The Kids Of Olympus | Stray Kids

03; scene stealer

Hyunjin

[August 2018]

"Sieh an, wer sich da blicken lässt."

Seufzend mit einer Hand durch sein Haar führend ließ Hyunjin die Tür des Cafés hinter sich zufallen. Das Kleine Glöckchen, welches am Türrahmen befestigt war, ertönte zart, einen neuen Gast ankündigend. Das Aroma von gerösteten Kaffeebohnen und süßem Kuchen unspielte seine Nasenflügel.
Die Kellnerin, welche ein Schildchen mit dem Namen "Sana" an ihrem Hemd trug, verfolgte den jungen Mann mit großen Augen, ein amüsiertes Lächeln auf ihren Lippen formend.

"Dir auch einen guten Morgen", antwortete er benommen und ließ sich auf einen der vielen Stühle fallen, die in regelmäßigen Abständen vor kleinen Tischen im Raum verteilt waren. Die leeren Limonadengläser, in denen getrocknete Blumen arrangiert waren und nun jeden Tisch verzierten, versetzten das ganze Lokal in eine heimelige Atmosphäre. Hyunjin stützte seinen Kopf in seinen Händen ab, die Augen schloss er und versuchte zur Ruhe zu kommen.

"Wilde Nacht?", fragte die zärtliche Stimme neben ihm, worauf er langsam den Kopf drehte, die Lippen und Wangen angeschwollen von seinem gestrigen Abend. Er spürte noch immer die Nachwirkungen der Ekstase, die Müdigkeit sich in seinem Körper noch immer manifestierend.

"Wilde Nacht ist gar kein Ausdruck.", meinte er und fuhr sich mit den Handflächen über sein errötetes Gesicht. "Er war so ziemlich der schlimmste Kunde, den ich seit Monaten hatte."

"Also ein Er", warf Sana leicht erstaunt ein und setzte sich ihm gegenüber. "Wir hatten uns schon gefragt, wer es diesmal wird."

Und so erzählte er seiner engsten Vertrauten von seiner gestrigen Verabredung;
Er erzählte von dem Mann, dessen Alter – etwa Mitte Dreißig – sich exakt in seinem Gesicht abzeichnete. Er erwähnte sogar den Fakt, dass er sich erst vor einem halben Jahr von seiner Frau hat Scheiden lassen und mit ihr noch immer um das Sorgerecht stritt. Er berichtete von seiner Anzüglichkeit, seiner nahezu dreißten Anhänglichkeit und seinem viel zu breit scheinenden Grinsen. Zudem ergänzte er noch, dass sich das von ihm erwähnte "Firmendinner" als eine Clubparty im Seouler Untergrund herausgestellt hatte.

"Er hat mich nahezu mit Champagner abgefüllt", fügte er am Ende hinzu, Sana aufmerksam lauschend. "Ich bin froh, dass ich da noch heil weggekommen bin, bevor er irgendetwas versuchen konnte."

"Puhh", machte das junge Mädchen, ihre Wangen rosa leuchtend. "Diese Typen werden auch immer dreißter. Lügen von Vorne bis Hinten. Du erinnerst dich an den Einen von letzter Woche?"

Während sie sprach, beschäftigte sie sich damit den benachbarten Tisch mit einem trockenen Lappen abzuwischen, an dem sich zuvor noch zwei Mädchen niedergelassen hatten. Hyunjin nickte währenddesen inzwischen etwas munterer. "Der eine mit dem Tattoo und der Frau?"

Sana nickte summend, ihren Zopf gerade richtend. "Daraus habe ich gelernt – weil die Firma leider zu wenige Backgroundchecks abschließt – zuerst die Recherche anzustellen und nicht erst bei der Verabredung nachzufragen."

Hyunjin atmete tief aus und lehnte sich abrupt nach hinten. "Ich konnte wirklich nichts dafür. Er hat sich einfach an mich geschmissen. So wie ein Hund. Ein läufiger Hund."

Sana verzog ihr hübsches Gesicht, hielt inne während sie gerade eine benutzte Tasse von einem Tisch nahm. "Ich wäre auch ohne diese Vorstellung ausgekommen, Hyunjin. Danke."