Charakterentstehung: Der Hexenmeister (Kapitel 30)

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Der Hexenmeister erfüllt in meiner Geschichte - wie vermutlich schon lange klar sein wird - die Rolle des lieben Antagonisten.

Ich gebe zu, das Konzept, Typ aus der Vergangenheit kommt in die Gegenwart und von den Errungenschaften der Technik aufgeschmissen ist, ist nicht neu. Allerdings sollte diese Geschichte anfangs ja eine Parodie werden, das heißt, ich wollte so viel Humorpotential wie möglich mitnehmen. Natürlich wäre ein ausgefallener Spleen auch eine gute Idee gewesen, allerdings passte der dunkle Magier eher auf das dunkle Fantasy-Übel, das ich hier parodieren wollte.

Also bekam der Gute einen dunklen Umhang, eine Kapuze, die sein ganzes Gesicht in Schwärze taucht und zum Schluss das Modeaccessoire, das keinem Fiesling von Welt fehlen darf: Ein grausames Dämonenschwert des brutalen Metzelns +4. Das Schwert selbst ist eine Anspielung auf unzählige Fantasy RPGs, die ich in meiner Teenagerzeit gezockt habe. Irgendwie hatten die Waffen immer einen Haufen gruselige Adjektiv im Namen und eine Zahl mit + hinten dran. Irgendwann wurden mir die Namen zu lächerlich, weswegen ich das mit dem Schwert des Hexenmeisters auf die Spitze trieb.

Aber das nur am Rande.

Der Hexenmeister war zu Beginn jedenfals als komplette Lachnummer konzipiert. Ich glaube, es ist kein Wunder, dass einige von euch ihn mit Miles als Gegenüber als den sympatischeren von beiden empfanden.

Naja, das Projekt hat sich aber gewandelt und sollte nicht einfach nur Panne sein. Ich wollte Humor in der Geschichte, ja, aber irgendwo dazwischen sollte auch eine Story sein, die durchaus etwas ernster ist.

Wenn man den Antagonisten nicht ernst nehmen kann, ist das durchaus schwierig.

Deswegen erfüllt der Hexenmeister gerade Der-Böse-bringt-seine-eigenen-Leute-um-Klischee. Obwohl sowohl die Schwarzmagier als auch Schafftlich und die Zeugen Jehovas nie seine eigenen Leute waren. Er ist ein Einzelgänger. Er braucht keine Freunde. Und keine Hilfe. Er wäre sonst ein merkwürdiger Bösewicht. Hier musste ich also durchaus wieder auf Klischees zurückgreifen.

Auf alle Fälle macht mir der Charakter riesigen Spaß ^^ Auch wenn ich den Hexenmeister etwas aus der Lachnummerecke versuche rauszuholen, sind doch die Kapitel mit ihm immer noch auf Gags ausgelegt.

Schwierig war für mich das Ziel des Hexenmeisters zu umreißen. Die Weltherrschaft ist so das typische. Und auch wenn ich hier Klischees durch den Kakao ziehe ... das war mir etwas zu tpyisch. Er will die Weltherrschaft nicht, denn ihm gefällt die Welt nicht. Wieso etwas haben wollen, was man nicht mag? Also hat er sich in den Kopf gesetzt, sie einfach mit Magie umzugestalten. Nach seinem Idealbild. Wie das aussieht - naja, das verrät er dann, wenn er Gesetz 1 erfüllt ^^ Ist zwar jetzt auch nicht ein so innovatives Antagonistenziel, aber was soll ich sagen? Dunkle Magier sind halt nicht für ihre Kreativität bekannt xD


Das Erbe des Lichtbringers - ZusatzbuchWhere stories live. Discover now