"Was willst du hier?", fragte ich den Mann, als ich zur Türe ging.
Jack, so hieß dieser Mann, lachte, aber verfestigte seinen Blick sofort wieder. "Ich will das Mädchen." Seine Stimme klang kalt, was mir nichts ausmachte.
Ein spöttisches Lachen entkam meinen Lippen, was ihm Wut in die Augen zauberte. "Von was träumst du Nachts?"
"Ich mache nur das, was Ian mir aufgetragen hat.", meinte er darauf, und sein Blick war noch genauso steif wie vorher.
Ich zog eine Augenbraue nach oben und sagte:"Mit Ian war ausgemacht, dass sie hier bliebt."
Jack lachte dreckig und sah mir tief in die Augen. "Mir war klar, dass du sie nicht hergibst. Komm morgen 03:00 Uhr Nachmittag zum Bahnhof. Dort kann Ian die Sache selbst mit dir klären." Mit diesen Worten verließ er mein Grundstück.
Ich knallte die Haustüre hinter mir und ging mir durch die Haare. "Was ist los?", fragte Drake, der gerade aus dem Wohnzimmer kam. "Ian will Amy haben."
Er zog fragend eine Augenbraue nach oben. "Ich dachte das war ausgemacht?"
Ich schüttelte den Kopf und knallte meine Faust gegen die Wand. "Ja, verdammt! Aber du kennst diesen Arsch doch."
Drake nickte und ging mit mir zusammen zurück ins Wohnzimmer. Dort setzten wir uns auf die Couch und überlegten, wie es jetzt weitergehen sollte.
"Er sagte, wir sollen morgen um 03:00 Uhr Nachmittags am Bahnhof sein. Ich weiß nicht, ob ich das wirklich tun soll. Sie haben irgendwas vor.", erklärte ich und sah ihn an.
Drake zuckte die Schultern und sah auf eine Stelle. "Ich denke es wäre besser, wenn du hingehst. Vielleicht will Ian wirklich nur mit dir reden." Ich wusste, dass er nur versucht mich aufzuheitern, aber das schaffte keiner.
"Mal sehen.", murmelte ich nur leise und verzog mich dann in mein Zimmer.
Ich dachte immer wieder darüber nach, ob ich es tun sollte, oder nicht. Ich hatte bei beiden Methoden ein schlechtes Bauchgefühl, aber ich entschied mich dafür einfach hin zugehen.
Ein leises Klopfen ertönte an meiner Zimmertüre, weswegen ich ein leicht genervtes "Ja." Von mir gab.
Claire öffnete die Türe und betrat mein Zimmer. "Ist alles okay?", fragte sie besorgt.
Ich beantwortete ihre Frage nicht, sondern sagte:"Du bist mit Amy morgen mal kurz alleine." Ich ging an ihr vorbei und joggte die Treppen nach unten.
Der Rest der Jungs hatte sich bereits im Wonzimmer versammelt, was mir gerade Recht war.
"Wir müssen planen.", sagte ich , als ich mich auf die Couch setzte und währenddessen meine Hände zusamme klatschte.
"Planen wofür?", frage Sam, ebenfalls einer meiner Jungs, und sah mich neugierig an.
"Jack war hier und meinte, Ian wolle Amy haben. Morgen wollen sie sich mit uns am Bahnhof treffen. Ich habe mich dazu entschieden, dass wir Jungs dort hinfahren und die Mädels hier lassen."
Sam riss die Augen auf und sah mich genauso perplex an, wie der Rest der Jungs. "Was ist denn?", fragte ich und hob dabei die Arme, weil ich nicht wusste, was das Problem war.
"Du willst Claire und Amy hier ganz alleine lassen? Nach so einer Aktion?", fragte Drake.
Ich nickte leicht und sah ihn an. "Was soll ich sonst machen? Soll ich sie mitnehmen?" Drake schüttelte darauf nur den Kopf und meinte:"Einer, oder zwei von uns könnten ja hier bleiben."
Ich zog eine Augenbraue nach oben. "Und wer von euch bleibt freiwillig hier?" Keiner rührte sich, weswegen ich nickte und sagte:"Da hast du es."
"Also, wie willst du es dann machen?", fragte Mike, der neben mir saß.
Ich sah auf eine Stelle und dachte nach. "Wir fahren einfach dahin und hören und an, was Ian zu sagen hat. Viel wird er nicht sagen, außer dass er Amy will."
Danny zuckte die Schultern und sah mich besorgt an. "Man, Jason. Ich glaub der Idiot hat irgendwas vor."
"Natürlich hat er was vor. Aber wir können nichts machen." Voller Verständnis nickte er und dachte weiterhin nach, wie der Rest der Jungs.
Ich stand auf und verließ das Wohnzimmer, worauf ich die Treppen nach oben lief und die Zimmertüre von Amy aufriss.
"Klopf gefälligst bevor du reinkommst!", zischte sie und sah mich finster an.
Ein kleines Grinsen unterdrückte ich mir und sagte:"So viel ich weiß bist du bei mir und nicht ich bei dir." Mein Stimme klang ungewöhnlich ruhig. So hatte ich seitdem sie hier war noch nicht einmal mit ihr gesprochen.
Amy zuckte nur die Schultern und sah auf den Boden. Eine unangenehme Stille überkam uns, weswegen ich sagte:"Du bist morgen mal kurz alleine."
Plötzlich wurde ihre Augen ganz groß und ein kleiner Schimmer von Hoffnung war darin zu sehen. "Ganz alleine?"
Ich schüttelte den Kopf und meinte:"Keine Angst, Süße. Du kannst von hier nicht abhauen." Sofort verschwand dieser Schimmer von Hoffnung wieder, was mir fast das Herz brach.
"Schade eigentlich.", sagte sie mit rauer Stimme und versuchte sich die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
Mit einem kleinen Nicken verließ ich das ZImmer. Als ich die Türe hinter mir geschlossen hatte, atmete ich tief durch. Langsam kamen die alten Gefühle unserer Freundschaft wieder hoch.
Ich hatte sie immer so schlecht behandelt, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass sie immer noch die wichtigste Person in meinem Leben war.
Ich wurde zum Einzelgänger und hatte außer meiner Truppe keine Freunde. Ich hatte Leute, mit denen man Dealen konnte, aber das waren keine Freunde. Amy war immer die einzige Person in meinem Leben gewesen, die mich immer verstand. Das hatte mir einfach die letzten Jahre gefehlt. Ich war aber noch nie gut darin mir selbst etwas einzugestehen, geschweige denn anderen Leuten Recht zu geben. Aber Amy hatte mich immer so akzeptiert wie ich war.
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Hier ist der nächste Part. :)
Hey, Leute.
Ich weiß, dass es schon wieder ewig gedauert hat, bis ich hochgeladen habe. Aber mein Laptop ist kaputt, deswegen musste ich mich erst um ein anderes kümmern :)
Ich hoffe euch gefällt der Part, auch wenn er schon wieder ziemlich kurz ist. :/