Am nächsten Morgen war ich schon ziemlich früh auf und die Nacht hatte ich auch nicht gut geschlafen. Ich musste die ganze Zeit daran denken, was heute auf uns zukommen würde. Eigentlich wusste ich ja, was Ian wollte. Aber keiner hatte eine Ahnung was in seinem kranken Kopf vorging.
Nach stundenlangem Rumliegen beschloss ich nach unten zu gehen. Dort war Claire und richtete schon das Frühstück her.
"Morgen.", murmelte ich und fuhr mir durch die Haare.
Claire drehte sich um und erschrak, worauf sie sagte:"Guten Morgen, Justin. Kannst du dir nichts anziehen?" Ich hatte nur meine Boxershorts an und das mochte Claire überhaupt nicht.
Sie starrte verlegen aus dem Fenster, was mich zum Grinsen brachte. "Ich hab doch etwas an."
Claire verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf, worauf ich mir einen Kaffee aus der Maschine ließ.
"Justin, geh bitte hoch und zieh dir etwas an." Ihre Stimme klang nicht sehr erfreut, was mich nur noch mehr zum Grinsen brachte.
"Gleich, wenn ich meinen Kaffee in Ruhe zu Ende getrunken habe.", ich hielt inne und nahm einen Schluck von meiner Tasse. "Was stört dich eigentlich daran, wenn wir so rumlaufen? Wir sind Jungs, wir schlafen nicht in Schlafanzügen.", setzte ich fort und sah sie amüsiert an.
Claire schluckte leicht und sah mich nach wie vor nicht an. "Es ist mir egal mit was ihr schlaft, von mir aus könnt ihr auch nackt schlafen, aber wenn ihr euer Zimmer verlasst, dann könnte ihr euch doch wenigstens was anziehen."Genau in diesem Moment betrat Drake die Küche. "Claire wird halt nervös, wenn sie halbnackte Jungs sieht." Er zwinkerte Claire zu und ließ sich ebenfalls einen Kaffee raus.
Ich schmunzelte und trank meinen Kaffee zu Ende, worauf ich sagte:"Dann werde ich mal den Wünschen meiner Hausherrin nachgehen." Claire warf mir einen nassen Schwamm auf die Boxer, weswegen sie nass wurden.
"Tja, da wird Jason seine Boxer jetzt wohl ganz ausziehen müssen.", lachte Drake und sah Claire an.
Die kniff nur ihre Augen zusammen und zischte mit zusammengebissenen Zähnen:"Wage es ja nicht." Ich lachte ebenfalls und ging dann die Treppe nach oben in mein Zimmer. Dort holte ich mir frische Klamotten und machte mich auf den Weg in die Dusche.
Ich lies das lauwarme Wasser an meiner Haut hinunter prasseln und genoss einfach die Zeit für mich. Es war schön einfach mal von der Außenwelt abschalten zu können.
Als ich fertig war, band ich mir ein Handtuch um meine Hüfte und trocknete mir mit einem zweiten die Haare ab. Plötzlich wurde die Türe aufgerissen.
"Oh mein Gott, sorry!", quietschte Claire und drehte sich um.
Ich schüttelte lachend den Kopf. "Willst du mich nackt sehen oder was? Wenn ja, dann musst du es nur sagen." Ich zwinkerte, während sie mich böse ansah.
"Ich wollte nur deine Schmutzwäsche holen, damit ich sie waschen kann.", murmelte sie leicht sauer und nahm den Korb nach oben. "Hätte ich jetzt auch gesagt.", sagte ich grinsend. Sie verdrehte wieder die Augen und ging.
Gleich darauf zog ich mich an und lief nach unten zu den Jungs. "Also, wir werden uns jetzt dann auf den Weg machen."
Sie sahen alle ziemlich nervös aus, was ich nachvollziehen konnte. Aber wir durften uns dort überhaupt nichts anmerken lassen. Das hätte alles kaputt gemacht, weil sie dann gewusst hätten, dass sie mächtiger sind.
"Alles klar mit euch?", fragte ich mit einem leichten Grinsen im Gesicht. "Meinst du wirklich, dass es eine gute Idee ist die Mädels alleine zu lassen?" Drake's Stimme klang ziemlich besorgt.
Ich sah ins leere und murmelte:"Wird schon gut gehen." Ich wollte gar nicht mehr länger darüber nachdenken, sonder nahm meine Jacke und lief in die Küche. "Wenn hier jemand läutet, dann machst du nicht auf und bitte pass auf Amy auf." Claire nickte und ich ging ohne weitere Worte zu meinem Auto.
Die Jungs kamen mir gleich hinterher, weswegen wir auch sofort losfahren konnten. Im Auto herrschte eine unangenehme Stille, deswegen machte ich das Radio an. "Ein Mädchen wird sei...-" Als die Moderatorin das sagte, schaltete ich das Radio sofort wieder ab.
Ich wusste ganz genau, dass es um Amy ging. Ich konnte das einfach nicht hören, wie sie sagten, dass ihre Mutter leidete und lauter solche Sachen. Eigentlich war ich ein kalter Mensch, aber damals war Amy's Mutter wie ein Mutterersatz für mich.
Als wir endlich am Bahnhof ankamen, stieg ich aus und lief gleich zu Ian, der schon mit einem ekelhaften Grinsen da stand. "Was wollte Jack gestern bei mir?", fragte ich ihn und drückte ihn gegen die Mauer.
"So weit ich das mitbekommen habe, hat er dir das eigentlich gesagt.", das Grinsen auf seinen Lippen wurde immer ekelhafter.
Ich versuchte ruhig zu bleiben und sagte:"Er meinte, dass du Amy willst."
"Ja, ich möchte schließlich auch meinen Spaß."Die Wut in mir baute sich immer weiter auf, aber ich konnte mich trotzdem zurückhalten.
"Es war abgemacht, dass ich sie bekomme!", spuckte ich und sah ihn finster an.
Ich ließ Ian los, da ich ihn sonst womöglich erwürgt hätte. Er lachte aber nur lässig und zündete sich eine Zigarette an. "Ich habe es mir aber anders überlegt. Jetzt will ich sie und du solltest eigentlich wissen, dass ich immer bekomme was ich will."
Ich atmete tief durch und versuchte weiterhin ruhig zu bleiben. "Du wirst sie aber nicht bekommen.", flüsterte ich kopfschüttelnd.
Ian zog an seiner Zigarette und pustete den Rauch in die Luft, worauf sich erneut ein ekelhaftes Grinsen auf seinen Lippen bildete. "Ach ja? Und was ist, wenn ich sie schon habe?"
Ich ließ mir diese Frage durch den Kopf gehen. Ich schloss meine Augen und setzte sämtliche Puzzleteile zusammen. Als ich begriff, was Ian geplant hatte, riss ich meine Augen sofort wieder auf. Sofort sammelte ich die Jungs ein und joggte zu meinem Auto, worauf wir losfuhren.
"Ich hatte die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl. Es war eine scheiß Idee sich auf diesen Wichser einzulassen!", fluchte ich und versuchte mich auf die Straße zu konzentrieren.
Drake saß total nervös neben mir und fragte:"Was ist denn? Justin, verdammt!""Ian hatte seine Männer nicht dabei. Wer weiß was die in der Zwischenzeit mit Amy und Claire gemacht haben."
Amy's POV
Ich saß wie immer die ganze Zeit nur in meinem Zimmer und starrte aus dem Fenster. Ich hörte wie Justin gefahren war, weswegen sich eine komische Stille im ganzen Haus aufgebaut hatte. Das einzige was man hören konnte, waren Teller die aneinander stoßten, weil Claire wohl gerade am spühlen war.
Plötzlich klingelte es und ich wusste, dass dies nichts Gutes zu bedeuten hatte. Claire kam nach oben zu mir ins Zimmer gerannt und war total nervös.
"Wir müssen jetzt ganz leise sein.", sagte Claire so leise, dass ich sie kaum verstand.
"Wieso?", flüsterte ich.
Sie antwortete ebenfalls flüsternd:"Weil Justin gesagt hat, dass keiner wissen darf, dass wir alleine sind und wir dürfen auf keinen Fall die Türe öffnen."
Ich nickte einfach nur und hörte auf das, was Claire gesagt hatte. Von unten kam auf einmal ein lauter Knall und eine männliche Stimme brüllte:"Wir kriegen dich, du Schlampe."
Claire fing an zu zittern und winselte:"Scheiße, sei ganz leise!"
Langsam baute sich Angst in mir auf, weil ich keine Ahnung hatte, was hier los war.
Man konnte Schritte hören, die immer näher kamen und gleich darauf wurde auch die Türe aufgeschlagen. Dort stand ein großer Mann, der mich und Claire dreckig angrinste.
Claire sprang auf und stellte sich beschützend vor mich. "Jack!", schrie sie.
Der Mann, der anscheinend Jack hieß kam uns näher und sagte:"Claire."
"Fass sie nicht an.", zischte Claire bedrohend, was den Mann aber nicht mal ansatzweise abschreckte. Dieser grinste nämlich nur und schubste Claire auf den Boden, worauf er auf mich zu kam.
Eigentlich hätte ich wegrennen müssen, aber ich stand in diesem Moment einfach so unter Schock, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. "Was soll das, Claire?", fragte ich mit zittriger Stimme.
Jack zog mich an den Haaren nach oben, was mich etwas aufschreien ließ. "Lass mich los!", schrie ich und versuchte mich zu befreien. Jack tat genau das Gegenteil und drückte mich gegen eine Wand.
"Du tust jetzt genau das, was ich dir sage. Verstanden?" Seine Stimme war so kalt, dass ich Gänsehaut bekam. Ich hatte so viel Angst, dass ich einfach nichts sagen konnte. "Ob du mich verstanden hast!", brüllte er. Ich nickte, worauf er mich aus dem Zimmer zog.
Claire kam uns hinterher und versuchte ihn von mir wegzudrücken. Er schubste sie aber ein zweites Mal auf den Boden, sodass sie mit dem Kopf gegen ein Regal flog.
Es ging plötzlich alles so schnell. Jack ließ sie einfach so da liegen und zog mich in sein Auto.
TO BE CONTINUED
Hey, Leute! <3
Sorry, dass ich so viele Wochen nichts mehr hochgeladen habe. Ich habe einfach keine Zeit zum Schreiben gefunden. Ich versuche jetzt wieder mehr zu schreiben. :)
Danke für die ganzen Votes, die ich in dieser Zeit bekommen habe. :*