Diese schien mit dieser Reaktion kurzzeitig überfordert zu sein, bevor Sie Ihre Arme um mich schlang und uns beide auf die Couch zurückbeförderte.
„Clara?"
Ich spürte Ihre Stimmbänder vibrieren während Sie sprach, bevor ich mich weiter in Ihre Umarmung schmiegte.
„Möchtest du mir vielleicht kurz erklären was passiert ist?"
Während Clara die Story noch einmal wiederholte, zoomte ich ein wenig aus. Ich wollte das alles nicht noch einmal anhören.
Es tat weh zu wissen, dass meine Mutter mich quasi mein ganzes Leben angelogen hatte.
Die Begründung wieso er damals schon so gut wie nie da war wurde mit einem Job abgetan, der damals wahrscheinlich auch gelogen war. Schließlich konnte ich mich an keine männliche Vaterfigur in meinem damaligen Leben in Italien erinnern.
Doch was viel mehr schmerzte war die Gewissheit, dass diese Frau es ohne mit der Wimper zu zucken in Kauf genommen hatte, dass dieser Mann sein Kind nie sehen würde. Noch nicht einmal von dessen Existenz wusste. Sein eigenes Fleisch und Blut.
Zitternd richtete ich mich ein wenig auf, wobei Toni Ihre Hand beschützend an meine Taille fallen ließ.
„Und daraufhin hast du mich angerufen? Wie überhaupt?"
„Sie hatten mich ja damals nach Zoe's Adresse gefragt... außerdem weiß ich auch den Code für Ihr Handy, weshalb ich dort ebenfalls die Nummer abgleichen konnte."
„Ach bitte, hör auf mich hier zu siezen, da komm ich mir ja noch älter als ohnehin schon vor. Ich gehe davon aus dass du von Zoe und meiner Beziehung weißt?"
Ein leichtes Lächeln stahl sich auf meine Züge bei Ihrem Satz. Sie hatte keine Sekunde gezögert unsere Machenschaften als Beziehung zu labeln.
„Ehm... Ja Frau... ehm Antonia..."
Ein leichtes Glücksgefühl machte sich in mir breit als ich sah, wie rot Clara im Gesicht geworden war.
Es war Ihr eindeutig ein wenig unangenehm und fremd. Aber irgendwie brachte dies auch ein bisschen Normalität in die ganze Sache.
Meine Freundin, ich und meine beste Freundin saßen zusammen in Ihrem Wohnzimmer und unterhielten uns, als wäre es ganz normal...
Um die Russin jedoch vor weiteren Unannehmlichkeiten zu bewahren räusperte ich mich leise und erhob mich.
„Ich glaube wir sollten jetzt auch langsam gehen. Du weißt ja nicht ob deine Eltern doch noch eher heim kommen... Kannst du Florian darum bitten mir alle Informationen einmal zukommen zu lassen? Ich werde dann schauen was ich damit anfange. Erst einmal muss ich das alles ein wenig verarbeiten..."
Verständlich blickte diese mich an bevor Sie nickte.
„Natürlich. Du wirst es spätestens morgen früh haben. Ich werde ihm gleich heute Abend noch schreiben."
Kurz blickte ich Sie mit schiefgelegtem Kopf an, bevor ich sie wissend musterte.
Sie schrieb ihm also.
Hinter mir hatte sich Antonia inzwischen ebenfalls erhoben und stand nun etwas unkomfortabel hinter mir.
Spontan griff ich nach Ihrer Hand und verschränkte unsere Finger miteinander.
„Ich schreib dir... und sag danke an Florian für mich! Und könntest du vielleicht auf mein Rad aufpassen? Ich werde es bei Gelegenheit wieder abholen...", waren meine letzten Worte, bevor ich mit Toni Clara's Haus verließ und zu Ihrem Auto eilte.

Nach einer stummen Fahrt, jedoch weiterhin verschränkten Händen, kamen wir schließlich wieder an Tonis Haus an.
Wie selbstverständlich schloss ich die Haustür mit dem Ersatzschlüssel auf, trat ein und schaltete das Licht ein. Nach nur wenigen Sekunden kam Arko angerannt und strich um meine Beine, während zeitgleich hinter mir die Tür wieder geschlossen wurde und sich zwei schlanke Arme um meine Mitte legten.
Federleichte Küsse wurden auf meinen Nacken gehaucht und mit einem Seufzer lehnte ich mich entspannt zurück.
„Ich hab dich vermisst", hörte ich Toni leise murmeln, während Ihre Lippen weiterhin eine süße Tortur veranstalteten.
„Mhh", war meine einzige Erwiderung, bevor ich Ihre Hände nahm und hinauf ins Schlafzimmer zog.
Wie selbstverständlich zog ich mir meinen Pulli über den Kopf, bevor ich mich in BH und Jeans zu Antonia umdrehte.
Diese lehnte mit verschränkten Armen im Türrahmen und grinste mich verliebt an.
„Eigentlich hatte ich daran gedacht dass wir über die Sache mit deiner Familie ein wenig reden um die nächsten Schritte zu vereinbaren..."
Mein aufgesetztes Grinsen fiel von meinem Gesicht und stöhnend ließ ich mich auf das Bett hinter mir fallen.
„Was gibt es dort schon zu reden..."
Trotzig starrte ich an die Zimmerdecke, bevor ich spürte wie sich die Matratze neben mir senkte und jemand sachte über meinen entblößten Bauch fuhr.
„Ich mache mir Sorgen um dich. Es ist nicht gut solche Dinge immer nur in sich hineinzufressen. Du kannst mit mir reden, dass weißt du. Außerdem möchte ich dir helfen Kontakt mit deinem Vater herzustellen. Vielleicht können wir dann dieses Chaos ein wenig besser aussortieren."
„Du musst das nicht tun."
Ich hatte mich auf meine Seite gerollt und blickte nun schräg zu ihr auf.
Sie hatte weiterhin ihr Outfit für die Schule an, welches dieses Mal aus einer engen schwarzen Jeans und einem leicht herabhängenden Pulli bestand.
„Ich weiß. Aber ich liebe dich, also tue ich alles was in meiner Macht steht, um dich glücklich zu machen", kurz beugte Sie sich zu mir hinunter um mir einen Kuss auf die Lippen zu hauchen, bevor Sie sich wieder aufrichtete.
„Schau, die nächsten Ferien sind in drei Wochen, ebenso wie dein siebzehnter Geburtstag. Wenn wir es schaffen in diesem Zeitraum einen ordentlichen Kontakt zu deinem Vater herzustellen, kannst du Ihn vielleicht treffen, genauso wie deinen Halbbruder."
Verdattert blickte ich Sie an, während Sie Aufstand und sich nun ebenfalls den Pulli über den Kopf zog.
Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass Sie sich womöglich fürs schlafen fertig machte.
„Woher weißt du wann ich Geburtstag habe?"
„Das ist das einzige was bei dir hängen geblieben ist?"
Empört drehte Sie sich zu mir um, hatte jedoch ein verschmitztes Glühen in den Augen.
„Ich habe deine Akte in der Schule gelesen, da steht sowas normalerweise drin."
„Mh", erwiderte ich nur, während ich Sie weiter beim entkleiden beobachtete.
Erregt leckte ich mir über meine Lippen.
„Weißt du, so gern ich mich auch mit dir über diese Dinge unterhalte, glaube ich gibt es im Moment etwas besseres zu tun."
Toni hatte sich inzwischen ebenfalls die Jeans und Ihren BH ausgezogen und blickte mich nun mit einer hochgezogenen Augenbraue über Ihre nackte Schulter an.
„Ach ja?", flüsterte Sie neckisch, „dann hol es dir doch."
Mit einem Satz war ich aus dem Bett. Reden konnten wir eindeutig noch morgen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 23, 2018 ⏰

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My Life, of curse (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt