Kapitel 27

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"Jay? Was machst du hier?" "Darf ich hinein", fragte ich gleich direkt. "Klar." Mason machte einen Schritt auf die Seite und ich ging hinein. Mit Mason, welcher die Türe schloss, ging ich in das Wohnzimmer. "Also, was ist los?" Im Wohnzimmer saß auch Doniya, die ich kurz begrüßte. "Ich habe mich mit meinem Bruder gestritten." "Über?" Ich sah ihn nur an. "Verstehe", sagte er und räusperte sich. Da fällt mir ein, wieso sind die zwei alleine hier? Plötzlich grinste ich. "Habt ihr zwei was am Laufen?" Doniya wurde schlagartig rot, während Mason nur leicht grinste. "Möglich", sagte er und lachte leicht. "Süß", sagte ich. "Störe ich euch?" "Als ob dich das interessiert." Ich schmunzelte. "Siehst du", sagte Doniya und lachte. "Da will man einmal höflich sein und bekommt die Wahrheit an den Kopf geworfen", nuschelte ich, was wiederum die beiden zum Lachen brachte. "Ich... ich muss dann gehen", sagte Doniya und stand auf. "Okay", sagte Mason und begleitete sie zu der Türe.

Mittlerweile saßen wir irgendwie auf der Couch herum und sahen etwas im Fernsehen an. "Schläfst du heute hier?" "Ja." "Gut. Wenigstens weiß ich das und kriege Morgen keinen Schock wenn du hier liegst", lachte Mason. "Wer sagt, dass ich auf der Couch schlafe?" "Ich?" "Entschuldige mal ich bin hier das weibliche Wesen", sagte ich und setzte mich auf. "Und deswegen muss ich auf der unbequemen Couch schlafen?" "Das habe ich nicht gesagt du Dussel. Wäre es so schlimm mit mir in einem Bett zu schlafen?" Skeptisch sah er mich an. "Was?" "Du bist echt Weird." "Kommst aber früh drauf", sagte ich und grinste. Mason zeigte mir nur seine Zunge. "Ich bestell Pizza. Welche willst du?" "Salami."

"Das ich mich mit meinem Bruder gestritten hatte stimmt, aber da fehlt noch was." "Was?" Mason sah mich verwirrt an. Ich gab ihm einen Die-Wahrheit - Blick. "Oh. Okay." "Und ich bin spät dran gewesen für die Universität und er meinte, dass ich los muss. Darauf hin ist mir der Kragen geplatzt und ich schmiss ihm, dass was ich dachte an den Kopf. Danach bin ich gegangen. Ohne Handy und ohne Schlüssel." "Ich wette er macht sich Sorgen." Ich verdrehte die Augen. "Jetzt werde du auch noch so überfürsorglich." "Das ist bei Freunden und Geschwistern nunmal so. Wieso lässt du das nicht zu?" "Weil es nervt? Schon mal daran gedacht? Ich komme auch ganz gut ohne diesen überfürsorglichen Menschen klar." "Tust du das? Dann kannst du ja gehen", schnauzte Mason. "Bitte?" "Schon gehört." "Wo hast du jetzt diese Stimmungsschwankungen ausgegraben?" "Du lässt nicht zu, dass sich jemand sorgen um sich macht. Was ist der Grund dafür, dass du dies nicht akzeptiert?" "Weil sich vielleicht seit meinem 17.Lebensjahr nur zwei Personen um mich gesorgt haben. Davon einer mein Bruder ist und die andere meine angeblich beste Freundin die eine falsche Schlange ist? Im Endeffekt hat sich doch nur einer um mich gesorgt. Es fühlt sich einfach komisch an, vielleicht genau deswegen."
Wieso er diese Stimmungsschwankungen plötzlich hatte, war mir nicht klar. Es versteht einfach keiner, dass ich dieses Gefühl von vielen Personen die sich um mich sorgen nicht kenne. Deswegen brodelte gerade alles aus mir hinaus. "Was ist mit deinen Eltern? Ich meine, die Eltern sorgen sich ja auch um die Kinder, oder nicht?" "Tot seit meinem 17. Lebensjahr," sagte ich ohne jegliche Emotionen. "Oh", sagte er verstehend. "Das tu-" "Sag jetzt ja nicht, dass es dir Leid tut, Mason. Ich will kein Mitgefühl." "Okay", sagte er und hatte trotzdem einen Mitfühlenden Blick aufgesetzt. Er wollte noch etwas sagen, wurde aber wegen der Klingel unterbrochen. Der braunhaarige stand auf und ging die Türe aufmachen. Nach wenigen Minuten kam er wieder mit zwei Pizzaschachteln. Er stellte mir eine auf den Tisch und ich öffnete den Deckel. Sie war schon geschnitten und fröhlicher als vor paar Minuten nahm ich mir ein Stück. "Danke", nuschelte ich und er lachte nur leicht. "Was ist?" "Du bedankst dich." "Tu ich halt manchmal." "Betonung liegt auf manchmal." Ich zeigte ihm die Zunge und fing an die Pizza zu Essen.

"Ja habe ich", flüsterte jemand. Ich wachte in dem Bett von Mason auf und fand ihm aus dem Fenster schauend und er hielt sein Handy an sein Ohr. "Keine Ahnung", flüsterte er nun genervt. "Wieso willst du das? Wenn du ihn wirklich liebst, dann willst du das er glücklich ist", zischte er. "Zu blöd, dass er das nie sein wird." Über wen redete er? Bessere Frage: Mit wem redete er? Noch bessere Frage: Über was redete er?
"Man du nervst und ja ich mache weiter. Sie ist nicht so schlimm wie du denkst, nur weil du dich nicht mit deinem Liebesleben abfinden kannst, heißt das nicht, dass sie gleich eine Schlampe ist." Wer ist eine Schlampe? Und wer kann sich nicht mit seinem Liebesleben abfinden? "Ja, Tschüss." Er legte auf und ich stellte mich schnell schlafend. Anscheinend darf ich ja nicht zuhören, denn sonst hätte er nicht geflüstert. Oder er wollte dich einfach schlafen lassen du Dummkopf. Ja, oder das. Mich würde es brennend interessierten, wer das war und um wen es ging. Zu blöd, dass ich das nicht wissen werde.
"Jay?" Mason rüttelte mich. Ich schlug meine Augen auf. "Ich muss dann weg. Treffe mich noch mit Doniya." Ich kaufte ihm das zwar nicht ab, aber bitte. Kurz streckte ich mich und stand dann auf. Ohne zögern zog ich mich vor ihm um. Gestern gab mir Mason eine Boxershort und ein T-Shirt von sich. "Dich interessiert es nicht ob dir ein Junge beim umziehen zu sieht oder nicht." "Nicht wirklich nein. Ich bin ja nicht nackt." "Stimmt." Ich verabschiedete mich von ihm und ging dann nach Hause. Für David hoffe ich sehr, dass er daheim ist.

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