In diesem Buch werde ich Triviakapitel zu meiner Geschichte "Das Erbe des Lichtbringers" veröffentlichen. Eventuelle Spoiler sind in der Überschrift markiert.
Frau Wasabi war tatsächlich für die Rolle der Lehrmeisterin konzipiert. Diese Figur habe ich schon sehr sehr lange im Kopf. In der ursprünglichen Version stellte ich sie mir als etwas ältere Magierin mit langem, weißen Haar vor, in eine blaue Robe gekleidet, die Badass Blitze schleudert und ihre Gegner vermöbelt und die Yolanda mit Vornamen heißt.
Wie ihr seht ist von diesem Konzept nichts übrig geblieben. Das liegt zum einen daran, dass Yolanda für ein High Fantasy Setting konzipiert war, Das Erbe des Lichtbringers aber Urban Fantasy ist. Das Genre hat sich etwas verlegt, weil ich keine Idee für einen guten Plot im High Fantasy Bereich hatte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, es läuft immer auf Helden und epische Schlachten hinaus.
Wie ich im Vorwort zum Erbe des Lichtbringers geschrieben hab, war diese Geschichte auch als Parodie gedacht und wandelte sich erst während des Schreibprozesses zu einem humoristischen Urban Fantasy Roman. Da ich zum Beginn dieses Projekts schon anfing, Klischees widersprechen zu wollen, dachte ich nicht, dass ich jemals eine epische High Fantasy Saga schreiben würde und ich es schade um Yolandas Konzept fände, deswegen schrieb ich sie in das Erbe des Lichtbringers.
Ich musste nur das Konzept an die Zeit anpassen. Und plötzlich wurde aus ihr Miles' Geschichtslehrerin. Das erste Problem, was auftrat "Verdammt, sie braucht einen Nachnamen!" Schüler duzen ihre Lehrer schließlich nicht. Yolanda war nie mit Nachnamen erdacht also machte ich das, was ich immer mache, wenn ich in Not mit Namen gerate und sie mich daran hindern, weiter zus chreiben, weil ich stundenlang über den perfekten Namen grüble: Ich nahm das erstbeste Wort in meinem Kopf und es lautete "Wasabi" und klang gut. Ich wusste noch nicht mal, wie Wasabi aussah, nur, dass man es essen konnte. Ich beschloss, dass das ein Platzhalter sein würde, bis ich den richtigen Namen gefunden hätte.
Joa ... sie heißt heute noch Yolanda Wasabi.
In Kapitel 1 verkörpert sie so ziemlich mein Idealbild von einer Lehrerin. Sie ist daingehend perfekt. Besorgt um ihre Schüler, nimmt sich Zeit, macht super Unterricht ... Sie war ja auch als perfekte Lehrmeisterin konzipiert. Da Fuchsi aber keine perfekten Charaktere mag, wurde sie in Kapitel 4 ein bisschen weniger perfekt. Auch merkte ich, dass sie als Miles' Lehrmeisterin nichts taugen würde - also klar würde sie, sie ist perfekt - aber das wäre zu simpel gewesen. Miles brauchte jemand anderen. Jemand, der ihn und seine Launen handhaben konnte. Jemand, der ihn verbal mal richtig aufs Maul geben würde.
An dieser Stelle kommt Blacky ins Spiel:
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(Ja, das habe ich selbst gezeichnet und coloriert - Meinungen dazu?)
EDIT: WAAAH, wieso ist das Bild so fett und pixelig? Lasst mich das korrigieren, davon kriegt man ja Augenkrebs!
EDIT2: Eigentlich soll das kleiner sein ... dann sieht es auch besser aus. Aber Wattpad macht es aus irgendeinem Grund mega fett -.- Ich hab's etwas korrigiert bekommen, aber besser geht leider nicht ... meh ...
Wenn ihr meinen Blog gelesen habt, wisst ihr, dass ich ein kleines Fuchsfaible habe (ansonsten wisst ihr es jetzt), deswegen durfte ein Fuchs in dieser Geschichte nicht fehlen. Also wurde Yolanda weniger perfekt, indem sie zu viel Stress bekam, um sich um Miles zu kümmern und ich erschuf die Idee des Vertrauten, der seinen Schützling in die Welt der Magie entführt.
Blacky ist die wandelnde Schlagfertigkeit. Also genau das, was Miles braucht. Jemanden, der ihm verbal überlegen ist, der ihn in die Ecke reden kann, jemanden bei dem es einfach nur heißt Burn!
Die Szenen in Kapitel 7 und 8, in denen hauptsächlich Miles und Blacky interagieren, gehören zu meinen liebsten in dieser Geschichte (Starke Konkurrenz machen die Hexenmeister-Kapitel). Es hat sehr viel Spaß gemacht, die Wortgefechte zu schreiben :) Ihr müsst wissen ... ich selbst bin nicht sonderlich schlagfertig. Mir fallen die guten Antworten immer erst ein, wenn die Situation vorbei ist und ich in Ruhe nachdenken konnte. Und dann ärgere ich mich hinterher. Deswegen lege ich mir dann gute Antworten fürs nächste Mal zurecht. Was nichts bringt, weil es meist kein nächstes Mal gibt - die Situationen sind doch immer einzigartig. Nur in ganz wenigen Momenten schaltet mein Hirn mal schnell. Weiter so, Hirn, wir packen das noch!
Umso mehr Spaß macht es mir also, Wortgefechte zu schreiben, da ich da meine Kreativität in die Richtung voll ausleben kann. Miles sagt irgendetwas und ich habe genug Zeit zum Nachdenken, welche Aussage darauf eine schlagfertige Antwort wäre. Und die kommt dann von Blacky. Ich kann bei Miles/Blacky also etwas ausleben, was mir in meinem normalen Leben verwehrt bleibt. Und gleichzeitig hoffe ich natürlich, dass auch andere Spaß am Lesen dieser Wortgefechte haben. Die Reaktionen auf die Kapitel 7 und 8 haben mich da bestätigt ^^
Mit Blacky mag Yolanda plötzlich überflüssig erscheinen. Sie hat dennoch ihren Platz in der Geschichte gefunden, weil ich dachte, dass die Idee von einem einzigen Lehrmeister (der nach Gesetz 10 ja auch noch draufgeht) für den Urban Kontext nicht passend ist. Wir selbst lernen ja auch nicht nur von einer Person, wir lernen von vielen. Von Eltern, Freunden (hoffentlich) Lehrern ... So ist Yolanda weiterhin als "die gute Seele" gedacht, die sich eher um Miles Innenleben Gedanken macht, während Blacky ihn eher zu "dressieren" versucht.
...
Ich hab noch nichts zur Namenentstehung bei Blacky gesagt. Eigentlich ist Blacky ein mega langweiliger Name. Ich meine, welches Haustier mit schwarzem Fell heißt nicht Blacky? (Nein, das ist eine rhetorische Frage, meine Katze heißt auch Diana). Ich stand also wieder vor dem immergleichen Problem ... ich brauchte einen verfluchten Namen. Ich hasse Namen! Onyxfell und Silberkralle fand ich dann ... zu übertrieben und wenig kreativ ... also blieb es wie bei Frau Wasabi beim ersten Gedanken.
Und mir ist egal, dass der Name langweilig ist! Ein Charakter hat ein Recht darauf, einen stinknormalen langweiligen Namen zu haben. Auch badass Charaktere, die der Leser für ihre Schlagfertigkeit feiern soll!
