Leubrunners Lehrbuch und die Magie (Kapitel 16)

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Ich bin sicher, euch sind die kurzen Kursivtexte zu Beginn jedes neuen Kapitels aufgefallen. Unter vielen steht "aus Leubrunners Lehrbuch der Magie" geschrieben.

Wie genau dieses Stilmittel mit dem kurzen Text zu Beginn heißt, weiß ich nicht (hindert mich ja nicht dran, es zu verwenden), nur, dass sich einige Bücher dieser Methode bedienen und ich es immer ganz cool fand ^^

Die Idee mit Leubrunners Lehrbuch und damit meinem Magiesystem entstand durch das Lesen zu vieler Fantasy Romane, in denen Magie immer als "Rettung in letzter Sekunde" eingesetzt wurde. Das lief dann gerne so ab:

Helden werden von Monstern umzingelt. Die ausweglose Situation greift. Magierin kommt an und sagt "Hey, ich flieg euch mal eben hier raus", was sie bisher noch nicht konnte, aber vorher wirklich nützlich gewesen wäre. Held stellt die berechtigte Frage, wieso es denn jetzt geht. Zauberin daraufhin nur: "Joa, mein Mana ist jetzt klarer."

Wtf, unbefriedigender kann man einen Konflikt für den Leser doch gar nicht lösen! Mich hat die nächste ausweglose Situation dann nicht mehr in Spannung versetzen können, weil ich wusste, dass die Magierin wieder einen dummen Trick hervorzieht, der für mich absolut nicht nachvollziehbar ist, weil ich das System dahinter nicht kenne - was sie auch getan hat. Lame.

Als ich dieses Buch anfing, dachte ich mir also "Du brauchst ein Magiesystem, welches auf Logik aufbaut. Und diese Logik musst du genau erklären, damit Zaubersprüche hier eben nicht als der Freifahrtschein aus der ausweglosen Situation wahrgenommen werden."

Also definierte ich mir Magie als Energieträger, der sich in andere Energie umwandeln lässt. Ich definierte sie als rationale Wissenschaft. Damit lässt sich einiges anfangen.

Leubrunners Lehrbuch und die Texte am Anfang haben somit die Aufgabe, mein Magiesystem und die Stuktur meiner magischen Welt nach und nach neben den Kapiteln mit aufzubauen. Manche Informationen passen einfach nicht in den Text hinein (weil es nicht authentisch in einer bestimmten Szene wirken würde), weswegen ich "das Wissen" einfach in die kleinen Texte vorweg packe. Damit diese kleinen Texte aber auch nicht wie bloßes Wissensvermittlung wirken, habe ich mir Leubrunners Lehrbuch der Magie ausgedacht, ein Lehrwerk für Jungmagier, aus dem solche Texte stammen könnten. So bekommen die Texte Authentizität und fügen sich in die Geschichte ein.

Der Name für dieses Buch hat keinen besonderen Ursprung oder irgendeine versteckte Bedeutung. Ich hab diesmal (etwas länger) mit Silben rumgespielt, bis ein Name herauskam, der Lehrbuch mäßig klang und sich in den von einem fiktiven Lehrer gesprochenen Satz "Und jetzt holt ihr alle mal bitte euer [Leubrunners] heraus." Der Name entstand also zufällig und durch Spielerei.

Allerdings gibt es mehr Kapitel, als ich irgendwas erklären muss. Und die Texte am Anfang sollten schon irgendwas mit dem Kapitel zu tun haben. Also erfand ich mehr Bücher, aus denen ich zitieren konnte. Oder ich zitierte Charaktere, Sachen, die sie mal gesagt haben. Damit kann man gut Foreshadowing betreiben (Sachen andeuten). Winfried van Harzel wird bereits in Kapitel 5 zitiert, obwohl ihr ihn erst in Kapitel 16 kennengelernt habt.

Und über manchen Kapiteln steht tatsächlich einfach nur irgendwelcher Mist, weil über dem Kapitel jetzt was stehen muss (soll ja alles schön einheitlich sein). Welche Kapitel das sind, verrate ich hier aber nicht :P




Das Erbe des Lichtbringers - ZusatzbuchWhere stories live. Discover now