06 - »Stalker«
Gedankenverloren starre ich in den Himmel und hoffe auf Frieden. Ich befinde mich mit meinen Kindern im Park, sie spielen ausgelassen und lachen durchgehend. Entspannt atme ich aus und lächle vor mich hin. Es ist gerade alles nahezu perfekt- nur eine Sache fehlt noch. Aber es wird nicht mehr so sein. Der Vater meiner Kinder wird nie mehr bei mir sein. Es ist für immer vorbei. Schnell schüttle ich diesen Gedanken ab. Ich streiche mir über mein Bauch und blicke verträumt dahin. Es dauert nicht mehr lange und ich werde mein Engel in den Händen halten können.
„Mama!", rief Maliha von der Ferne und winkte mich zu ihr. Ich lächelte auf und stand anschließend von der Bank auf. Mit der Hand auf dem Bauch gehe ich zu den Schaukeln, wo Maliha mich mit großen Augen anfunkelt.
„Kannst du mich bitte schaukeln, Mama?", bittet sie mich und rupfte ihre Nase. Ich nickte lächelnd und fing an sie hin und her zu schaukeln. Plötzlich bekam ich ein ungutes Gefühl. Ich fühlte mich beobachtet. Heimlich schaue ich mich um und entdeckte einen Mann mit einer Sonnenbrille. Mein Blick verschärfte sich, ich kenne ihn von irgendwoher. Er kommt mir verdächtig bekannt vor. Wer auch immer dieser Mann sein mag, ich werde es herausfinden. Seine Statur, seine Haltung. Doch bevor ich ihn weiter abscennen konnte, dreht er mir den Rücken zu. Er läuft raus aus dem Park und verschwand unter den ganzen Bäumen und Büschen. Von der Kleidung her könnte ich ihn niemandem zuordnen- er war ganz in schwarz gekleidet. Wie aus dem nichts, erhellte sich mein Gesicht schlagartig. Ich hörte auf meine kleine Maliha hin und her zu schaukeln, ich war wie gelähmt. Fassungslos schüttle ich mein Kopf. Das kann nicht wahr sein.
»Mein Herz ballert so stark wie es nur geht gegen meine Brust, dass ich Angst bekomme einen Kreislaufzusammenbruch zu bekommen. Paranoid drehe ich mein Kopf andauernd nach hinten. Aber da ist niemand. Nur der Mann mit der Sonnenbrille.«
Meine Pupillen wurden wahrscheinlich so klein, dass man das Braun meiner Iris nur zu gut erkennen konnte. Ich bückte mich schnell zu Maliha, die mich fraglich anschaute.
„Bleibe mit Malik hier, ich komme gleich sofort.", sagte ich zu ihr und schaute sie vertraulich an. Sie nickte mir zu. Sofort machte ich mich eilig auf den Weg in den Waldweg, dort wo der Mann mit der Sonnenbrille reingelaufen ist. Als ich dort ankomme, sehe ich eine schwarze Gestalt, ganz in der Ferne. Es ist dieser Mann mit der Sonnenbrille.
„Hey, Sie da!", schrie ich, was durch den ganzen Wald hallte. Die schwarze Gestalt drehte sich zu mir, meine Augenbrauen ziehen sich zusammen. Was will dieser Mann von mir und meinen Kindern?
„Wer sind Sie?", rief ich, doch der Mann dreht sich um. Ich keuchte unglaubwürdig auf, als ich seine eiligen Schritte sah. Er rannte weg. Mein Herz pochte mir bis zum Hals, mir wird schlecht. Das Gefühl beobachtet geworden zu sein, fühlt sich eklig und komisch an. Ich fühle mich nicht sicher und wohl. Meine Arme legen sich wie aus Reflex um meinen Bauch, ich kriege eine negative Gänsehaut. Mir läuft ein Schauer über den Rücken, die ganzen feinen Haaren auf meinem Körper stellen sich auf. Das kann nicht wahr sein, ich hoffe es ist ein schlechter Traum. Ein schlechter Alptraum. Sofort kommen mir meine Kinder in den Sinn. Direkt laufe ich raus aus dem Wald und machte mich auf den Weg zu meinen Kindern. Stößt ihnen etwas zu, werde ich es mir niemals verzeihen. Benebelt laufe ich auf Maliha zu und nehme sie von der Schaukel, die sofort anfängt zu nörgeln und zu zicken, doch ich ignorierte das. Anschließend mache ich mich auf den Weg zum Sandkasten und sage Malik, dass es Zeit ist, nach Hause zu gehen.
„Aber ich will meine Burg fertig bauen, Mama.", schmollte er, weshalb ich nervös und gestresst meine Lippen zusammenpresste. Bei meinen Kindern gebe ich eigentlich immer nach, aber diesmal geht es nicht. Ich kann nicht draußen bleiben, wenn ich weiß, dass irgendein Irrer draußen auflauert und meine Familie und mich stalkt. Panische Angst kommt in mir hoch, als ich daran zurück denke, dass dieser Psychopath in der Nähe meiner Kindern war. Er war auf dem Parkplatz des Kindergartens, sofort schlägt mein Herz zehnmal schneller. Unglaubwürdig schließe ich meine Augen und atme ängstlich aus.
„Nein, Malik. Wir gehen Nachhause.", meine Stimme wurde strenger, anders lernt er es sonst nicht. Er kann nicht immer alles von mir verneinen, dass geht nicht. Traurig ließ er von seiner Sandburg ab und stand auf. Er strich den feuchten Sand von seiner Hose ab und streckte mir seine Hand hin. Diese ergriff ich beschützergreifend und zog ihn mit mir. Ich machte schnelle Schritte, weshalb er halber mitrennen musste. Erneut schaue ich heute in den Himmel. Ich habe eigentlich auf Frieden gehofft.
Als wir Zuhause ankamen, badete ich schnell die Kleinen, die dann auch sofort müde ihre Augen schlossen. Nachdenklich fahre ich durch die Haare von Malik und denke über das Ereignis von heute nach. Es jagt mir immer noch Angst ein, ich trau mich gar nicht darüber nachzudenken. Ohne länger nachzudenken stehe ich auf und ziehe die Gardinen zu. Jemand muss es auf mich abgesehen haben. Eilig lief ich durch den Flur bis zur Haustür um die Tür zweimal abzuschließen. Kleine Angstschweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn, die ich erschöpft wegstrich. Ich lehnte mich gegen die Haustür und seufzte auf, meine Augen schlossen sich. Unerwartet spürte ich einen Tritt in meinem Bauch, merkte wie sich mein kleines Baby im Bauch windete. Es spürt meine Angst, es merkt dass etwas nicht stimmt.
„Sch, mein Baby.", wisperte ich unter Tränen. Immer mehr verliere ich die Hoffnung, dass doch alles wieder gut wird.
„Mama ist da. Mama wird euch beschützen.", flüsterte ich dazu, versuche aber nicht gleich in Tränen auszubrechen. Mein Kleiner wird den ganzen Leid spüren. Die ganze Trauer.
Ich verstehe es bis heute nicht. Verliere ich immer mehr die Hoffnung vor Verzweiflung, oder habe ich sie schon verloren?
Ich glaube, es ist das erste Mal, dass ich mich hier in diesem Buch melde loool
Ich wollte nur Bescheid geben, dass jetzt unregelmäßiger Updates kommen. Versuche aber jede Möglichkeit auszunutzen.
Vielen Dank für den tollen Feedback! 💋
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I wish people had trailers
Romance»Wüsste ich bloß, dass meine Zukunft mit dir so aussieht, hätte ich niemals „Ja" gesagt.« Einen kriminellen Mann, zwei Kinder mit ihm. Er ist ein guter Vater, aber kein guter Ehemann. Scheidung? - Niemals. Er würde mich meine Entscheidung bereuen la...