7. Türchen

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*Jacob Kowalski x Queenie Goldstein*
(Keine Sorge: spoilerfrei von "Grindelwalds Verbrechen")


"Die hast du alle einfach so gebacken, Darling?"
"So wahr ich hier stehe!", meinte Jacob stolz.
"Ohne Magie? Wie ist das möglich?", fragte Queenie aufgeregt und betrachtete die kleinen Niffler aus Teig. "Die sind großartig!"
"Naja, ich kann's dir zeigen, wenn du willst.", schlug Jacob vor. "Oh, ja! Das wäre wundervoll!", rief Queenie euphorisch. "Na, dann, komm mit hinter in die Bäckerei." Jacob ging voraus durch den geschlossenen Verkaufsladen in die Backstube.
"Zieh dir lieber das hier an, Süße.", er hielt ihr eine Schürze hin und band sich selbst eine um. Sie kicherte. "Für was soll das denn gut sein?"
"Damit dein schönes Kleid nicht ruiniert wird.", erklärte Jacob, als wäre das selbstverständlich. Queenie jedoch war überrascht. "Oh, wie praktisch. Ihr No-Majs habt die besten Ideen!" Sie band sich die Schürze um und Jacob holte Mehl, Eier, Salz und noch weitere Zutaten auf die Arbeitsfläche.
"Weißt du, wir machen jetzt einen einfachen Hefeteig, den wir dann zu Nifflern oder anderen Tierwesen formen können, okay?" Jacob sah sie abwartend an.
Queenie nickte begeistert.
Also hab Jacob nach und nach die Zutaten in eine Schüssel bis der Teig fertig war. Queenie sah staunend zu, wie er alles nur mit seinen Händen ohne Magie zusammen mischte. "Jetzt müssen wir leider ein bisschen warten, tut mir leid.", meinte Jacob zerknirscht. "Warten? Wieso das denn, Darling?"
"Der Teig muss ein bisschen ziehen, bevor wir ihn weiter verarbeiten können. Aber ich denke-" Doch Jacob sprach nicht weiter, als er sah, wie Queenie ihren Zauberstab zückte und auf den Teig deutete. Jacob vermutete stark, dass der Teig nun fertig war. "So geht es natürlich auch."
Queenie zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Ich mache das immer so. Ohne Magie geht alles so langsam."
"Schon okay. Ich wünschte, ich könnte das immer so machen." Jacob sah sehnsüchtig auf ihren Zauberstab. Vorsichtig hob Queenie ihre Hand und strich ihm sanft übers Gesicht. "Du hattest da etwas Mehl, Darling.", sagte sie leise.
Jacob sah zu ihr hoch und begegnete ihren wunderschönen Augen. Sie beugte sich herunter und küsste ihn liebevoll. Obwohl an seinen Händen noch Mehl hing, legte er sie leicht auf ihre Wange..
Als sie sich lösten hatten Queenie Mehl im Gesicht. Jacob grinste. "Dunhast da etwas." Er strich ihr das Mehl weg.
Queenie lächelte. "Lass uns den Teig verarbeiten." Jacob, der den Teig völlig vergessen hatte, nickte eifrig und holte den Teig aus der Schüssel.

Sie hatten mächtig Spaß, die unterschiedlichsten Kreaturen zu formen. Vom kleinen Bowtruckle bis zum riesigen Drache war fast alles dabei.
Bei manchen kniffligen Tieren half Queenie mit ihrem Zauberstab nach, doch ansonsten machten sie alles ohne Magie. Queenie war mehr als fasziniert davon, was man ohne Magie alles schaffen kann. Schließlich schönen sie die Gebäcke in den Ofen.
"Und das musst du immer so machen? Das dauert ja ewig!", ungläubig sah Queenie zum Ofen.
"Tja, es hat halt nicht jeder so ein tolles Teil wie du." Er deutete auf ihren Zauberstab.
"Ach, Darling.", seufzte Queenie. "Du brauchst doch keinen Zauberstab, um toll zu sein. Du bist schon so umwerfend."
Jacob lächelte bei ihrem Versuch, ihn aufzumuntern. Er räusperte sich. "Komm, wir gehen in meine Wohnung hoch, bis das Gebäck fertig ist.", lenkte er vom eigentlichen Thema ab. Es war ihm unangenehm, darüber zu sprechen. Er wollte nicht wie ein kleines Kind rüberkommen, das nicht bekam, was es wollte. Trotzdem wünschte er sich oft, ein Zauberer zu sein. Wer würde denn kein Zauberer sein wollen?

Sie stiegen die Treppen hinauf und Jacob führte Queenie in sein kleines Wohnzimmer. Dort ließen sie sich auf ein altes Sofa nieder. "Willst du Tee?"
Queenie nickte und sah ihm hinterher, wie er in die Küche quälte. Kurze Zeit später kam Jacob zurück, ein Tablet mit zwei dampfenden Tassen in der Hand.
Auch er setzte sich auf die weichen Polster und schlürfte an seiner Tasse.

Es herrschte angenehmes Schweigen.
"Woher weißt du, wann das Gebäck fertig ist?", fragte Queenie plötzlich neugierig. "In dem ich auf die Uhr schaue.", meinte Jacob grinsend und hielt seine Taschenuhr in die Höhe.
Queenie kicherte. "Natürlich."

*

Als es endlich soweit war, hätte Jacob fast vergessen, auf die Uhr zu schauen. Und so rannten sie hecktisch in die Backstube hinunter, um das Gebäck ein wenig dunkler als beabsichtigt vorzufinden. Queenie regelte das jedoch mit einem Schwung ihres Zauberstabs.
Nun kramte Jacob Zuckerguss, Streusel und andere Verziehrgegenstände hervor.
"Du kannst dich wild austoben.", meinte er. Queenie wusste zwar nicht wirklich, was sie damit anfangen sollte, aber sie grinste über beide Ohren und machte sich ans Werk.
Wenig später hatten die Demiguise weiße Zuckergussbärte und die Einhörner glitzerne Streusel am Horn.
"Die sehen wirklich wunderbar aus!", rief Jacob begeistert und Queenie lachte erfreut auf.
"Lass uns welche probieren!", schlug sie vor. Jacob nickte und griff nach einem Mondkalb mir riesigen blauen Augen.
Queenie entschied sich für einen Niffler. Genüsslich biss sie hinein. "Hmmm...der schmeckt wirklich lecker."

(Ich komm mir gerade dezent seltsam vor, wenn ich beschreibe, wie sie Mondkälber oder Niffler essen - die armen Tiere!)

*

"Das ist deine Großmutter?"
Jacob nickte.
"Sie sieht dir ähnlich.", meinte Queenie und hielt prüfend das Bild neben Jacobs Gesicht. "Ja, definitiv."
Jacob lachte nur. "Von ihr sind die ganzen leckeren Rezepte. Sie war die beste Bäckerin, die ich kannte."
"Das kann ich mir vorstellen." Queenie lächelte. "Und jetzt bist du der beste Bäcker.", fügte sie schließlich noch hinzu. "Warte, was?" Jacob sah sie mit großen Augen an.
Die Hexe lachte. "Du hast schon richtig gehört. Du bist jetzt der beste Bäcker."
"Wow, das hat noch nie jemand zu mir gesagt.", sagte Jacob gerührt. Queenie umarmte ihn lächelnd. "Du hast es aber auch mehr als alle anderen verdient."
Über Jacobs Gesicht zog sich ein Grinsen. "Und du bist die beste Frau, die man sich vorstellen kann."
Auf Queenies Gesicht zeichnete sich ein leichter Rotschimmer ab und ihr Strahlen würde wenn möglich noch breiter.
Glücklich küsste sie ihn.
Hexe und No-Maj.
Wenn das Mal gut ging.

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