Ich konnte nicht mehr anders und begann etwas zu schluchzen und zu zittern. Alex registrierte das sofort. Er setzte sich neben mich auf die Liege und sprach ruhig und langsam auf mich ein.
A: Keine Angst. Du schaffst das. Ich glaube an dich. Es wird alles ganz schnell gehen. Wirklich.
Er nahm meine Hand und streichelte etwas über sie. Dann rutschte er etwas von mir weg.
A: Lehn dich mal hier an die Wand. So dass dein Rücken aber gerade ist.
Ich rutschte ein Stück zur Wand und Verstand nicht so recht, was er vorhatte.
A: Mach die Augen zu. Denk an was schönes.
Ich hörte wie er zur Spritze griff. Mein Herz fing an zu stolpern und ich bemerkte wie Alex kurz inne hielt und meinen Puls am Handgelenk fühlte.
A: Shhh, alles wird gut. Bleib schön ruhig.
Es fühlte sich an wie Magie. Alex' Worte brachten mich runter. Und erneut griff er zum Handgelenk.
A: So ist es gut. Kannst du mal die neunerreihe aufzählen?
Was soll ich machen? Na gut oke, vielleicht wollte Alex mich vor der eigentlichen Spritze ablenken. Ich fing an aufzuzählen. Als ich bei 90 angekommen war, waren meine Augen immer noch zu.
A: Mach mal die Augen auf.
Ich öffnete die Augen und sah Alex. Er lächelte und hielt die Spritze in der Hand. Ich erschrak, doch nach näherem Betrachten wurde mir klar, dass es unbegründet war.
A: Es ist alles schon vorbei. Ich bin stolz auf dich. Du hast echt prima alles mitgemacht (Lächelt)
Ich war auch stolz. Und Alex war ich dankbar. Sehr sogar. Wie hat er das geschafft? Ich habe nichts gemerkt. Oke, bei 36 hat es ein bisschen gepiekst, aber ich war viel zu sehr mit rechnen beschäftigt. Alex begleitete mich zurück in mein Zimmer und informierte meine Mutter. Diese musste auch schon bald gehen, da die Besuchszeit beendet war. Alex wandte sich mir erneut zu.
A: Das vorhin war echt einsame Spitze. Ich habe bemerkt dass du dich in den letzten Tagen immer mehr getraut hast und immer weniger Angst vor uns hattest. Das ist echt toll.
L: Ich weiß nicht wieso, aber ich hab das Gefühl, dass du mich therapiert hast, ohne dass du Therapeut bist.
A: Nun Ja, manchmal bin ich nicht nur Arzt, sondern auch Therapeut. Wie in deinem Fall.
L: Dann bin ich ja froh dich getroffen zu haben
Wir mussten dann beide lachen. Es war schön zu sehen, wie sich meine Angst verbessert. Ich war Alex unglaublich dankbar dass er mich so gut behandelt.
L: Weißt du.... früher haben meine Kinderärzte einfach immer nur gemacht. Sie sind nie auf meine Angst eingegangen. Sie meinten immer nur dass ich mich nicht so anstellen soll und das doch alles hat nicht so schlimm ist. Das hat mich irgendwie verletzt...
A: Das ist auch grausam. Angst zu haben vor Ärzten und Nadeln ist erstmal nicht schlimm. Jeder Arzt sollte Verständnis haben für so was.
L: Wie hast du es eigentlich immer geschafft mich zu beruhigen?
Das war eine Sache die mich wirklich interessierte, darum musste ich diese Frage einfach stellen.
A: Das ist ein Zusammenspiel aus Erfahrung, Wissen und etwas Instinkt. Zum Beispiel, meine Hand auf deinen Brustkorb zu legen ist Wissen. Aber beruhigend auf dich einzureden ist Instinkt. Weißt du, jeder Arzt kann zwar mit Medzinischen Fakten umgehen, aber viele haben einfach mit dem sozialen Aspekt Probleme. Und das ist schade.
L: Mag wohl so sein. Und die Spritze? Wie hast du's da gemacht?
A: Dich abgelenkt. Das Rechnen ist anstrengend genug, da kannst du dich nicht noch auf den Pieks konzentrieren. Ist auch so ein kleiner Trick...
L: Du arbeitest ja nur mit Tricks!
Ich musste anfangen zu lachen und Alex auch. Er war mir sympathisch. Und Siggi war auch ausgeschaltet. Komisch....War ein etwas kürzerer Teil. Trotzdem hoffe Ich, dass es euch bis hierhin gefallen hat. Nachdem ich jetzt schon 6 Teile rausgehauen hab, werden die Abstände jetzt etwas größer. Ich möchte aber trotzdem mindestens einmal die Woche einen neuen Teil hochzuladen😊
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"Mein kleines Geheimnis" (Fanfiction ASDS/KAS)
RandomIn der Geschichte "Mein kleines Geheimnis" geht es um ein 17-Jähriges Mädchen namens Laura, welches eigentlich ein sorgloses Leben hat.Doch es gibt eine Sache in ihrem Leben, die sie schon seit Jahren belastet. Sie möchte jedoch mit niemandem darüb...