KAPITEL 7: SCHIZOPHRENIE

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Die Nacht erreicht die Stadt. Der Mond ist leicht rötlich und scheint auf den nackten Körper von Stephanie, während Sportacus sie mit seinem bedeckt. Er schläft bereits, aber die 18-jährige kann sich nicht beruhigen. Sie nimmt sich ein T-Shirt und die etwas längere Unterhose ihres Traumpartners und zieht durch die Straßen LAZY TOWNS. Plötzlich! Eine maskierte und imposant erscheinende Person geht langsam auf Stephanie zu. Immer näher, bis sie realisiert, das sie in äußerster Gefahr ist. Sie sieht das Ende kommen, das Ende ihres Lebens. Rennend begibt sich der potentielle Mörder auf sie zu, aber sie steht nur standhaft da.🔪 Ihre Augen schließen sich aus Reflex und die Klinge droht sie zu erstechen, aber dann! Wie ihr Traum letztens ist auch das nie so geschehen. Aus Angst geht sie wieder zu Sportacus, der sie empört empfängt. "STEPHANIE?! Wieso gehst du einfach so weg. Ich habe mir Sorgen gemacht.", schreit er sie förmlich an und das annähernd aggressiv. "Ich hatte eine Erscheinung. Eine Art Traum, nein, eine Art Einbildung, die mich getäuscht hat. Eine maskierte Person rannte auf mich zu und war dann wieder weg. Ich bin starr vor Angst gewesen, aber jetzt bin ich wieder bei dir.", erklärt sie glücklich. Angezogen machen sie sich auf dem Weg zu Sentas Haus. Stephanie lässt der Gedanke nicht los, dass doch Spuren dort sein könnten. Ein Absperrband bedeckt praktisch das Haus. "Was könnte Trixie dort gewollt haben und was denkt Freddy jetzt? Er muss wahrscheinlich ständig an sie denken.", gibt Stephanie von sich. In dem annähernden Schloss Sentas ist der Strom mittlerweile abgestellt, also muss das Handy genügen. Durch die Räume stöbernd, findet Stephanie eine kleine Kammer. Die Blutlache wollte sie möglichst schnell überspringen. "SPORTACUS, NICHTS!", schreit sie, doch auf ein Mal stößt sie gegen eine Art Holzbrett und erkennt, dass sich eine Treppe unter dem Haus befinden muss. "Ein Keller!", schreit sie. Sportacus eilt zu seiner Geliebten und geht voran. Eine Tür versperrt den Weg zu möglichen Beweisen. "Ein Messer und Blut!", erkennt Stephanie. "Ich rufe die Polizei.", antwortet Sportacus, aber der in Stephanies Einbildung erschienene Maskierte erscheint schon wieder. Die maskierte Person holt mit einem Spaten aus und trifft Sportacus ungünstig am Kopf, bevor sie wieder verschwindet. Er hatte sich mit dem Rücken zum Eingang platziert und jedem Eindringling die beste Chance für die Tat gegeben. Bevor der Unbekannte verschwindet, schubst er Stephanie zu Boden, die nun dort liegt und nach Sportacus Hand greift. "Wir schaffen das!", schreit sie verheult, bevor sie das Bewusstsein verliert. Mit vertrockneten Tränen liegt sie morgens wieder im Bett, in der Hoffnung, es könnte alles nur ein Traum gewesen sein, aber nein. Die Polizei steht vor der Haustür, während Meinhard mit ihnen redet. Sportacus ist verletzt und sitzt auf einer kleinen Treppe vor dem Haus des Onkels. Plötzlich. Die Beamten betreten das Zimmer von Stephanie, die sie zunächst befragen. "Ich habe ein Messer und Blut entdeckt und das war es. Der Mörder muss es wohl dort versteckt und bewacht haben, weil danach ist alles schwarz geworden.", gibt sie offen zu und atmet schwer. "Wir konnten keine Beweise entdecken. Wie sind Sie wieder in ihr Haus gekommen?", fragen die in Uniform gekleideten Personen. "Ich weiß es nicht. Wirklich nicht.", flennt die 18-jährige. "Wie geht es Sportacus?", fügt sie hinzu. "Sein Zustand ist ganz gut. Wir haben ihn gefunden, aber Sie waren schon weg.", antwortet der Sicherheitsdienst der Stadt LAZY TOWN. Es ist 09:00 Uhr und auch Sportacus ist sich sicher, dass er das Messer gesehen hat. "Komm, wir machen ein Rundflug mit meinem Luftschiff.", bietet er ihr an, aber bevor sie antworten kann, entdeckt sie die Karten, die zur Beerdigung von Senta und Trixie einladen. Ein lauter Schrei ertönt, der mehr traurig als düster klingt. Es ist Freddie. Trixie wahr wohl die einzige Person, die mit ihm sexuell aktiv war und jetzt ist sie tot. Stephanie beschließt ihn zu besuchen und braucht nicht lange. An der eisernen Tür bleibt sie stehen, denkt noch ein Mal nach und schlägt dann doch auf eine gekennzeichnete Stelle. Langsam öffnet sich die Forte. Freddie hat sich nicht verändert. Er sieht erschüttert aus und deutet nur darauf hin, dass sie eintreten kann. "Was machst du hier nach so vielen Jahren? Weißt du etwas von Trixie?", fragt er hektisch und bricht in seinen Emotionen aus. "Nein, ich wollte nur sagen, dass ich wieder hier bin und bei der Beerdigung dabei sein werde. Ich kann es nicht fassen, dass das gerade passiert. Hast du noch etwas gesehen? Deine Befragung ist doch erst morgen, oder?", fragt sie vorsichtig und ist schon mit der Hand kurz vor dem Türgriff, um Freddie ruhen zu lassen. "Ich habe nur eine Person gesehen, die in der Nacht an Sentas Haus vorbeigegangen ist, als sie in dieser besagten Zeit gestorben ist", erklärt Freddie. "Pixel sagte das auch schon, aber Kleidung hast du nicht entdeckt, oder?", fragt Stephanie erneut. "Ein wenig. Die Person schien nicht sehr groß zu sein und hatte mittellange Haare. Die Klamotten konnte ich, wie schon gesagt, nur leicht erkennen. Das war eher eine lockere Kleidung, aber die Farbe war nicht sichtbar. Es war Nacht", gibt der ehemalige Faulenzer detailliert zu. Sportacus wartet mittlerweile vor dem brüchigen Gemäuer, in dem Freddy lebt und empfängt Stephanie mit einer herzlichen Umarmung. Sie wollen die Reise um die Stadt antreten und den Alltag vergessen. "Starte das Luftschiff, bereite ein POWERSNACK-MENÜ zu und öffne das Spielzimmer.", gibt Sportacus befehlend von sich. Die ODYSSEE hebt ab und hinterlässt aufgewühlten Staub. Im Spielzimmer geht es wieder los. Wie auch das letzte Mal hängt er Stephanie an die Seile, die ihr das Gefühl von Sicherheit geben. "Soll ich in dich eindringen?", fragt er,   obwohl er die Antwort kennt. Es ist das härteste Gefühl seit langem. Bevor der Traumpartner in der 18-jährigen zum Höhepunkt kommt, ist ein lautes Zischen zu hören. Das Luftschiff wurde ein weiteres Mal demoliert. Vielleicht ist das der Mörder! "Sportacus, schnell!", ruft Stephanie. Seine Unterhose hängt an seinen Knöcheln, er zieht sie hoch und beginnt eine erneute Notlandung. "WIE KANN DAS SEIN?!", fragt er aggressiv und steuert auf ein Waldstück zu. Beide eilen halbnackt heraus und stellen fest, dass jemand den Kurs ungünstig geändert haben muss, denn es sind keine Einschusslöcher zu erkennen. "Ich habe gestern schon alles vorbereitet und die Route eingestellt, aber jemand muss nach dem Angriff alles verändert und überfordert haben.", erklärt der Held in Boxershorts. "Wie sollen wir zurückkehren? Wir haben kein Empfang und das POWERSNACK-MENÜ reicht für einige Tage, aber wir sind bestimmt schon 140 Kilometer geflogen.", fragt sich das Mädchen.🥦

FIFTY SHADES OF LAZYTOWNWo Geschichten leben. Entdecke jetzt