Ein normaler Montagmorgen.. Zumindest scheint er normal zu sein. Ich sitze im Zug und lehne mich im Sitz zurück, als ich aus dem Fenster schaue, beobachte die Regentropfen bei ihrem Wettrennen.
Meine Augen fallen zu, als ich meine Hand auf meinen Bauch lege. Ich lächle ein wenig, als ich auf die "kleine" Kugel hinunterschaue.
Meine kleine Tochter... Ich kann es kaum erwarten dich endlich in meinen Armen zu halten. Ich liebe dich jetzt schon mehr als alles andere auf der ganzen Welt.Ein leises Seufzen verlässt meine Lippen, als ich wieder aufschaue. Momente wie diese kommen mir so ästhetisch vor. Wie in Filmen..
Jeder, der hier im Zug sitzt und aus dem Fenster schaut, denkt über das Leben nach. Hier sind so viele Menschen.. doch niemand redet mit dem Anderen. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt.
Manchmal frage ich mich, ob die Menschen hier so glücklich sind, wie sie aussehen.. oder ob sie sich so wie ich nur wieder einmal durch den Tag quälen, versuchen ihn zu überstehen.
Ich bin jetzt 25 und im letzten Jahr meines Architektur Studiums.. und dazu noch im 6. Monat schwanger.
Mein Verlobter hat mich and dem Tag verlassen, an dem ich ihm von der Schwangerschaft erzählt habe.
Ich war etwas ängstlich und nervös, dennoch glücklich darüber, bis er mir sagte, dass er seit ein paar Monaten eine Neue habe. Er hat unsere 3 Jährige Beziehung einfach so weggeschmissen. Hinzu kommt, dass er mich betrogen und mir mein Herz gebrochen hat.. und das unserer kleinen Tochter auch
Er will Nichts von ihr wissen.. Um ehrlich zu sein bin ich froh, dass sie nicht mit so einem Vater aufwachsen muss.. Das Einzige, was mir das Herz bricht, ist, dass sie eben keine zweite Person hat, an der sie sich festhalten kann.
Sie hat nur mich.. Doch das wird mich nicht davon abhalten sie beschützen zu können. Ich mag zwar alleine sein, doch ich werde mein Bestes geben. Das verspreche ich ihrNiemand wird sie je verletzen.. Das lass ich nicht zu, denn sie ist mein Baby... Meine kleine Tochter... Mein Ein und Alles.
Meine Hand fährt über meinen Bauch, als Tränen in meinen Augen aufsteigen. Ich lebe nur für sie. Wieso sollte ich sonst versuchen durchzuhalten?
Ich versuche mein Leben in den Griff zu bekommen, damit ich ihr ein schöneres ermöglichen kann. Ich möchte ihr alles geben können.
Das hier ist ein großer Schritt für mich und mein Baby.. aber ich glaube daran, dass wir beide alleine stark genug sind, um es durchs Leben zu machen. Mit der Unterstützung meiner Eltern werde ich es auf jeden Fall schaffen.
Diese haben von Anfang an gesagt, dass sie mir beistehen.. Egal was passiert. Meine Mutter war sogar die erste, die wusste, dass ich schwanger bin. Sie hat sich so sehr gefreut.. und war schockiert, als sie von Kihyun's Reaktion hörte.
Nun ja, hier bin ich. Fast am Ende meines Studiums. Wenigstens habe ich das schon fast hinter mir.
Ich brauche Kihyun nicht, um meine Tochter großzuziehen. Ich kann nicht sagen, dass ich völlig über ihn hinweg bin, aber was er mir und unserer Kleinen angetan hat, werde ich ihm niemals verzeihen.
Seine Worte gehen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. "Ich will kein Kind" - "Du wirst abtreiben" - Ich will nichts davon wissen" - "Fang nicht schon wieder mit diesem Ding an" - "Es ist kein richtiges Lebewesen. Noch nicht"
Ich hasse für all das, was er gesagt hat. Natürlich hat ihr Herz schon geschlagen.. Dachte er wirklich ich würde mein eigenes Kind umbringen wollen? Niemals. Eher sterbe ich selbst, als dass meinem Engel etwas passiert. Wie konnte ich ihm nur all die Jahre vertrauen? Ich fühle mich so, als hätte ich die letzten Jahre mit einem völlig fremden Menschen verbracht.
Aber.. Solange mein Baby bei mir ist, ist alles gut. Ich werde alleine auf sie aufpassen. Es sind nur sie und ich.. gegen den Rest der Welt. Sie ist das Einzige, was mich auf den Beinen hält.. und alleine der Gedanke daran sie bald schon in meinen Armen zu halten, macht mich so glücklich. Ich liebe sie so sehr.
Ich kann es kaum erwarten ihre kleinen Fingerchen zu halten oder ihr beim Schlafen zuzusehen. Ich möchte in ihre wunderschönen, kleinen Augen schauen und sehen, wie sie lächelt. Ich möchte, dass sie auf meinem Schoß einschläft und auch dort wieder aufwacht... Ich möchte, dass sie weiß, dass sie bei mir immer in Sicherheit ist.
Sie ist jetzt schon der wichtigste Mensch in meinem Leben. Wie schafft sie das nur?
Ich muss lächeln und summe ein wenig, als ich mich im Sitz aufrichte, denn mein Zug ist endlich an der Uni angekommen. Ich hebe also meine Tasche auf und laufe langsam zum Ausgang.
Es regnet immer noch, weshalb ich schnell den schwarzen Regenschwirm aus meiner Tasche ziehe. Es ist so kalt, dass ich mit meinem Schal mein Bäuchlein bedecken muss, damit der kleinen Prinzessin da unten nicht kalt wird.
"Mal schauen wer heute alles da ist, hm?", rede ich mit der Kleinen, als ich mich langsam in Bewegung setze.
Wie schon oft hole ich mir aus der Mensa einen Orangensaft, denn erneut habe ich das Verlangen danach. In solchen Situationen weiß ich mir manchmal nicht zu helfen.. Doch meine Mutter hat mir schon oft genug das Essen vorbeigebracht, was ich mir so sehr gewünscht habe. Sie ist schon so oft meine Rettung gewesen und ist es heute immer noch. Sie ist in meinen Augen die beste und bewunderungswerteste Person auf der ganzen Welt. Neben meinem Vater natürlich.
Ich seufze leise und setze mich an einen kleinen Tisch am Fenster, schaue anschließend hinunter auf meine Uhr am linken Handgelenk. Ich habe noch ein wenig Zeit bis zu meiner Vorlesung, weshalb ich ein Buch aus meiner Tasche krame, um es zu lesen.
Es ist ein Schwangerschaftsbuch, wirklich informativ und ich freue mich sehr darauf es bald durch zu haben, denn dann besorge ich mir das Nächste.
So verbringe ich meine restlichen, freien Minuten bis ich mich auf den Weg zur Vorlesung mache.
DU LIEST GERADE
Take my hand | Namjoon x Reader
Fiksi PenggemarIch versuche durchzuhalten. Ich werde nicht aufgeben.. Hörst du? Für dich werde ich immer weitermachen. Nur für dich, mein Engel. Egal wie oft ich mir selbst den Atem stehle, ich werde dich und mich selbst niemals aufgeben. Wir schaffen es auch zu z...