Der erste Schritt

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Talib zog wie gesagt von Job zu Job, er fing in einer Produktionsfirma für Autoteile an, zu dem ich ihn öfters gefahren und abgeholt habe, da er irgendwie sein Auto zu Schrott gefahren hat. Eines Morgens als ich ihm von der Nachtschicht abholte.

Talib " Bruder ich habe überlegt mit Gras zu ticken "

Amir "Bist du dumm? Du hast jetzt einen Job, wofür willst du das Risiko auf dich nehmen? "

Talib "Bruder das Geld ist zu wenig und ich würde es klug machen, vertrau mir"

Wir haben schon öfters Gras zusammen geraucht, aber nie daran gedacht anzufangen zu ticken.

Amir " Wenn dir was passiert ich töte dich hast du verstanden?"

Talib " Ja Bruder mach dir keine Sorgen "

Einige Tage später fuhr ich ihn in eine andere Stadt, weil er dort einkaufen wollte. Ich wartete im Auto, weil ich mit diesem Zeug nix zu tun haben wollte. Nach etwa 30 Minuten später kam er wieder raus mit einer Aldi Tüte in der Hand.

Amir " Willst du mich verarschen? Eine Aldi Tüte? Ist dir nix Besseres eingefallen?

Talib "Hahahah Bruder der hatte nix anderes da. Sind sowieso erstmal nur 100 Gramm"

Amir "Mhh okay. Ist das gut? "

Talib" Ich weiss nicht, sollen wir..."

Amir "Ja, was hast du denn gedacht "

Wir beide lachten und fuhren in einen Park, in der Nähe von Talibs Haus, nachdem er die Tüte, bis auf ein kleines bisschen, im Keller versteckt hat.

Ich drehte uns einen Joint und wir fingen an zu rauchen und zu reden.

Talib "Bruder danke "

Talib bedankte und entschuldigte sich nur sehr selten, so selten das ich mich an andere Male nur schwer erinnere.

Amir "Wofür? "

Talib " Das du da bist, wenn ich dich brauche.."

Amir " Bist du verklatscht? Du hast noch nicht mal gezogen und wirst schon behindert" lachte ich auf.

Talib "Ich mein es ernst...Ich habe niemanden auf den ich zählen kann außer dich"

Amir " Was redest du da? Du hast doch deine Mutter und deine Schwester"

Talib "Wallah ich hasse meine Mutter und sie hasst mich, Ich liebe sie nicht, ich liebe sie nicht." Wiederholte er mit trauriger Stimme.

Ich sah wie sich Tränen in seinen Augen bildeten und wurde traurig. Ich habe Talib bisher nie so gesehen.

Amir " Bruder sag sowas nicht, unter den Füßen deiner Mutter liegt das Paradies, vergiss das nie"

Ich legte meine Hand auf seine Schulter.

Talib " Meine Mutter hat mich seit ich klein war psychisch kaputt gemacht, wenn ich Fußball spielen wollte, musste ich aus dem Fenster springen... Wenn ich Zuhause war hat mein Vater mich auf den Boden geworfen und meine Mutter hat mich mit dem Gürtel behindert geschlagen."

Mir fehlten die Worte, ich wusste nicht was ich machen sollte, ich war am kämpfen nicht zu weinen. Talib war für mich wie ein Bruder für den ich mein Leben gegeben hätte und ich weiß er hätte es auch gemacht.

Amir " Bruder du weißt das Leben ist nicht einfach, aber egal was passiert ich steh hinter dir und in Gefahr vor dir."

Ich sah ihm eine Träne über das Gesicht laufen, ich wusste bis dahin nicht einmal das er so etwas wie Tränendrüsen besaß. Er war nach außen hin immer stark und herrisch, so habe ich ihn noch nie erlebt.
Er stand auf und umarmte mich, ich erwiderte die Umarmung und schmiss den Rest Joint weg.

Amir " Komm lass uns nachhause fahren, es ist schon spät "

Vor seiner Haustür angekommen.
Talib gab mir die Hand und öffnete die Tür.

Amir " Bruder warte"

Talib "Was ist Bruder "

Amir "Was gerade passiert ist, wir werden niemals darüber reden okay?"

Ich lächelte ihn an und er fing an zu lachen.

Talib "Ja Bruder"

Er schloss die Tür und ging nachhause. Ich dreht in seiner Einfahrt und dachte auf dem Nachhauseweg über das Gespräch nach und hoffte inständig das sich die Zeit zum Besseren wenden wird.

Der Weg der FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt