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Lio

Am nächsten morgen klingelte mein Wecker um 7:00 Uhr. Ich hatte noch eine Anzeige gefunden und hatte mich dazu entschieden dort zu 8:00 Uhr hinzufahren. Nach meinem morgendlichen Kaffee und einer ausgiebigen Dusche schnappte ich meine Handtasche und zog meine Reebok Classics an, um nach unten zu gehen. Ich schloss meinen Fiat 500 auf und schmiss meine Tasche auf den Rücksitz. Ein letzter Blick in den Spiegel, ein Blick auf das Navi, und los ging es. „Biegen Sie in 200 Metern links ab." Ich hielt an der Ampel und trommelte nervös mit meinen Fingern auf das Lenkrad. Wenn dieser Job nichts wurde, musste ich meine Eltern anbetteln. Und das wollte ich auf keinen Fall tun. Denn ich hasste es Menschen um Gefallen zu bitten, auch wenn sie noch so klein waren. Ich bemerkte erst dass die Ampel wieder grün war als der Autofahrer hinter mir zweimal lange hupte. „Einmal hätte auch gereicht du Penner!", sagte ich leise als ich in den Rückspiegel guckte. Ein Schnösel in einem Anzug mit grauer Krawatte und hochgeschleimten Haaren. Ich bog extra langsam ab um ihm den letzten Nerv zu rauben und lächelte triumphierend als ich in sein wutentbranntes Gesicht blickte. Hach, was wäre ein Morgen ohne Leute zu nerven. „Sie haben ihr Ziel erreicht." Ups. Vor lauter Schadenfreude hatte ich gar nicht bemerkt dass ich schon da war. Direkt neben mir war ein Parkstreifen auf den ich mein Auto lenkte und ausmachte. Okay Liora. Einfach cool bleiben und dann wird das was. Ich verdrehte mir fast den Rücken bei dem Versuch meine Handtasche von Rückraum zu holen und holte dann mein Handy raus. Wieso warf ich sie immer nach hinten? Alte Angewohnheit. Es gab nichts neues außer eine Nachricht von meiner Mum dessen Inhalt ich kannte und deswegen nicht öffnete. Ich würde sie später anrufen damit sie ihre Sorgen begraben konnte. Okay, Fokus. Der Job. Ich sah auf meine DW Uhr nur um zu sehen dass es fünf vor acht war, steckte mein Handy wieder in meine Tasche und steig mehr oder weniger elegant aus meinem Auto. Ich checkte nochmal die Adresse und fand mich vor einer braunen Holztür wieder. Ich klopfte an nur um von drinnen ein lautes „Ist auf!" zu hören. Ich musste ungewollt schmunzeln und lehnte mich dagegen um sie aufzustämmen. Sobald die Tür hinter mir zuschlug klappte meine Kinnlade runter. Ich stand in einer wunderschönen kleinen Bar mit einem dunkelbrauen Holztresen und  runden Holztischen, alles in einem dunklen braun gehalten. Die Bar an sich war mit Neonrohren verziert, sodass das Licht durch die Glasflaschen schien und den Raum in ein schwummriges, aber gemütliches Licht tauchte. Rundum, es war einfach nur eine tolle Atmosphäre. Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich Schritte hörte und ein gut gebauter Mann mit einer Kiste Bier in der Hand aus dem hinteren Teil der Bar kam. „Du musst Liora Carter sein! Matt Broder, und ob es mich freut dich kennenzulernen werden wir gleich sehen, es steht aber gut." Er hob die Kiste auf den Tresen und reichte mir dann die Hand. Ich nahm sie and und lächelte ihn freundlich an. Er war mir jetzt schon sympathisch, und obwohl ich mit Jungs sonst vorsichtig war kam es mir vor als würden wir uns nicht erst zwei Minuten kennen. „Lio bitte." Er zwinkerte mir zu. „Lio. Also, du hattest gestern Abend angerufen nicht wahr?" „Ja genau, ich brauche dringend einen neuen Job und-" „Du bist eingestellt." Ich schaute ihn verwundert an. Hatte ich ihn falsch verstanden? „Ich-Was?" Von ihm kam auf mein verdutztes Gesicht nur ein raues Lachen. „Du bist mir sympathisch und ganz ehrlich, für den ganzen Papierkram hat doch eh keiner Zeit. Ich gucke mir an wie du arbeitest und wenn du das gut machst, reden wir morgen über deine Bezahlung und alles weitere." Mein Lächeln kehrte doppelt so breit zurück. „Ahhh Danke!" Ich hielt mich zurück um ihm nicht um den Hals zu fallen. „Nichts zu danken Kleine!" „Hey!" Er schaute mich unschuldig an und grinste. „Na los, an meinem Spitznamen für dich kannst du eh nichts ändern! Pack mit an und hol noch einen Kasten." Ich lachte und lief in die Richtung aus der er vor 10 Minuten gekommen war. „Okay, Matty." Er schaute mich empört an doch ich grinste nur bevor ich um die Ecke im Lagerraum ankam. Dann schnappte ich mir eine Kiste mit dem gleichen Bier und fing an sie zurück in den Hauptraum zu schleppen. Oh ja, Matt war mir jetzt schon sympathisch.

»Nude« !Extremely slow updates!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt