Bei lebendigem Leibe erstochen

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Es war der 30.12. Ein Tag vor Silvester. Silvester und Neujahr verbrachte ich mit ausgelassenen Feiern. Am 10.1. hatte ich ein Tennis Turnier. Ich hab das noch gar nicht erzählt. Ich spiele seit ich 4 bin Tennis und nehme an Turnieren teil. Der Turniertag war sehr schön und ich war relativ gut. Am Ende nahmen meine Mannschaft und ich sogar den Pokal nach Hause!! Es war so toll. Wir feierten noch lange den Sieg. In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages gingen wir erschöpft nach Haus. Ich schlief den halben Tag und als ich mittags aufwachte, griff ich zuerst zum Handy. Eine Nachricht von Alex!
(Chat)
A: Wow Glückwunsch zum gewonnen Turnier! Habt ihr toll gemacht ;)
L: Danke Danke!

Ich ging langsam die Treppen runter und meine Mutter grinste mich an.
M(Mutter): Na du Gewinnerin? Auch mal wach?
L: Aber sicher doch
Ich ging weiter die Treppe. Dann verlor ich den Boden unter den Füßen. Es kam mir zumindest so vor. Ich bin ausgerutscht auf einem Blatt welches auf der Treppe lag(von einem Baum) Bewusstlos war ich nicht. Ich sauste die Stufen herunter. Das waren Schmerzen. Und erneut frage ich mich: Wieso passiert mir so viel Unglück auf einmal? Was habe ich getan?? Meine Mutter stürzt sich auf mich
M: Laura??? Hast du dir wehgetan??
L: Mein Knie tut so weeh!!
Das war untertrieben. Es war als würde es gleich abfallen
M: Leg dich am besten aufs Sofa. Und ich rufe Alex an! Dein Knie sieht echt nicht gut aus
Sie stützte mich bis zum Sofa. Dann rief sie Alex an.
(Gespräch)
M: Hallo Alex! Ich hoffe ich störe nicht. Hast du Zeit um vorbei zu kommen?
A: Hallo, ja ich kann gerade. Was ist?
M: Laura ist die Treppe runtergefallen. Circa 6 Stufen. Ihr Knie ist geschwollen und blau.
A: Ich bin schon fast da!
(Dialog Mama und ich)
M: Er macht sich auf den Weg. Bleib liegen ich hol dir kurz was zu trinken und ein Eispack
L: Auf Alex kann man sich echt verlassen!
M: Kann man wirklich (lacht)
Bald klingelt es und Alex steht vor mir. Er setzt sich zu mir auf die Couch und sieht mich besorgt an.
A: Hey, ich hab schon gehört was passiert ist. War dir irgendwie schwindelig vor dem Sturz?
L: Nein, aber gerade geht's mir schlecht.... es tut SO weh!
A: Meinst du... ich kann mal ein bisschen gucken? Ganz ganz ganz vorsichtig?
L: Wenn du nicht vorsichtig machst lebst du gleich nicht mehr ich schwöre!
A: Dann werde ich weiter leben (lacht)
Er tastete unter und über meinem Knie. Dann kam er zur blauen Stelle direkt auf dem Knie. Der Schmerz durchzog meinen Körper.
L: AUA ALEX HÖR AUF!!
A: Es tut mir leid, Laura! Ich wollte dir nicht wehtun... aber man muss halt bei sowas mal tasten
L: Schon gut.... Sorry das ich dich angeschrien habe....
A: Schon gut du hattest das Recht dazu(grinst).
L: War die Hölle es denn jetzt Wert? Was hab ich?
A: Es könnte sein dass die Kniescheibe raus ist. Aber das kann ich nur schwer sagen. Wir müssen ins Krankenhaus und ein Röntgenbild machen lassen.
Ich hatte echt die Nase voll. Warum musste ich mich aufs Maul legen? Jetzt kann ich wieder in die Hölle.
Kurz darauf sind wir schon in der Klinik und es wird ernst. Ich komme ins Röntgen. Danach warten wir gespannt auf die Ergebnisse. Ich sehe Alex wie er mit dem Bild wieder kommt....

Alex Sicht
Ich ging in die Radiologie und sah mir das Bild an. Ich hatte den Schock meines Lebens. Tatsächlich eine rausgesprungene Patella. Aber was mir Sorgen bereitet war das man das nicht wieder reponieren konnte. Nur durch eine Op unter Teilanästhesie. Nein. Das. Geht. Nicht. Wie soll ich ihr das sagen? Ich kann ihr keine Schmerzen zufügen. Nein. Dafür hab ich sie zu gern. Aber ich muss es ihr sagen. Wie.

Lauras Sicht: Alex nahm uns, zusammen mit Frederik(der wieder Dienst hatte) mit ihn ein Sprechzimmer. Dort sollte ich meine Hölle erfahren.
M: Alex? Herr Seehauser? Was ist mit Laura?
F: Es ist so. Die Kniescheibe ist rausgesprungen. Normalerweise ist das nicht so schlimm. Aber Laura, in deinem Fall ist es etwas schwerwiegender. Wir müssten... dich unter Teilanästhesie operieren.
Alles Heil der Welt war zerstört. Ich wusste was eine Teilanästhesie war. Ich war kurz davor schreiend wegzurennen.
M: Also nur eine kurze Op und dann ist es wieder gut?
F: Ja richtig
Meine Mutter sah alles erstaunlich gelassen. Ich blickte geschockt und traurig in Alex Gesicht. Doch ich merkte das er diesmal auch nicht glücklich wirkte. Das beunruhigte mich ziemlich. Dann kam ich in ein Zimmer auf Station und Mama verabschiedete sich noch von mir. Dann kamen Frederik und Alex hinein.
F: Hallo Laura... wir wollten mit dir über die Op sprechen. Du weißt was auf dich zu kommt? Ich nickte ängstlich. Tränen stiegen auf. Alex nahm mich in den Arm. Frederik saß sich neben uns.
L: Ich kann das nicht.Eine lange Nadel im Rücken. Ich mag es mir gar nicht vorstellen.
F: Aber Laura.... das wirst du nicht stark merken. Das wird unter Lokalanästhesie gemacht. Dann sind deine Beine taub für die Op. Und du bist nicht komplett weg.
A: Genau. Du hast schon so vieles geschafft. Also das auch.
L: Lass es uns schnell machen. Je länger ich denke umso schlimmer es wird.
A: Ja wir werden bald in den Op gehen.
F: Du bräuchtest noch einen Zugang... Alex.... deine Aufgabe
A: Laura? Bereit?
L: Ja.... machs einfach... kurz und schmerzvoll.
Ich war schon in der Stimmung in der mir alles egal war. Diese Op bereitete mir mehr Sorgen als so ein kleiner Zugang. Es ging schnell.
A: Schon fertig. Es geht dann gleich in den Op.
Ich konnte gar nicht richtig antworten. So sehr stand ich unter Schock. Ich starrte nur vor mich hin.
Im Einleitungsraum angekommen war es dann soweit.
A: Ich würde dann jetzt anfangen. Dann sind gleich deine Beine taub und das Knie wird repariert.
L: Alex mach einfach ich kann gar nichts mehr sagen vor Angst.....
A: Ja gleich bin ich fertig.
Die Betäubungsspritze war nicht das schlimme. Die Tat weh aber es ging. Danach kam ja erst die Hölle der Höllen. Dieses lange Ding was in meinen Rücken kommt. In mein Rückenmark. Tief in mir drin.
Ich wollte alle Angst aus mir rausschreien aber dafür fehlte mir die Kraft.
Frederik stützte meine Schultern von vorne sodass Alex in Ruhe arbeiten konnte. Was sollte ich tun. Die Situation war wieder einmal ausweglos.

"Mein kleines Geheimnis" (Fanfiction ASDS/KAS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt