...doch im Grunde wird man nur kälter und kälter

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So, neues Kapitel! Es spornt an, wenn man Kommentare bekommt :-) Ich hoffe, es gefällt euch!

Dieses Kapitel widme ich Gold-Universum! Danke für die Kommentare und die Votes :-)


Hermine:

Frisch geduscht schlüpfte ich in eine schwarze Jogginghose und ein schwarzes T- Shirt. Zu etwas Farbigem konnte ich mich irgendwie noch nicht durchringen...

Mir ging es zwar besser, was zum großen Teil dem Mitfühlenden zu verdanken war, aber von einer Wunderheilung über Nacht war ich noch weit entfernt.

Auf Zehenspitzen schlich ich aus dem Badezimmer, zurück in meines. Die sonnige Wärme, die mir entgegenflutete, als ich die Tür öffnete, fühlte sich zum ersten Mal nicht unangenehm an. Vielmehr wärmte sie mein Herz und half ihm bei seiner Heilung. Und als ich Ell auf dem Fensterbrett sitzen sah, in ihrer Klaue eine Rolle Pergament, da war mir egal, was Harry sagte. Mir war egal, was Ginny, Ron oder die Weasleys sagten. Ich war irgendwie... Tja, glücklich war vielleicht ein zu starkes Wort, aber auf jeden Fall... nicht mehr so kalt...

Ich stürmte zu Ell und knuddelte sie einmal kurz, was sie irritiert über sich ergehen ließ, dann schnappte ich mir den Brief des Mitfühlenden. Anhand des teuren Pergaments erkannte ich ohne jeden Zweifel, dass er von ihm kam. Ich wollte mich gerade aufs Bett schmeißen, um zu lesen, doch etwas in mir zögerte. Ich blickte skeptisch auf das schwarze Bettzeug. Nein, ich wollte jetzt nicht schon wieder ins Bett... Ich wollte raus. In einen Garten. Eine Landschaft!

Ich umklammerte den Brief fester, nahm mir etwas Pergament, mein Tintenfässchen und meine Schreibfeder und rannte dann aus meinem Zimmer raus, die Treppen hinunter.

Ich begegnete Molly Weasley, also besser gesagt, ich rannte sie um. "Hey, pass doch... Hermine?!", wollte sie sich erst beschweren, doch ihr Ausruf, als sie mich erkannte, klang dann eher erfreut und überrascht. Erst recht glücklich wurde ihre Miene dann, als sie erkannte, dass ich frisch gewaschene Haare hatte und neue Kleidung trug. "Wo möchtest du denn hin?", fragte sie sanft und machte mir den Weg frei. Bevor ich antworten konnte, fiel ihr Blick auf die Sachen in meinen Händen. Sie zog verwirrt ihre Augenbrauen zusammen.

Ich hatte keine Lust, ihr das alles zu erklären, geschweige denn, ihr von dem Mitfühlenden zu erzählen. Dafür war ich noch nicht bereit. Also schob ich mich nur mit der gemurmelten Entschuldigung: "Ich brauch frische Luft..." an ihr vorbei und rannte aus der Haustür. Ich lief weg vom Fuchsbau, immer weiter, bis ich fühlte, dass ich die magische Appariergrenze überschritten hatte. Hinter mir riefen Ron und Harry meinen Namen, beinahe... panisch? In diesem Moment interessierte es mich eher weniger. Ich dachte ganz fest an dem schönsten Park, den ich jemals gesehen hatte, ein Park in der Muggelwelt und... disapparierte.


Harry:

Ich sah nur noch, wie die kleine, braunhaarige Gestalt ganz hinten auf dem Feld in einer Sekunde verschwand. Ich hörte auf, zu schreien. Ron brüllte noch einmal: "Hermine!!!", aber es war zu spät. Sie war bereits disappariert und wir hatten keine Ahnung, wohin sie wollte. Molly erschien völlig überrascht an der Haustür.

"Wo ist sie?!!"

"Disappariert", erklärte ich mit bebender Stimme. Die Mutter der Weasley-Kinder wurde bleich. "Bei Merlin... Ihr wird doch wohl nichts passieren?!" Ich schlug schuldbewusst die Augen nieder. Ich war schuld. Wahrscheinlich war sie nur wegen mir abgehauen. Ich hatte sie mit meinen Worten verletzt. Ich meine, es war ja nicht so, dass sie nicht wahr gewesen wären, doch Hermine hätte sie niemals hören dürfen. Sie war doch so schon total labil, und dann auch noch so etwas gesagt zu bekommen. Ich hatte es einfach loswerden wollen, woher sollte ich wissen, dass das Badfenster offengestanden hatte?! Wir bemerkten es erst, als es mit einem Knall geschlossen wurde.

Dramione-Die Schuld Des KriegesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt