Chapter 12

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Wir liefen im Schnellschritt durch die Straßen und bewegten und in Richtung Bahn. Ich blickte die ganze Zeit nur auf meine Hand in seiner, denn ich fürchtete dass ich durchdrehen würde wenn ich an etwas anderes dächte. Wir waren an der Haltestelle angekommen und Fynn ließ meine Hand los. Ich ließ mich an der Glaswand hinunter auf eine der beiden Bänke sinken und versuchte mich darauf zu konzentrieren tief und gleichmäßig zu atmen. Nach etwa fünf Minuten kam die nächste Bahn. Fynn zog mich etwas unsanft hoch und wir stiegen ein. Während er zum nächsten Automaten ging um unsere Karten zu ziehen setzte ich mich auf eine Bank neben eine ältere Frau in einem hellblauen Mantel. Ich schaute nach vorne und versuchte einen Blick auf Fynn zu werfen der sich in der Schlange vor dem Automaten eingereiht hatte. Als wir an der nächsten Haltestelle hielten, stieg neben vielen anderen Leuten wieder eine alte Frau ein, und setzte sich auf den freien Platz zwischen mir und der Frau im blauen Mantel. Sie trug ein altrosa farbenes Kostüm und einen dazu passenden Hut. Nach zwei weiteren Haltestellen sah ich wie Fynn endlich an den Automaten herantrat und kurz darauf mit zwei Karten in der Hand auf mich zu kahm. Bevor er sich hinsetzen konnte setzte sich allerdings eine ebenfalls ältere Dame in einem hellgelben Anzug auf den freien Platz neben mir, sodass Fynn gezwungen war sich einen Platz von mir entfernt hinzusetzen. Er warf mir einen kurzen Blick zu und schaute dann vor sich auf den Boden. Aus dem Augenwinkel sah ich wie eine der drei Frauen eine Stricknadel aus ihrer Manteltasche zog. Auch die Frau in dem altrosa Kostüm holte eine Stricknadel aus ihrer Tasche. Beide drehten sich zu mir um. Mein ganzer Körper fing an zu kribbeln doch als sich neben mir etwas bewegte merkte ich das sie gar nicht mich anschauten sondern die Frau hinter mir, welche nun ein rotes Wollknäul aus ihrer Tasche holte und den Faden langsam abwickelte und über meinen Schoß hinweg zu den anderen beiden Frauen reichte. Die mittlere Frau gab ihre Nadel an die erste weiter und diese fing an den Faden um die Nadeln zu wickeln und arbeitete sich in rasantem Tempo Masche um Masche vor. Ich bemerkte wie Fynn auf seinem Sitz nervös hin und herrückte. Ich blickte ihn fragend an, aber er hielt den Blick weiterhin gesenkt. Ich starrte wie gebannt auf die Fäden die sich langsam zu einem langen Schal wurde. Plötzlich schaute die Frau auf und strahlte mich mit einem zahnlosen Grinsen an. Jetzt blickten auch die anderen beiden Frauen auf und lächelten mich an. Die mittlere holte, ohne hinzusehen, eine Schere aus ihrer Tasche und Schnitt den Faden, der von den anderen beiden stramm gehalten wurde langsam durch. Die Bahn hielt und alle drei Frauen stiegen wie auf Kommando gleichzeitig auf und stiegen auf. Als sich die Tür schloss hörte ich Fynn hörbar ausatmen. Diesmal schaute er mich an als ich mich zu ihm umdrehte. Er rückte auf den Platz neben mich und reichte mir wortlos eine der beiden Karten. Ich bemerkte dass die Frauen ihren Schal vergessen hatten und wollte schon danach greifen als Fynn sich plötzlich vorbeugte und mich zurückhielt. Heb ihn vorsichtig auf, mit Geschenken der drei Parzen muss man respektvoll umgehen. Er ließ meine Hand los und ich griff vorsichtig nach dem roten Schal und wickelte ihn vorsichtshalber um mein Handgelenk. Wir fuhren noch eine halbe Stunde weiter bis wir an einer Haltestelle in der Nähe meiner Schule ausstiegen. Wir gingen zwei Straßen weiter und hielten an einer kleinen Bushaltestelle. Außer uns war dort niemand zu sehen. Fynn ging um das kleine Häuschen herum und fing an aus einem der Sträucher einen großen braunen Rucksack. Wir gingen zur Vorderseite des Häuschens und setzten uns in die Mitte. „Hier“, Fynn hielt den Rucksack offen während ich den roten Schal von meinem Handgelenk wickelte und ihn vorsichtig in den Rucksack legte.

Wir saßen eine Weile so da. Plötzlich setzte Fynn sich aufrecht hin und hielt einen Finger vor meinem Gesicht hoch, als Zeichen das ich ruhig sein sollte. „Warte hier“ flüsterte Fynn und drehte sich um. Er ging um die Ecke der Hütte und ließ mich alleine dort sitzen. Nun fiel mir auf wie nebelig es war, obwohl es doch erst Nachmittag sein konnte. Es war ganz still. Ich hörte ein knacken aus der Richtung in die Fynn verschwunden war. Ich stand auf und wagte es einen Blick um die Ecke zu werfen. Im Nebel sah ich eine Gestalt auf mich zukommen. Ich blinzelte und versuchte die Umrisse besser erkennen zu können. „Fynn?“ rief ich leise, aber anscheinend laut genug den die Gestalt blieb kurz stehen und drehte sich dann in meine Richtung. Die Gestalt kam immer schneller auf mich zu. Ich wich zurück und stolperte dabei über ein großes Stück Holz. Ich kroch rückwärts auf Händen und Füßen weiter bis ich an die hölzerne Wand des Häuschens stieß.  Ein großer Mann, der definitiv nicht Fynn war, stand in der Hütte und schaute sich suchend um. Dann drehte er sich in meine Richtung. Sein Gesicht war über und über mit hässlichen dicken Narben übersäht und seine Nase sah aus als wäre sie mehrmals gebrochen und nicht wieder gerichtet worden. Er war gerade dabei einen Schritt in meine Richtung zu machen, als von der Seite eine deutlich kleinere Gestalt kam und dem Riesen ein seltsam leuchtendes Messer in die Seite rammte. Die Gestalt heulte auf und drehte sich zu Fynn um und fegte ihn mit einer Handbewegung zur Seite. Er landete elegant auf dem Boden, wurde aber von zwei weiteren Riesen, die mindestens genauso hässlich waren wie der erste, fast überrannt. Ich drückte mich noch näher an die Wand. Zwei von den Typen stürzen sich auf Fynn während der andere immer näher zu mir kam. Ich schnappte mir das Stück Holz über das ich vorhin gestolpert war und rückte in die Schatten in der Ecke. Sobald der Typ nah genug dran war, und sich suchend nach mir umblickte, schwang ich das Holzstück mit so viel Kraft wie möglich über meinen Kopf und hieb mit aller Kraft auf die Schulter dieses Monsters. Es griff nach meinem Arm und hob schubste mich zur Seite, ich knallte gegen die Wand und spürte den Schmerz in meiner Schulter brennen. Ich blickte auf und versuchte den Schmerz auszublenden. Ein dumpfer Schlag traf mich am Kopf und alles wurde schwarz…

So ihr lieben :) Hier ist das nächste Kapitel ! Ich bin jetzt im Urlaub. Es freut mich wenn ihr für diese Story votet. Und bitte bitte bitte kommentiert fleißing. Ich freu mich über jeden Kommentar. Viel Spaß beim lesen und habt noch einen schönen Tag :)  Vote. Commend. Thanks <3  ALwaLea

SchattenzeichenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt