Kapitel 5

2.5K 95 4
                                    

Ich lief raus aus dem Haus.
Ich wollte sehen wie es Malfoy ging, schließlich waren wir sozusagen Schuld daran, dass er überhaupt davon erfahren hatte.
Ich verstand ihn, mein Freund Theodore war zwar im Krieg gestorben, aber er war trotzdem die Person die ich liebte, und jetzt war er tot.
Ich ging durch den Flur, legte meine Hand auf die Türklinke und trat langsam nach draußen in den Regen.
Wie passend das es jetzt regnet, dachte ich mir.

Ich war erleichtert, dass er nicht weggerannt war, es war aber auch nicht besser das er auf dem Bordstein hockte und im Dreck saß.
Ich ließ mich neben ihn auf den Bordstein sinken und schaute ihn kurz von der Seite an.
Tränen flossen seine Wangen hinunter und er versuchte krampfhaft nicht zu zittern, was ihm aber misslang.
Kurz unentschlossen überlegte ich was ich sagen konnte, mir fiel nichts ein, weshalb ich ihn einfach in den Arm nahm und hoffte das er mich nicht wegschubsen würde.
Er schubste mich nicht weg, im Gegenteil er drückte mich sogar stark an sich, seine Tränen flossen unaufhörlich und sammelten sich mit dem Regen in meinem Haar.

„Weißt du es ist fast über Sieben Jahre her und trotzdem vermisse ich Theo noch genauso, wie am ersten Tag.", flüsterte ich leise in Stille.
„Ich vermisse sie auch alle...", krächzte er mit brüchiger Stimme, ehe er sich räusperte.
Ich nickte nur und bemerkte, wie es langsam aufhörte zu regnen.

Langsam stand er auf und wischte den Dreck von seiner Hose ehe er, zu meinem verwundern, mir die Hand hinhielt womit er mir aufhalf.
„Komm wir sollten langsam Granger rausholen. Da unten ist es ziemlich gruselig, wenn man allein ist. Ich spreche aus Erfahrung.", sagte er, wobei er beim letzten Teil den Mund zu einem Gequälten Lächeln verzog und seine Malfoy-Maske wieder aufsetzte.
Also gingen wir langsam wieder rein.

Harry und Ron machten sich in der Küche gerade Kaffee und drehten sich überrascht um.
Sie hatten anscheinend nicht damit gerechnet, dass Malfoy uns noch helfen würden.

„Tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe, Potter.", sagte Malfoy tonlos und mit gesenktem Kopf.
„Hilfst du uns Hermine zu retten, oder müssen wir zweimal am Tag bei dir einbrechen.", fragte Ron misstrauisch.
„Natürlich, Ich bring Euch sofort hin." Antwortete Angesprochener.

„Seit-An-Seit-Apparieren mit Draco Malfoy, wenn ich das Hermine erzähle die glaubt mir das nie im Leben. Also das ist total nett von dir uns zu helfen, trotz der ganzen Sachen... Das Harry und Hermine dich beklauen wollten und.... so...", stotterte Ron mal wieder als wir gerade apparieren wollten.
Malfoy Verdrehte nur die Augen, bevor wir in den Altbekannten Sog gezogen wurden.

Wir landeten vor einem kleine, unscheinbaren, schwarzen Haus an einem Waldstück.
Es war so klein, dass man es fast Hütte nennen konnte.
Malfoy betrachtete es angeekelt, was ich jetzt noch nicht verstand, aber als er durch den Schutzzauber ging und die Tür öffnete, sah ich warum.

Es war ziemlich dunkel und der Flur war mit Bildern der Malfoy Familie geziert. Überall waren schwarzmagische Gegenstände die ich nicht im Leben gesehen haben wollte. Ein Buch, das einem die Augen ausbrannte, war dabei noch nett.
Ich sah eine Kette die als Töter von Dreizehn Muggeln bekannt war, da sie sich immer enger zog bis die Muggel erdrosselt waren.
Die Bücher und Bilder die daneben standen, zeigten die Opfer.
Mir wurde schon bei dem Gedanken schlecht.
Dazu kam noch das die Gänge alle fast gleich aussahen und wie ein Labyrinth in die Irre führten.
„Du weißt aber wo wir hin müssen, oder?", fragte ich zögernd an Malfoy gewandt.
Der stöhnte entnervt auf.
„Nein kein Plan, wo wir hin laufen. Das war ein Scherz... Ich hab bloß kein Plan wo Hermine ist.", sagte er. „Vielleicht solltet ihr mal einen Patronus zu ihr schicken...",fügte er noch hinzu.
„Gute Idee", murmelte Harry.
„Expecto Patronum..." Schon Stand Harry's Hirsch vor uns. „Such Hermine und frag sie wo sie ist.", sagte Harry an den Patronus gewandt.

Wir gingen still weiter ehe, Malfoy zum ersten Mal abbog und in ein kleines Zimmer ging.
Ich schaute mich um das Zimmer war kahl und spärlich beleuchtet.
Malfoy entzündete das Feuer im Kamin und ließ sich in einen der Sessel sinken.

„Was machen wir jetzt?", fragte Ron nach.
„Wir warten.", entschied Malfoy und ich ließ mich ebenfalls in einen der Sessel sinken, während Harry und Ron sich auf die Couch pflanzten.

„Es tut mir wirklich leid, Malfoy.", sagte Harry in die Stille.
Der schien aber nicht zu antworten also warf einen Blick auf ihn.
Er war eingeschlafen...
Er hatte die Augen geschlossen und schlief in sich zusammen gesunken auf dem Sessel.
Wie konnte er nur in einer so angsteinflößenden Umgebung schlafen, fragte ich mich kopfschüttelnd.

Harry's Patronus kam an.
Hinter ihm folgte Hermine's Otter und sagte uns Kurz das die Patroni uns zu ihr führen würden, also mussten wir Malfoy wecken.
Harry ging langsam auf ihn zu, beugte sich über ihn drüber und rüttelte kurz an seiner Schulter.
Malfoy reagierte sofort in dem er aufsprang, den Sessel damit ein paar Zentimeter zurück stieß und augenblicklich nach seinem Zauberstab griff, als er erkannter wer vor ihm stand nahm er ihn aber wieder runter.
Harry hatte abwehrend die Hände gehoben und nahm sie jetzt runter.

„Wir haben sie gefunden. Wir brauchen aber deine Hilfe um hier raus zu finden.", sagte Harry leise, woraufhin Malfoy nickte, den Kopf nach unten gehalten.
Harry ging jetzt voran und folgte den silbrig leuchtenden Tieren, die uns durch den dunkeln Flur weißten.
Ich versuchte lediglich nicht Ron's Rücken aus den Augen zu verlieren, was nicht sonderlich schwer war.
Immer wieder drehte ich mich um da ich das Gefühl hatten, das die Schatten nach mir griffen, aber hinter mir war nur Malfoy der sich auch ständig umdrehte und in Gedanken versunken schien.

Die Eiskalte Wahrheit || DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt