Kapitel 2

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Kapitel 2

*Emily*

Als fast alle Gäste gegangen waren, half ich Marie und den anderen, die das alles organisiert hatten, noch ein bisschen beim aufräumen. Nachdem ich fünfmal hintereinander gegähnt hatte, lies ich mich auf den nächstbesten Stuhl fallen. Ich wollte mich nur kurz ausruhen, doch meine Lieder wurden immer schwerer und schon nach kurzer Zeit war ich eingeschlafen.

Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, war ich im ersten Moment verwirrt. Wo war ich? Plötzlich hörte ich eine mir ziemlich bekannte Stimme sagen: „Guten Morgen, du Schlafmütze. Du bist gestern während dem Aufräumen eingeschlafen und weil ich dich nicht wecken wollte und deine Schlüssel in der Tasche nicht gefunden habe, habe ich dich einfach mit nach Hause genommen.“ Ich schaute mich um und sah Marie wie sie gerade in der offenen Küche, die direkt an das Wohnzimmer grenzte, stand und versuchte ein Rührei zu machen und währenddessen ihre Nachrichten auf dem Handy zu beantworten. Ich setzte mich auf und fragte mich, ob ich gestern zu viel getrunken hatte oder warum ich jetzt nicht mal mehr die Wohnung meiner besten Freundin erkannte. „Nein, also betrunken warst du gestern nicht, nur vielleicht gerade eben etwas schlaftrunken.“ antwortete mir Marie und grinste. Ich musste die Frage wohl unbewusst laut ausgesprochen haben. Ich erkundigte mich bei meiner besten Freundin nach meiner Tasche und sie zeigte hinter das Sofa. Schnell drehte ich mich um und suchte in meiner Tasche mein Handy. Als ich es gefunden hatte und meine Nachrichten checkte sah ich, dass ich eine SMS von einer unbekannten Nummer hatte. Die musste wohl von Johannes sein. Ich klickte sie an.

„Hi Emily, sorry noch mal wegen gestern. Ich wollte dich echt nicht vor deinen Freunden blamieren. Hast du vielleicht trotzdem Lust heute Abend mit mir ins Kino zu gehn? 19:00 Uhr vor dem Eingang, passt das? LG Johannes“

Wie oft wollte er sich jetzt eigentlich noch entschuldigen? Soo schlimm war es jetzt auch wieder nicht. Klar es war peinlich, aber ich würde es schon überleben. Und irgendwie war es schon auch süß von ihm, dass er sich so oft dafür entschuldigt. Ich musste daran denken wie er mir, als wir auf dem Steg saßen, seine Jacke gegeben hat. Er ist echt süß. Und dieses Lachen… „Emmy, Emmy, halloooo? Alles klar bei dir?“, riss mich Marie aus meinen Gedanken. „Woran hast du gedacht? Komm, Emmy, sag schon. Ich wette an Johannes. Es hat ja schon ziemlich gefunkt zwischen euch. Jetzt bring deine beste Freundin mal auf den neusten Stand. Hat er dir eine Nachricht geschrieben? Hast du deswegen gerade eben so besonnen gelächelt? Oh man, jetzt sag doch mal was!“ „Wann denn?!“, lachte ich. „Du redest doch die ganze Zeit!“, gab ich ausweichend zurück. Was sollte ich ihr denn überhaupt sagen? Ich wusste doch auch nicht was das zwischen Johannes und mir war. Obwohl ich ihn erst seit gestern kannte und er mich vor meinen Freunden blamiert hatte, freute ich mich echt sehr über die Nachricht von ihm. Plötzlich stürzte sich Marie auf mich um mir mein Handy wegzunehmen. Während wir um mein Handy kämpften, fiel mein Blick auf die Uhr, die über dem Fernseher hing. Viertel nach 12! Um Viertel vor Eins hatte ich einen Friseurtermin und davor musste ich noch nach Hause und mich umziehen, denn auf Grund des ungeplanten Übernachtens bei Marie hatte ich immer noch mein Outfit von gestern Abend an und dieses war vom schlafen ganz zerknittert. Schnell stand ich auf und während ich meine Sachen packte, erklärte ich schnell der verdutzten Marie warum ich es so eilig hatte. Schnell umarmte ich sie zur Verabschiedung und rannte aus der Wohnung. Ich hörte noch meine Freundin „und tschüss“ rufen und rannte, ohne mich noch mal umzudrehen nach Hause. Zum Glück wohnte ich nur ein paar Straßen weiter. Völlig aus der Puste kam ich zu Hause an. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich keine Zeit zu verlieren hatte. Schnell zog ich mir was anderes an, aß ein Brot mit Marmelade und putze mir die Zähne. Als ich fertig war schnappte ich mir meine Tasche und rannte an die Bushaltestelle. Gerade noch so bekam ich den Bus, der mich zum Friseur brachte. Ich ließ mir die Spitzen schneiden. Während ich da so saß und Small Talk mit der Friseurin führte, fiel mir die SMS von Johannes ein. Vor lauter Stress hatte ich ganz vergessen ihm zu antworten. Genau in diesem Moment teilte mir die Friseurin mit, dass sie fertig wäre. Sie zeigte mir die Frisur mithilfe eines Spiegels auch noch von hinten und fragte mich ob ich zufrieden sei. Ich bejahte und gab ihr das Geld. Direkt nach dem ich den Friseur verlassen hatte, holte ich mein Handy aus der Tasche und tippte eine Antwort auf Johannes´ SMS ein.

Revolverhelden zum Verlieben #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt