The Brothers

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Edward Patrick Grimes

Quotes are for dump people

who can't think of something

intelligent to say on their own.

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Das Grimes-Anwesen war keine prunkvolle Villa auf kurz geschnittenen englischen Rasen, wie man es wohl vermutet hätte. Es gab keinen schmiedeeisernen Zaun oder eine meterhohe Hecke, die neugierige Blicke fernhielt. Auch Kameras und Security-Männer suchte man vergebens.

Edward Patrick Grimes lebte auf einer Farm. Ein schlichtes Gebäude aus Stein und Holz, das zwischen Mais- und Weizenfeldern drohte unterzugehen. Die Auffahrt war reiner Splitt, der sich über die Jahre mit Sand und Stroh aus der Scheune vermischt hatte. Die langen Blumenkübel, in denen vor ein paar Jahren noch exotische Pflanzen kunstvoll drapiert waren, waren von Unkraut und einheimischen Blumen zugewachsen, sowie die restlichen Beete, die sich um die Veranda des Hauses schlängelten. Der Parkplatz, eine riesige Fläche vor der Scheune, wo wahrscheinlich fünf Autos Platz gefunden hätten, verschwand unter einem feinsäuberlich gestapelten Haufen von Strohballen.

Es war ein...friedlicher Ort - harmonisch, in sich geschlossen, als würde jedes Leid dieser Welt an einer unsichtbaren Mauer vor den Feldern abprallen und sich mit den Winden Iowas zerstreuen. Die Farm war eine Welt für sich, ein Rückzugsort von jeglichen Trubel dieser schnellen Zivilisation und je öfters Alexander die Farm besuchte, desto mehr verstand er Edwards Wunsch in dieser Welt bleiben zu wollen.

Gerade ein Mann wie Edward Grimes, der keinen Tag für sich hat, der jede Minute des Tages von dutzenden fremden Menschen umgeben war, die alle etwas gleichzeitig von ihm wollten, der für die Zufriedenheit anderer an seine eigenen Grenzen ging, waren solch Rückzugsorte von größter Bedeutung. Und Alexander fiel kein anderer Mensch außer Edward ein, der solch eine Welt dringender benötigte.

»Du solltest mal wieder aufräumen, Pat.«

Die hohen Fenster im Atelier waren verhangen. Silbrig schimmerndes Licht zwängte sich zwischen den dicken Brokatvorhängen hindurch und beleuchtete die Szene, die sich Alexander darbot. Die meterhohen Regale, die sonst von hunderten Büchern in Anspruch genommen werden, waren leergefegt bis auf ein paar einzelne Exemplare, darunter leichte Lektüre, die manch Frau am Abend lesen würde oder dünne, abgegriffene Kinderbücher, die Nevia bei ihren Besuchen vergessen hatte und wohl darauf bestand, dass Edward sie in seine Sammlung aufnehmen würde. Die anderen Bücher hingegen, die Enzyklopädien, die Almanache, ja selbst die alten Schriftrollen in ihren Zylinderbehältern, die sonst keiner anfassen durfte, lagen verstreut und aufgeschlagen auf dem alten Parkettboden, der von dutzenden Perserteppichen bedeckt war. Ein beträchtlicher Bücherstapel hatte sich dabei um das einzige Sofa im ganzen Raum gebildet, das unter Decken und Kissen drohte unterzugehen, sowie die Person unter jener Wolldecke, die sich unter langsamen Atemzügen hob und senkte.

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⏰ Last updated: Sep 27, 2018 ⏰

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