Lerne zu vertrauen

Eine neue Verdächtige?

Am nächsten Morgen fuhr Alex noch einmal zu Alessa nach Hause. Der Abschied, am vorherigen Abend, ging ihm nicht aus dem Kopf. Bereits von weitem sah sie und ihre Mutter vor der Haustür. Alex hielt an und beobachtete die beiden einen Moment. "Lass mich doch einfach in Ruhe"

"Wir müssen darüber reden"

"Alle wollen reden aber niemand wirklich zu."

"Ich höre dir zu aber du lässt mich nicht an dich heran. Sag mir was los ist"

"Warum sollte ich auch? Mir glaubt doch eh keiner!"

"Ich will dir ja glauben aber ich verstehe das alles nicht. Du hast dich verändert"

"Ich bin Erwachsen geworden, das kann vorkommen weißt du."

"Sei nicht so, ich will dir helfen und Alex auch."

"Ihr könnt mich beide mal"

Alex stieg aus und ging auf die beiden zu, in der Hoffnung den Streit schlichten zu können. Doch kaum hatte Alessa ihn gesehen, ging sie auch schon. "Warte doch" versuchte er sie aufzuhalten. "Wozu? Um mich weiter befragen zu lassen? Kein Bock" ssgte sie und ging.

"Was war denn los?" fragte Alex nun ihr Mutter. "Sie ist seit gestern Abend so. Ich habe versucht mit ihr zu sprechen, wollte wissen was passiert ist und ihre Version der Geschichte wissen. Aber keine Chance. So, wie jetzt, war sie das letzte mal nachdem ihr Vater starb." antwortete sie. Sie war mit der Situation völlig überfordert. Alex nahm sie tröstend in den Arm. "Ich wollte heute nochmal mit ihr sprechen. Während der Fahrt, vom Polizei Revier hierher, haben wir kurz geredet. Als sie austieg war sie sauer" ertählte er. Die Mutter löste sich aus der Umarmung und sah ihn fragend an. "Hast du etwas gesgat das sie sauer machte?" Alex dcahte kurz nach un schüttelte dann den Kopf. "Nein, ich denke es lag eher an dem was ich nicht gesagt habe." noch immer wurde er fragend angesehen. "Sie wollte wissen ob ich ihr glaube das sie unschuldig ist. Doch ich habe ich nicht darauf geantwortet. Dann fragte sie ob ich ihrem Vater geglaubt hätte wenn er an ihrer Stelle gewesen wäre. Ich sagte ihr das dies keine Rolle spielen würde." ergänzte er seufzend. Die Mutter schien nun etwas geschockt. "Ich glaube ihr das sie unschuldig ist" sagte sie. "Ich auch." erwiederte Alex. Er sah auf die Uhr und verabschiedete sich vorerst, mit den Worten das er nochmal mit Alessa reden würde, sollte diese es zulassen.

In der Zwischenzeit war Alessa bei der verfallenen Schwimmhallte angekommen, wo Frank sich aufhielt. "Hey Ryans" rief er ihr zu. "Hi Frank" begrüßte sie ihn halbherzig. "Hab gehört die Bullen haben dich gestern abgeholt?" Alessa war so geknickt und wütend das es ihr sogar egal war woher Frank das wusste. "Hast du was?" fragte sie ihn. Frank sah sie kurz fragend an, dann wusste er was sie meinte und reichte ihr eine kleine Tüte Gras. "Danke" antwortete sie, reichte ihm einen Geldschein und ging wieder. Ein guter Freund hätte sie aufgehalten und mit ihr geredet. Doch Frank war ihr Dealer und betrachtete sie nicht direkt als Freunde.

Alessa setzte sich an die Wand auf die sie mal 'Alessa was here' schrieb, rauchte einen Joint und dachte nach. Sie wusste das sie schon vieles angestellt hatte und verstand daher das die meisten keine gute Meinung von ihr hatten. Aber das nicht einmal ihre eigene Mutter ihr zu glauben schien, verstand sie nicht. Von Alex mal ganz abgesehen. Auch fragte sie sich warum Jason sie beschuldigte. Er wusste genau das sie nichts mit dem ganzen zutun hatte. Niemand hörte ihr zu und selbst wenn, ihr glaubte eh keiner. Da brauchte sich keiner wundern das sie sich verschloss. In diesem Moment fühlte sie sich so allein wie noch nie.

"Hallo Alessa" hörte sie eine leise, schüchterne Stimme. Sie sah auf und erkannte das Maria vor ihr stand. "Was machst du denn hier?" fragte Alessa verwundert. "Ich komme oft her zum nachdenken. Hier ist es so schön ruhig." antwortete Maria mit einem leichten lächeln. "Ist ja schön und gut aber warum bist du nicht im Unterricht? Schwänzen passt nicht zu dir, außerdem sind um diese Zeit einige Dealer hier unterwegs" sagte Alessa. Maria nickte. "Ich schwänze nicht. Meine ersten beiden Kurse fallen aus" sagte sie, woraufhin Alessa schmunzeln musste. "Darf ich mich zu dir setzen?" fragte Maria nun und Alessa nickte. Einige Minuten herrschte Schweigen zwischen ihnen, bis Maria dieses brach. "Stimmt es?" fragte sie und bekam einen verwirrten Blick von Alessa. "Das du etwas damit zutun hast was Jason passiert ist" ergänzte Maria. "Glaubst du es?" kam gleich die Gegenfrage. Maria schüttelte sofort den Kopf, was Alessa verblüffte und gleichzeitig freute.

"Darf ich stören?" fragte Alex als er nun auch bei den beiden ankam. "Was wollen sie denn hier?" fragte Alessa genervt. "Ich wollte mit Maria sprechen und auf dem Campus sagte mir jemand das sie hier hergekommen sei. Mit dir wollte ich auch gern nochmal sprechen" antwortete Alex und lächelte die Mädchen an. "Dann viel Spaß, aber ohne mich" erwiderte Alessa und stand auf. "Danke" sagte sie noch, mit einem freundlichen lächeln, zu Maria und ging. Alex machte keine anstallten sie aufzuhalten. Für das Gespräch war später noch Zeit, Alessa brauchte sicher erstmal ihre Ruhe. "Hättest du einen Moment Zeit für mich" fragte der Anwalt nun Maria. Diese schien die Welt nicht mehr zu verstehen aber nickte. "Es geht um Jason, wie du dir sicher denken kannst" begann er und setzte sich neben sie. "Alessa hat nichts damit zutun. Das müssen Sie ihr glauben" unterbrach sie ihn schnell. "Das tu ich. Ich habe nie geglaubt das sie etwas damit zutun hat, aber ich muss trotzdem allem nachgehen" antwortete er lächelnd. Maria war verwirrt. "Warum war sie dann gerade so wütend?" wollte sie wissen. Er erzählte ihr von dem Gespräch mit Alessa am Vorabend. "Warum haben Sie ihr nicht einfach gesagt das Sie ihr glauben?" Alex atmete einmal tief durch. "Das ist nicht so einfach. Aber ich möchte dich bitten, ihr nichts zu sagen." sagte er schließlich woraufhin Maria nickte. "Zurück zum Thema. Hast du vielleicht etwas mitbekommen, zu der Sache mit Jason? Gespräche oder so?" fragte er nun. Maria dachte einen Moment nach. "Vor ein paar Wochen habe ich gesehen wie Jason sich mit seinem Mutter auf dem Campus unterhielt. Ich habe nicht viel verstanden aber ich glaube sie haben sich gestritten. Ich weiß nur das seine Mutter plötzlich wütend wurde, sagte das er irgendetwas bereuen würde und ging dann" erzählte sie dann. "Wie hat Jason darauf reagiert und wie verhielt er sich dannach?" wollte Alex nun wissen. "Ich glaube er hat nicht darauf geantwortet. Aber er war so wie immer" sagte sie. Alex bedankte sich und bot ihr an, sie zurück zur Schule zu fahren, was sie dankend ablehnte. So ging er allein zurück zum Auto.

Dort angekommen, versuchte er Alessa anzurufen, doch sie ging nicht ans Handy. Auch die darauf folgenden Versuche gelangen nicht. Zu guter letzt versuchte er es mit einer Sms. 'Lass uns bitte nochmal reden' schrieb er. Eine Antwort folgte hier nach ein paar Minuten. 'Nicht nötig. Lassen sie mich einfach in Ruhe' war der Text. Doch Alex wollte das ganze so nicht stehen lassen. Er fuhr zum alten Spielplatz, wo Alessa fast immer zu finden war. Doch Fehlanzeige. Sein nächster Versuch führte ihn zur Universität, wo sie niemand gesehen hatte. Nun schrieb er Frank und Alessas Mutter ob sie ihren Aufenthaltsort wüssten. Auch dies war nicht der Fall. Langsam machte er sich sorgen, also schrieb er Alessa noch einmal und fragte wo sie sei. Dieses mal, folgte von ihr allerdings keine Antwort.