Ich flüchtete - wie so oft auch - zum Friedhof. Er lag nah an unserer Wohnung, ungefähr fünf Gehminuten. Ich besuchte hier keine verstorbenen Verwandten, nein, ich kam hierher um nachzudenken. Komischerweise konnte ich das bei wortwörtlicher Todesstille am besten.
Wie jedes Mal saß ich auf der Holzbank. Direkt hinter ihr stand eine kleine verdreckte Statur, rechts von ihr ein mittelgroßer Vogelbrunnen. Mein Blick war starr auf das leere Grab vor mir gerichtet. Ich sah den Grabmeistern dabei zu, wie sie den Grabstein entfernten und ihn wegtransportierten. Nun war ich wieder alleine. Plötzlich kam mir eine aussergewöhnliche Frage in den Sinn: Sollte ich mich ins leere Grab legen? Bemerken würde es sowieso keiner.
Und da waren wir beim üblichen Thema.
Das Nichts.
Ich hatte rein gar nichts.
Könnten Ärtzte meine Gedanken lesen, würden sie mich für eine Verrückte mit extremen Depressionen abstempeln.
Doch ist dies wirklich die Wahrheit?
Ja, ich habe Selbstmordgedanken. Sehr starke sogar. Das heisst, mir würde es nichts ausmachen mir hier und jetzt das Leben zu nehmen.
Doch ist dies die Definierung von verrückt?
Ich hatte nichts. Nichts in mir. Nichts an mir. Nichts was mich glücklich machte. Nichts was mich in Gedanken aufhält. Nichts was mich hier aufhält. Nichts ausser Leere.
Wie gerne hätte ich von meinem ach so süssem Schwarm geschwärmt; wäre mit dem tollsten Mädchen, welches ich beste Freundin nennen dürfte, shoppen gegangen und hätte über die komischen Menschen in der U-Bahn gelacht oder hätte eine enge Mutter-Tochter Beziehung.
Doch ich hatte nichts der gleichen.
Ich hatte keinen Anhaltspunkt im Leben.
Ich suchte ihn. Ich suchte den Sinn des Lebens. Doch es schien, als würde er vor mir wegrennen.
Ich wusste nicht, was ich falsch machte, doch ich wusste, dass ich immer alles kaputt machte. Ich erschien von Aussen immer so kühl, als wäre mir alles egal, doch in der Realität, nahm ich mir jedes einzelne Wort zu Herzen.
Immer hatte ich dieses Gefühl, alles und jeder hat etwas gegen mich. Vorallem das Schicksal.
Aus diesem Grund distanzierte ich mich von allem und jedem.
Ich fand es im ersten Moment als die beste Lösung, doch nun muss ich die Folgen spüren.
Phsychisch als auch Physisch.
Ja, ich verletzte mich selber.
Irgendwie muss ich ja spüren, dass ich noch am Leben bin, oder etwa nicht? Manchmal verliere ich mich selbst so sehr in meinem Selbsthass, dass ich sogar vergesse, dass ich noch immer existiere.
Ich mag es, - nein - ich liebe es, wie ich das kleine verbiegliche Metallstück zwischen Daumen und Zeigefinger halte, an mein linkes inneres Armgelenk positioniere, und mit festem Druck eine Strich von links nach rechts ziehe. Ich liebe es. Ich liebe es zu sehen, wie sich langsam ein roter Tropfen am linken Anfang bildet, welcher sich mit dem restlichen Blut zusammen findet und sie zusammen ihren Ausgang suchen. Sowie ich, nur, dass ich alleine bin.
Jede einzelne Faser in mir ist ein Pessimist. Jede, ausser eine kleine mikriege Zelle. Diese kleine unnötige Zelle, die immernoch an das Gute im Schicksal glaubt. Diese kleine unnötige Zelle, die im Glauben bleiben will, den Sinn des Lebens zu finden.
Doch gibt es ihn überhaupt? Gibt es den Sinn des Lebens? Ja.
Für manche ist es die Familie, die Freunde, die Musik, eine Sportart, eine Leidenschaft oder einfach nur ein kleiner Gegenstand.
Und für mich?
Ich könnte Stunden nachdenken, ich würde keinen finden.
Ich warte. Ich suche. Ich hoffe.
Doch nichts. Nichts finde ich.
Wie fühlt es sich an? Wie fühlt es sich an, die Leere mit einem sicherem Gefühl zu überdecken? Wie fühlt es sich an, mit einem Grund ins Leben zu sehen?
Wie fühlt es sich an zu sagen, 'mein Leben ist zu schön, um es zu beenden'?
Wie fühlt es sich an, einen Sinn im Leben zu haben?
Und dann kam ich auf eine Idee. Die Idee.
100 Tage. 100 Tage Zeit, um den Sinn des Lebens zu finden. Ihn zu finden, ohne nach ihm zu suchen.
Ich werde warten. Warten, bis er mich findet. Ich werde warten, bis mich der Sinn des Lebens findet.
100 Tage. Wenn ich nach 100 Tagen jedoch nach wie vor keine Gefühle in mir habe, werde ich gehen. Ich werde alles hinter mir lassen. Ich werde das Leben verlassen. Menschen ohne Gefühle verdienen kein Leben.
100 Tage.
-
(A/N):
Hiiii :)
Jetzt habt ihr so 'nen kleinen Einblick um was es gehen wird, und ich bin so gespannt ob euch die Idee gefällt?:/ Schreibt mir einen Kommi bitte!! :D
Und ich weiß, ich weiß, in meinen Stories gehts immer um Selfhate, Selfharm, Depressionen usw. aber das liegt an dem Grund, weil ich selbst viel mit den Themen zu tun habe, bzw mich mit ihnen beschäftige blablaa (unwichtig, you know?).
Anyways, votete bitte falls es euch gefallen hat!:)
'Weiß noch nicht, wann das nächste Chapter rauskommt, denn meine Hauptstory ist momentan Same Mistakes :)
Love y'all, ignoredbyhazza.x
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Sky & Angel
Fanfiction»Den Sinn des Lebens findet man, wenn man nicht nach ihm sucht.« © ignoredbyhazza, 2014/2015 → Niall Horan