Chapter 03

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Leere. Ich fühlte nichts. Naja, was hatte ich auch anderes erwartet? Dass mir gleich am zweiten Tag mein Traummann in die Arme springt und mir geflissentlich beichtet, dass er sein Leben mit mir teilen möchte?

Und wer sagte überhaupt, dass es eine Person ist, die über mein Leben bestimmen wird?

Jedoch musste ich zugeben, eine Sportart oder ein richtiges Talent hatte noch nie mein Leben geprädigt. Klar, ich liebe das Gitarrespielen. Es war so ziemlich das einzige in meinem zerstörten Leben, was mir Spaß machte. Doch als talentiert konnte ich mich trotzdem nicht bezeichnen. Nun ja, ich konnte nicht, weil ich nicht wollte.

Gut über mich selbst sprechen oder auch nur denken, war so ziemlich das mir Schwerfallenste, was es gibt.

Es gab weder etwas an mir, was ich gutsprechen könnte, noch, dass ich auch nur ansatzweise mögen kann.

Wie sollte es dann jemals eine andere Person schaffen?

Sogar meiner geliebten Mutter fiel es schwer, vorzuspielen, dass ich ihr ein wenig wert sei. Dabei hatte ich nicht einmal Liebe erwartet - wie es sich eigentlich für selbstverständlich gehörte. Ich wollte einfach nur ein wenig Zuneigung, die ich von sonst keinem bekam. Doch manchmal hatte ich das Gefühl, ihr würde dies sogar schwerer fallen als mir - und das musste man erst einmal zu schaffen bekommen.

Doch ich nahm es ihr nicht übel, dass sie mich nicht liebte, im Gegenteil, ich verstand sie vollkommen. Was mich jedoch verletzte, war, dass sie mich auch nicht hasste. Sie hatte einfach alle Gefühle gegenüber mir abgestellt. Gleichgültigkeit. Ich war ein Nichts für sie. Für meine eigene Mutter. Für sie war ich nur ein Sexunfall. Traurig, aber wahr. Aber nach dem sie es mir unzählige Male an den Kopf geworfen hatte, liess es mich nun endgültig kalt.

Ich hatte nie ein Problem damit, dass Leute mich nicht ausstehen konnten. Ich wollte nur, dass sie ihren Gefühlen gegeüber mir bewusst waren. Aber genau das war es ja. Die Leute fühlten bedingt zu mir, rein gar nichts. Ich war wie Luft für sie. Lieber sollten sie mich hassen, mir mit allen Mitteln weißmachen, was für ein egoistischer und ekelhafter Mensch ich doch sei, anstatt mich zu ignorieren.

Man kann mich für verrückt halten, mir erklären können, dass ich eine Aufmerksamkeitsstörung habe und dringend professionelle Hilfe benötige, doch das einzige, was ich wirklich brauche, sind Gefühle.

Ich mache einen indifferentistischen Eindruck. Mein Umfeld denkt, mir sei alles egal. Doch so ist es nicht. Ich zeige keine Gefühle, nie. Ich lebe von Gleichgültigkeit. Und doch bin ich innerlich ein zerbrochener Mensch. In mir steckt eine Persönlichkeit, die sich jedes einzelne Wort und noch so jede kleine Geste zu Herzen nimmt.

Ich wundere mich selbst nicht, warum die Menschheit mich als Abschaum behandelt. Meine Existenz ist unerwünscht. Unpassend. Das verstehe ich. Schließlich hasse ich mich selbst. Aber ich glaube, das ist auch der Grund, warum ich noch hier bin. Warum ich mir selbst noch eine Chance gebe. Weil es noch einen einzigen Menschen auf dieser Vorkommenheit gibt, der Gefühle gegeüber mir hat.

Ich.

Ja, ich empfinde zwar nur Hass für mich, aber auch Hass ist ein Gefühl. Und auch, wenn in mir kaum noch Hoffnung existiert, glaube ich daran, dass auch Hass sich in etwas entwickeln kann.

(A/N):

Hii :)

Wie gesagt, das Chapter ist voll von Selfhate, aber ich hoffe es war trotzdem... gut??:D Und i know, es war wieder 'nur' ein "Gefühle-chapter", aber in diesem Buch geht es hauptsächlichum ihre Gefühle. Nichts desto trotz, die Geschichte der Story (wow Nadja, so viel Logik) fängt bald an.. Das heißt unser Nialler kommt bald *yaay* :D

Falls euch das Chapter gefallen hat, lasst mir doch einen Vote und Kommentar da! :)

Love y'all, ignoredbyhazza.x

Sky & AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt