Wieder weckte mich mein Wecker aus meinem Schlaf und wieder stand ich grummelnd auf. Ich sah überhaupt nicht gut aus und nahm mir deshalb vor, abends noch zu duschen. Schnell machte ich mich fertig und zog mich an, bevor wir wieder zum Frühstück gingen.
Heute stand Amsterdam auf dem Plan. Eine große Stadt mit vielen schönen Ecken. Wir hatten im Groben geplant ein bisschen durch die Stadt zu laufen und dabei ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Während wir durch die Stadt gelaufen sind, hat meine Mutter ein paar Bilder von mir gemacht für Instagram. In einem Schaufenster war eine sehr coole Werbung und zwar stand da "We have beer as Cold as your Ex-friend heart!". Außerdem haben wir eine kleine, aber feine Bootsfahrt gemacht. Dort sind wir durch die kleinen Grachten gefahren und es war echt wunderschön.
Aber wie jedes Mal, wenn ich Zeit zum Nachdenken habe, denke ich an sie. Sie ist plötzlich in meinen Gedanken, ich sehe ihr Gesicht vor meinem inneren Auge und jedes Mal frage ich mich, was mit mir los ist. Jetzt gerade war es besonders schlimm. Ich hätte eigentlich anfangen können zu weinen, habe mich dann aber zusammengerissen und jetzt saß ich total in meinen Gedanken versunken neben meiner Mutter in diesem Boot und wusste nicht, was gerade passiert. Ich wusste noch nicht einmal, ob ich jemals meiner Mutter davon erzählen würde, denn normalerweise erzähle ich ihr alles.
Nach der Bootstour haben wir noch ein kleines bisschen die Stadt weitererkundet, bevor wir dann zurück zum Schiff gelaufen sind und davor haben wir natürlich noch ein Foto gemacht, wie könnte es anders sein...!
An Bord gab es dann gleich Mittagessen, was wieder sehr sehr lecker war. Danach haben wir uns wieder auf das Sonnendeck gesetzt, da es nicht wirklich windig war. Aber dann nach kurzer Zeit wurde es uns schon wieder zu kalt und wir haben uns wieder in die Lounge gesetzt. Hier war es viel angenehmer und auf jeden Fall wärmer. Ich habe versucht ein paar Latein Vokabeln zu lernen, aber irgendwie hat mein Kopf nicht so mitgemacht. Später haben wir dann noch Karten gespielt und sind dann nachmittags in die Kabine runtergegangen, damit ich mich duschen konnte.
Ich liebe es einfach beim Duschen Musik zu hören. Die Dusche entspannt meine Muskeln und meinen Körper, während die Musik meine Seele entspannt. Nachdem ich also in die Dusche gestiegen war und meine Musik angemacht hatte, ließ ich meinen Gedanken freien Lauf. Und tatsächlich zum ersten Mal seit langem hatte ich einen freien Kopf und eine kurze Zeit, bei der ich nicht an sie dachte.
Nach der Dusche kuschelte ich mich in mein Bett und dachte eigentlich, dass ich so mindestens eine Stunde liegen bleiben könnte. Aber irgendwie hatte ich mich so komplett in der Zeit geirrt. Meine Mutter meinte nach 5 Minuten zu mir, dass wir in einer halben Stunde schon zum Essen gehen, weil sonst zu viele Leute beim Essen sind. Da meine Haare tropfnass waren, zwang ich mich direkt wieder aufzustehen und mich fertig zu machen. Ich war sehr stolz auf mich, da ich mich in ganzen 20 Minuten fertig machen konnte.
Hungrig liefen wir beide zum Essensraum und setzten uns an einen freien Tisch. Auch das Abendessen war super lecker und ich war total glücklich nach dem Essen. Jetzt freute ich mich auf jeden Fall auf den Abend und dass ich sie endlich wieder sehen konnte.
Wie jeden Abend war die Lounge am Anfang noch gut gefüllt, was mit der immer später werdenden Uhrzeit abnahm. Meine Mutter und ich sicherten uns einen Platz an einem Tisch und ich konnte meinen Blich einfach nicht von ihr nehmen. Wie sie hinter dem Pult stand und ganz vertieft in ihren Computer war. Ich wünschte mir gerade nichts mehr, als dass sie wieder zu uns an den Tisch kommt.
"Was möchten sie trinken?" Diese Frage der netten Kellnerin holte mich aus meinen Gedanken zurück und ich bestellte ein Wasser. Der Abend war sehr entspannt, aber meine Hoffnungen waren umsonst. Sie kam heute nicht zu uns. Klar, sie lief manchmal an uns vorbei oder an der Seite entlang, aber sie sprach nicht mit uns und sie setzte sich erst recht nicht zu uns. So schnell wollte ich aber meine Hoffnung nicht aufgeben. Meine Mutter ging schon einmal in unser Zimmer während ich, unter dem Vorwand ihr noch Gute Nacht sagen zu wollen, noch oben bleiben wollte.
Meine Gedanken waren, dass wenn sie mich alleine über einen gewissen Zeitraum dasitzen sieht, dass sie dann vielleicht zu mir kommt, um mir Gesellschaft zu leisten. Natürlich passierte das nicht, sonst wäre das auch viel zu einfach gewesen. Ich musste dann auch nach unten gehen, davor schrieb ich ihr aber noch eine Nachricht, und siehe da:sie antwortete direkt darauf! Sofort hellte sich meine Stimmung auf und schwebte glücklich die Treppen hinunter.
Im Zimmer angekommen fiel ich, nachdem ich mich im Bad fertig gemacht hatte, direkt ins Bett, denn ich war hundemüde. Doch auch heute blieb die Grübelei nicht aus, obwohl mein Kopf eigentlich gar nicht mehr in der Verfassung zum Nachdenken war. Trotzdem schaffte ich es irgendwann einzuschlafen...
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Wer bin ich?
Подростковая литератураMaria. Auf den ersten Blick ein 15-jähriges Mädchen. Das denkt sie auch, bevor sie in den Urlaub fährt und sie kennenlernt. Denn sie wird Marias ganzes Leben verändern...