Ankunft

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Sehr erschöpft von dem ca. 12 stündigen Flug wartete ich auf mein Gepäck in der Hoffnung ich müsse nicht lange warten. Eines der Probleme die ich hatte, war das ich mich nie genau an das Aussehen meines Gepäcks erinnere außerdem war ich kurz vorm Einschlafen, was die Suche nach meinem Gepäck mir wesentlich erschwerte. Aber nach etwa 15 Minuten erkannte ich einen meines Erachtens nach ähnlich aussehenden Koffer und griff ihn mir in der Hoffnung es sei meiner. Die Vorhalle des Flughafens in San Francisco erreicht, sah ich direkt meine zwei Tanten, ich ging auf sie zu und umarmte beide. Direkt liefen Tränen in allen Augen. Nach einer kurzen Begrüßung gingen wir zu einem schwarzen Geländewagen, ich verstaute meinen Koffer und setzte mich auf die Rückbank. Die etwa 40-minütige Fahrt war sehr still, wir alle waren noch zu geschockt von den kürzlich erfahrenen Ereignissen. Irgendwann kamen wir am Haus meines Vaters an. Es war ein typisch amerikanisches Haus mit kleinem Vorgarten, eine in Richtung beige gehende Außenfarbe, Garage, 3 Schlafzimmern, 2 Bädern und einem sehr großen Wohnzimmer in dem die Küche integriert war. Ich betrat das Haus und sah meine Cousinen, meinen Onkel, viele Bekannte und Familie der neuen Frau meines Vaters.

Mein Vater war zu dem Zeitpunkt seit etwa 2 ½ Jahren neu verheiratet. Ich hatte auch bereits einen kleinen halb Bruder und ein nervenden Stiefbruder den die neue Frau mit in die Ehe brachte. Er war etwa 12 Jahre alt soweit ich mich erinnere, aber meine Hand kann ich dafür nicht ins Feuer legen. Zu meinem kleinen Bruder hatte ich direkt eine besondere Verbindung, man hat direkt gesehen das er mehr von uns als von denen hat. Er hatte dunkles schwarzes Haar und dunkle Augen und erinnerte mich sehr an meinen Vater. Das war wahrscheinlich einer der Gründe das ich gerne mit ihm Zeit verbrachte.

Nachdem ich alle begrüßt habe, entschuldigte ich mich und ging erst einmal duschen um wenigstens den Anschein zu machen das ich fit bin. Tatsächlich hatte ich gar keine Lust auf so viele Menschen, das war einfach nicht meine Art zu trauern. Bei uns ist es der Fall, wenn es einen Todesfall in der Familie gibt, belagern mind. 3 Tage lang irgendwelche Menschen, wo du wahrscheinlich die Mehrheit gar nicht kennst, das Haus.

Fertig geduscht bisschen frisch gemacht, kehrte ich zu dem Besuch zurück. Nachdem mir jeder sein Beileid ausgedrückt hat, stellte eine Freundin meiner Cousine mir ihren Freund vor, ein Bosnier namens Idris. Er war etwa 28 zu dem Zeitpunkt ich fast 21. Er war ein sehr korrekter Typ. Mit ihm habe ich auch viel Zeit in den 3 Monaten verbracht. Dazu aber später mehr. Nach einer Weile setzte ich mich mit einem Gartenstuhl vor das Haus und genoss einfach die Stille bis in den Abend rein, wartend das der Besuch sich endgültig verabschiedete und ich endlich schlafen gehen kann. Als es irgendwann soweit war, wünschte ich allen eine Gute Nacht und ging erschöpft, mit immer noch zu vielen Gedanken im Kopf, zu Bett. Das letzte woran ich mich von der Nacht erinnere waren die Tränen, die mir über das Gesicht ins Kissen liefen.

Der Weg der FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt