Die Zeit vergeht.. Doch jede Minute, die ich länger in diesem Raum verbringe, scheint qualvoller, als die vorherige zu sein.
Alle schreiben ab, was Herr Kim an die Wand gebeamt hat, doch ich kann mich einfach nicht konzentrieren. Die Luft hier drin wird immer stickiger.. Oder kommt es mir so vor? Das habe ich noch nie während einer Vorlesung gehabt.
Mir geht es überhaupt nicht gut... Ich fühle mich so, als würde ich ersticken. Natürlich versuche ich ruhig zu sein, um kein Aufsehen zu erregen.. Doch ich halte es einfach nicht mehr aus.
Ich stehe ruckartig auf, was einen Lärm verursacht, denn meine Bücher fallen zu Boden.. Doch in diesem Moment kann es mir nicht egal genug sein. Ich bekomme schlecht Luft und suche schnell das Weite.
Herr Kim dreht sich um, als er hört, wie meine Bücher vom Tisch fallen. Er scheint etwas besorgt zu sein.. Zumindest sieht er so aus. "Soyan, ist alles gut?", fragt er.
Ich halte meinen Bauch fest, als ich die Treppen hinunter zum Pult gehe und schüttle den Kopf. Dann drehe ich mich in Richtung Tür und verlasse den Saal durch den Notausgang. Die Treppen bis nach oben zu steigen und den Weg nach draußen aufzusuchen, wäre jetzt nicht möglich gewesen.
Der kalte Windstoß, den ich abbekomme, als ich die Tür nach draußen öffne, lässt mich erleichtert aufatmen.
Mein Atem ist schneller als sonst und ich kann mein Herz klopfen hören. Es schlägt bis in mein Ohr.
Ich streiche mir über die Stirn und seufze leise, dann setze ich mich auf die nächste Bank, die es auf dem Hof gibt. Es ist ziemlich kalt.. und die Luft ist feucht, was es nicht unbedingt angenehmer macht.
Trockene, kalte Luft hilft viel besser in solchen Situationen.. aber naja. Besser als in diesem stickigen Saal zu sitzen.
War es wirklich so, oder ist es mir nur so vorgekommen? Vielleicht bin auch nur so empfindlich, weil ich schwanger bin.. Denn vorher hatte ich das nie.
Jedenfalls versuche ich mich noch ein wenig zu beruhigen und die Zeit totzuschlagen, bis auf einmal die Tür hinter mir auf geht. Ich schaue nicht auf und bleibe einfach so sitzen, als mir auf einmal etwas warmes über die Schultern gelegt wird.
Ich runzle die Stirn und schau auf. Es ist Herr Kim, der meine Wasserflasche hält. "Trink das", sagt er und hält sie mir hin.
Ich schaue ihn für einige Sekunden an, bis mein Blick auf die Flasche schweift. Langsam greife ich nach ihr, doch er zieht sie weg, um sie zuerst zu öffnen. Dann gibt er sie mir erst wieder.
"Danke", murmle ich und trinke dann ein paar Schlücke. Er legt mir den Deckel auf die Bank und seufzt leise.
"Lass dir ruhig ein wenig Zeit", nickt er leicht. "Ich sorge dafür, dass du die Mitschriften bekommst. Vielleicht solltest du sogar nach Hause gehen", murmelt er, als er sich umschaut.
Ich nicke leicht und schaue auf meine Hand, als ich versuche zu lächeln. Ein leises "Danke nochmal" verlässt meine Lippen, als er wieder rein geht. Und erneut bin ich wieder alleine.
Weitere 5 Minuten verweile ich in dieser Position, bis ich langsam wieder hineingehe. Herr Kim führt seinen Unterricht fort und schaut mich an, als ich langsam auf meinen Platz zugehe. Ich kann ihm ein leichtes nicken entehmen, mit dem er mich wahrscheinlich fragt, ob alles okay ist. Ich lächle leicht und nicke zurück, was ihn leicht schmunzeln lässt. Dann dreht er sich wieder zurück zur Tafel.
Ich setze mich langsam hin und atme tief ein und aus. Mir geht es definitiv besser. Ich weiß nicht, was mit mir los war... Naja.. wenigstens kann ich mich jetzt wieder konzentrieren.
Die letzte Stunde vergeht und endlich ist es vorbei. Alle packen ihre Sachen zusammen und laufen auf Herr Kim zu, um ein wenig mit ihm zu reden. Dieses mal bin ich die Letzte, die den Raum verlässt... Kein Wunder.. Ich muss mich ja auch langsamer als sonst bewegen.
Ich packe also meine Stifte zusammen und hänge mir anschließend die Tasche über die Schulter. Dann hebe ich meine Jacke und meine Bücher auf, als ich langsam auf den Ausgang hinzugehe.
"Geht es dir besser?", fragt Herr Kim, als er seine zwei Ordner aufeinander stapelt. Er schaut nicht hoch.. als hätte er gespürt, dass ich es bin, die auf ihn zuläuft.
"Ja.. Danke nochmal", nicke ich leicht, als ich genau vor seinem Schreibtisch stehen bleibe.
"Da hat sich ja ziemlich viel über die Semesterferien verändert, hm?" lächelt er, als er mich endlich anschaut.
"Hm?.. Oh.. Ja", nicke ich und lächle zurück.
"Das freut mich für dich", sagt er, als er seine Mappen in seine Tasche packt.
Ich weiß nicht genau was ich dazu sagen soll und nicke einfach nur, als ich mich umschaue. Ich streichle meinen Bauch und seufze leise.
"Im wie vielten Monat bist du?", fragt er dann, um ein wenig die Stimmung zu lockern.
"Im sechsten Monat", versuche ich zu lächeln, als ich auf den Boden starre. Er hat seine Sachen bereits gepackt und wir beide laufen langsam zum Ausgang.
"Ich bin sicher, dass der Vater ziemlich glücklich ist", murmelt er, woraufhin ich nichts sage.
Nein, er ist nicht glücklich. Vor genau 5 Monaten wollte er mich dazu zwingen unser kleines Baby abzutreiben.. Hätte der Arzt ihn nicht angelogen, wäre es vielleicht sogar passiert.. Ich weiß nicht was für Schulgefühle ich jetzt hätte..
Herr Kim runzelt die Stirn, als ich schweige. "Hey.. Eh.. Es tut mir wirklich Leid. Ich wollte nich-" Direkt nach unserem 3 Schritt aus der Türschwelle, werden wird unterbrochen.
Zwei Studenten waren am rumalbern und haben sich irgendwie hin und her geschubst, was ziemlich schnell ausgeatet ist. Er ist mit ziemlich viel Kraft gegen mich geschubst worden, was dazu geführt hat, dass ich meine Bücher und meine Jacke fallen gelassen habe.
Hinzu kommt, dass es sowieso schon schwer genug ist mich mit dem kugelförmigen Bauch auf Beinen zu halten.. Jetzt verliere ich komplett mein Gleichgewicht und falle nach vorne.
Aus Reflex halte ich mit meiner rechten Hand sofort meinen Bauch fest. Es ist sowas wie ein Schutzmechanismus denke ich. Und noch bevor ich auf dem Boden aufkomme, fühle ich, wie mich zwei starke Arme festhalten.
Ich kann seinen Atem in meinem Nacken spüren.. Es bereitet mir Gänsehaut. Jedoch bin ich immer noch geschockt, weiß nicht genau was gerade passiert ist.
Meine Knie sind auf dem Boden aufgekommen und Herr Kim hat verhindert, dass mein Baby verletzt wird.
"Soyan, geht es dir gut?", fragt er besorgt.
Meine Bücher und Mitschriften liegen alle verteilt und zerknittert auf dem Boden herum. Was eine Unordnung.
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Wenn ihr mich kennt, dann wisst ihr, dass ich fiese cuts liebe <3
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Take my hand | Namjoon x Reader
FanficIch versuche durchzuhalten. Ich werde nicht aufgeben.. Hörst du? Für dich werde ich immer weitermachen. Nur für dich, mein Engel. Egal wie oft ich mir selbst den Atem stehle, ich werde dich und mich selbst niemals aufgeben. Wir schaffen es auch zu z...