20. Türchen

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*James Potter x Lily Evans*


Sein Gesicht sah wütend und zugleich deprimiert aus als er auf mich zukam. Seine verschwitzten Haare standen wild vom Kopf ab und er trug noch seinen dreckigen Quidditchumhang.
"James-"
Doch sein mies gelauntes Gesicht ließ mich verstummen. Vorsichtig legte ich eine Hand an seine Wange. "Es war doch bloß-"
"Ein Spiel?", unterbrach er mich barsch. "Das war nicht nur ein Spiel. Das war das Endspiel."
Ich seufzte. "Ich weiß."
James schnaubte nur.
"Geh dich doch erstmal umziehen.", schlug ich vor und ignorierte die Tatsache, dass ich seiner Meinung nach anscheinend keine Ahnung von seiner jetzigen Lage hatte. Auch wenn ich selbst kein Quidditch spielte, wusste ich doch, wie es war, eine Niederlage einzustecken.
James nickte kurz und drehte sich zu den Umkleiden um und verschwand in einer. Ich setzte mich auf eine Bank und wartete geduldig. Vereinzelt verließen Spieler deprimiert die Umkleiden.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam endlich mein Mann umgezogen auf mich zu. Fröhlich sprang ich auf und griff nach seiner Hand. James jedoch hatte kein Lächeln für mich übrig. Seufzend nahm ich auch seine andere Hand in meine und zog ihn näher zu mir.
"James.", flüsterte ich und sah ihm in die haselnussbraunen Augen. "Sieh mich an."
Er blickte in meine grünen Augen. Es bedarf keiner Worte, unsere Blicke sagten alles. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Meine Lippen bewegten sich beruhigend auf seinen und er schien wirklich runter zu kommen. James griff nach meiner Hüfte und drängte seine Zunge zwischen meine Lippen.
So standen wir eng umschlungen da und küssten uns innig.
Erst als die Luft knapp wurde, lösten wir uns voneinander. "Lass uns gehen.", meinte ich und verschränkte seine Finger mit meinen.

Wir verließen das Stadion und apparierten nach Hause.
"Willst du was essen?"
"Hmm."
"Es ist noch Kürbispastete da von gestern, wenn du willst."
"Hmm."
Ich atmete tief durch. Am liebsten hätte ich ihm ordentlich meine Meinung an den Kopf gepfeffert, aber ich brachte es nicht übers Herz bei seinem traurigen Anblick.
"Also gut, ich mache sie dir warm."
"Hmm."
"James.", sagte ich nun mit Nachdruck, da ich mich langsam nichtmehr beherrschen konnte.
"Hmm?"
Ich stöhnte genervt auf. "Dein Ernst?"
Von ihm kam keine Antwort, er hatte sich auf das Sofa fallen gelassen und zog den Controller zu sich. Ja, wir hatten eine Playstation und das war ein verdammter Fehler. Doch seit James dieses Ding in einem Laden gesehen hatte, hatte er sich verliebt.
Ich biss mir auf die Unterlippe, um nichts unüberlegten zu sagen und verzog mich in die Küche, um die Pastete aufzuwärmen.
Als ich zurückkam, war James in irgendeines seiner Spiele vertieft. Ich stellte den Teller vor ihn auf den Couchtisch und setzte mich neben ihn.
Sein Blick huschte zu mir und dann zu dem Teller.
Ein kleines Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. "Danke, Schatz."
Endlich. Er hatte sich anscheinend einigermaßen beruhigt.
Sein Spiel war zuende und er schnappte sich die Pastete und schaufelte sie in sich.
Schmunzelnd beobachtete ich ihn. "Schmeckts?"
James nickte eifrig und kratzte den Teller aus, den er dann wieder auf den Couchtisch stellte. "Du bist wirklich die beste Frau, die man sich vorstellen kann."
Die Röte stieg mir ins Gesicht, ich konnte es fast schon spüren. Er gab mir einen kurzen Kuss auf den Mund. "Danke."
"Du musst dich nicht bedanken, James."
"Oh doch, das muss ich, Lily." James sah ihr tief in die Augen. "Und entschuldigen auch. Ich hab dich vorhin scheiße behandelt, das tut mir leid. Ich glaube, an deiner Stelle wäre ich ausgerastet." Er lachte und kratzte sich am Hinterkopf.
"Schon okay. Quidditch bedeutet dir eben sehr viel.", meinte ich. Wieder küsste James mich. "Ich habe dich gar nicht verdient.", murmelte er an meine Lippen.
Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll, deshalb schweige ich und küsse ihn kurz.
Dann stehe ich vom Sofa auf. "Nächstes Spiel werdet ihr wieder gewinnen.", sagte ich dann noch zuversichtlich.
"Das hoffe ich doch.", meint James und steht ebenfalls auf.
"Wollen wir uns ein wenig die Beine vertreten?"
Ich nickte. "Liebend gern."
Wir zogen unsere Mäntel an und machten uns auf den Weg nach draußen. Das Dorf Godric's Hollow lag ruhig da. Die Bäume waren mit einer feinen Schneeschicht bedeckt. James nahm meine Hand in seine und ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus.
Schweigend gingen wir ein paar Meter.
"Meine Mum hat mir geschrieben.", sagte ich nach einiger Zeit.
"Und, was schreibt sie?", fragte James neugierig.
"Petunia ist schwanger."
"Oh...okay?"
"Warum musste mir das meine Mum schreiben?", rief ich empört meine Gedanken aus. "Warum kann mir das nicht Petunia selbst schreiben?"
James streichelte mit seinem Daumen meinen Handrücken. "Ganz ruhig. Ich weiß, dass du und Petunia euch, naja...du weißt schon..."
"Zerstritten habt? Auseinandergelebt? Entzweit? Hasst?", schlug ich vor.
"Ja, genau. Das muss weh tun. Aber du solltest dir das nicht zu sehr zu Herzen nehmen, glaub mir. Sonst tut es dir noch mehr weh."
Ich atmete tief durch. "Du hast Recht."
Ich rang mit mir. War das der passende Zeitpunkt? Sollte ich es ihm jetzt sagen? Ich war so aufgeregt. Wie würde er reagieren?
Unsicher sah ich zu ihm hoch. James bemerkte meinen Blick und erwiderte ihn. "Was ist los, Lily?"
Ich räusperte mich. Wie fing ich am besten an?
"Petunia ist nicht die einzige mit einem Geheimnis.", sagte ich schließlich und James' Augen wurden groß. "Ich bin auch schwanger, James."
Vorsichtig blickte ich in sein Gesicht. Es schien, als würde eine Sonne dort aufgehen. Sein Strahlen wurde immer größer und breiter. Er packte mich an den Hüfte und wirbelte mich durch die Luft, sodass ich ein erschrockenes Quiecken von mir gab.
James lachte. "Lily, dass ist die schönste Nachricht, die ich seit langem gehört habe. Ich liebe dich!" Er küsste mich stürmisch. Vollkommen überfordert mit der Situation ließ ich es einfach über mich ergehen.
"Ich werde Vater!", hauchte James und schien seinen eigenen Worten nicht wirklich glauben zu können. Ich musste grinsen. "Ja, wir bekommen ein Baby."
James legte liebevoll seine Hände auf meinen noch schmalen Bauch. "Es wird das schönste Baby der Welt werden. Mit deinen Augen."

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