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"Wo geht es genau hin?" fragte Alex als er das Auto startete. "Zur alten Schwimmhalle." antwortete Alessa und beschäftigte sich mit ihrem Handy. "Gibst du mir ein paar Infos über diesen Mann?" Alessa überlegte einen Moment und antwortete schließlich "Ich weiß nicht viel über ihn. Sein Name ist Frank, er ist Dealer und eigentlich cool drauf. Nur sollte man ihn nicht reizen" Alex sah sie kurz an und richtete seinen Blick dann wieder auf die Straße. Viele Informationen waren das nicht, das war Alessa klar, aber sie traute sich nicht Alex alles zu erzählen. Seit sie von seiner Verbindung zu ihrem Vater wusste, mochte sie ihn etwas, aber ihn zu vertrauen fiel ihr noch immer schwer.

Gute 20 Minuten später kamen sie endlich an der alten Schwimmhalle an. Spätestens jetzt wurde Alex klar warum man 'alte Schwimmhalle' sagte. Das man jemals darin schwimmen konnte, erkannte man kaum noch. Das Gebäude wirkte als hätte ein Sturm sich daran zu schaffen gemacht. Die Fenster waren allesamt zerbrochen wobei die Scherben sich nicht nur außen sondern auch inerhalb des Gebäude verteilten. "Hier lang" meinte Alessa und zeigte Alex den Weg. Er war sichtlich angespannt, so wie auch Alessa doch sie wollte unbedingt mit, also durfte sie nun keinen Rückzieher machen. Sie wusste das dieser Ort unheimlicher aussah als er in Wirklichkeit war. Tatsächlich war sie für den Zustand der Fenster verantwortlich. Während sie an dem Gebäude entlang liefen, auf der Suche nach Frank, erinnerte sich Alessa daran wie sie hier ihrer Wut und Verzweiflung freien Lauf ließ, nachdem ihr Vater starb. Damals war ihr nicht bewusst was sie tat und es war ihr auch egal, das die Schwimnhalle stand bereits einige Jahre zuvor vollkommen leer. Niemand wollte mehr dorthin weil sich einige Dealer hier immer trafen. "Wie kam es dazu?" riss Alex sie aus ihren Gedanken und Erinnerungen. Sie drehte sich zu ihm um und schaute fragend. Alex deutete auf das Gebäude, oder eher die Ruine. "Lange Geschichte" sagte Alessa nur und lief weiter. Sie versuchte sich zu konzentrieren bis sie von Alex am weitergehen gehindert wurde. Er hielt sie leicht am Arm fest, und sah auf einen Teil der Gebäude Fassade die noch relativ unversehrt aussah. An ihr waren Grafittis zu erkennen, ähnlich wie die an Alessas Zimmerwänden. Nach genauen hinsehen erkannte sogar ein paar Wörter unter den vielen Kritzeleien, 'Alessa was here'. Das sie das damals dorthin geschrieben hatte wusste sie garnicht mehr. Alex sah sie nun fragend an doch sie zuckte nur mit den Schultern. "Ich sagte doch, lange Geschichte."

Auf der anderen Seite der Halle angekommen, sahen sie bereits Frank. Er stand, an seinem Transporter gelehnt, nur wenige Meter von ihnen entfernt. Daher blieben sie auch nicht lange unbemerkt. "Was wollt ihr?" fragte er knurrend. "Hi Frank, wir brauchen deine Hilfe" sagte Alessa ruhig als sie und Alex zu ihm gingen. Frank begann zu lachen. "Hilfe? Man was soll den dieser Scheiß? Wieso will heute jeder Hilfe von mir? Sehe ich aus wie die Wohlfahrt?" Alessa verstand nicht ganz was Frank damit meinte, Alex hingegen wurde sofort hellhörig. "Wer wollte denn noch Hilfe von Ihnen? Und wie sollte diese Hilfe aussehen?" fragte er ohne nachzudenken. Alessa sah ihn geschockt an und erwartete bereits das Frank gleich ausflippen würde. Zwar hatte Alex sich gewöhnliche Kleidung angezogen, doch Frank hatte schon so oft mit Polizisten und Anwälten zutun das er solche Leute sofort an deren Art zu reden erkannte. Doch er sah ihn, zu Alessas verwunderung, nur genervt an. "Was geht's dich an? Wer bist du überhaupt?" wollte Frank wissen. Alex wollte antworten doch Alessa hielt ihn rechtzeitug auf. "Ein Freund von Jason" sagte sie schnell, woraufhin nun Alex derjenige war der verwundert schaute. Frank allerdings ging es einen Moment ähnlich. "Dann wisst ihr also was passiert ist." stellte er fest. "Ja, nur nicht wie und warum bzw wer dafür verantwortlich ist. Desshalb braucheb wir deine Hilfe." Alessa sah ihn nahezu flehend an. Frank überlegte einen Moment und seufzte schließlich. "Ich sehe was ich tun kann und melde mich dann" nach diesen Worten ging er, ohne auf eine Antwort oder Reaktion zu warten, wieder in seinen Transporter.


Zurück in Alex' Auto atmeten beide erstmal durch. "Du wusstest das er Jason kennt?" fragte Alex. "Ja, ich habe Jason mal mit ihm reden sehen. Ein paar Tage vor seinem Zusammenbruch" antwortete sie. "Desshalb war ich mich sicher das Frank helfen könnte. Wenn es einer kann, dann er" fügte sie hinzu und sah aus dem Fenster, während beide zurück in die Stadt fuhren.

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