School Shootings

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Wie schon fast immer, habe ich dieses Kapitel schon vor einigen Tagen geschrieben. Das Thema liegt mir allerdings sehr am Herzen und deswegen wurde ich mich dieses Mal besonders über eure Gedanken und Gefühle zu diesem Thema, sowie Feedback freuen.


Freitag, 19. Oktober 2018

Okay...uhm. Wie beschreibe ich den heutigen Tag am besten? Keine Ahnung. Aber ich denke intensiv trifft es ganz gut. Intensiv und Nervenaufreibend.

Aber jetzt mal ganz von vorne. Warum dieser Titel? Warum dieser intensive Tag?

Nun gut. Seit gestern Abend, bzw. eigentlich schon früher, aber ich glaube gestern Abend hat sich das zugespitzt. Also seit gestern Abend ging hier dieses Foto auf Snapchat rum. Dieses Foto von einer weißen Wand auf der folgendes stand (hehe das reimt sich xd):

CHS

School Shooting 19/10/18

Be ready!

Ja was soll ich sagen. CHS steht nun mal für Capital High School. Meine Highschool. Oder nicht? Ja, ich gehe auf die Capital High School. Auf eine der vielen Capital High Schools in Amerika! Und es gibt noch viel mehr Schulen allgemein, die mit C anfangen (Central High School zum Beispiel). Aber nun ja, dieses Foto ging nun mal rum und natürlich waren dann viele vollkommen panisch und besorgt.

Heute morgen haben meine Hostparents dann eine Voicemail bekommen, dass das Foto wohl nicht mal aus unserer Zeitzone stammt, also aus dem östlicheren Teil von Amerika und auch mit der Polizei und alles gesprochen wurde und eigentlich kein Grund besteht besorgt um unsere Capital High School zu sein. Es wurde allerdings für mehr Polizisten während dem heutigen Schultag garantiert. Also eigentlich kein Grund zur Sorge.

Allerdings ist mir dann schon im Schulbus aufgefallen, dass wir weniger waren als sonst. Ich habe da in dem Moment aber gar nicht wirklich drüber nachgedacht. In meiner ersten Stunde (French) konnte ich es dann aber nicht mehr übersehen. Wir waren ganze 10 oder 9 Leute. Von keine Ahnung...20 oder so in dem Kurs? In meinen folgenden Stunden wurde das dann auch nicht gerade besser. In US History waren einigermaßen viele und dann in Algebra 2 auch wieder. Aber Unterricht haben wir nur in US History gemacht. In den anderen Fächern haben wir uns irgendwie immer anders beschäftigt, da es wenig Sinn ergibt im Stoff fortfahren, wenn rund 2/3 des Kurses fehlen.

Klingt doch eigentlich ganz entspannt, oder? Ein bisschen rumgammeln, Spiele spielen, unterhalten. War's soweit eigentlich auch, aber dann kam meine 3rd Period. Eigentlich Drawing & Painting, aber heute haben wir nur über School Shootings geredet. Beziehungsweise wie wir uns verhalten, wenn so etwas an unserer Schule passiert. Und das war es, was mich seelisch und mental irgendwie fertig gemacht hat. Ich habe zum Ersten mal wirklich realisiert, dass diese Shootings tatsächlich existieren. Sie existieren. Sie sind sogar irgendwie schon zum Alltag geworden hier! Man macht Übungen dazu schon von der Grundschule an.School Shootings machen Leuten ernsthaft Angst. Ich habe realisiert, welchen enormen Einfluss sie haben. Auf die Schule, auf die Lehrer und vor allem die Schüler.

Was dann aber für mich der „Höhepunkt" meiner merkwürdigen und ungewohnten Gefühle war, passiere als der Lehrer auf den letzen Schritt zu sprechen kam. Was tun, wenn man nicht flüchten, sich nicht verstecken und es auch keinen anderen Ausweg gibt.

  „Your only option is to fight. Take your metal water bottle, a chair. Take anything, that is harder then your hand or your foot."

Die Worte haben sich irgendwie in mein Gehirn eingebrannt und die Vorstellung, dass es Schüler da draußen gibt, die von dieser Regel, diesem Weg, tatsächlich gebrauch machen müssen, macht mir Angst und mich unendlich bedrückt gleichzeitig. 

Passt auf euch auf! 

-Rowana, der es jetzt ein paar Tage später schon wieder sehr viel besser geht. 

Abenteuer Auslandsjahr // Reisetagebuch eines AustauschschülersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt