Kapitel 6

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*Johannes*

Bei Kris traf ich auch noch auf Niels, der ebenfalls bei Kris abhing. Auch gut dachte ich mir, so hatte ich gleich zwei die mir einen Rat geben konnten. „Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?“ fragte Kris ganz besorgt während Niels mir einen Platz auf dem Sofa freimachte auf dem er saß. „Ich brauche dringend euren Rat, Jungs! Ich habe ein kleines oder besser gesagt ein großes Problem… Jennifer. Sie und Emily… Also… Es ist kompliziert“ Versuchte ich verzweifelt die richtigen Worte zu finden, was mir sichtlich schwer fiel. Ich hatte eben einfach angefangen zu sprechen bevor ich überhaupt nachdachte was ich eigentlich sagen wollte. „Jetzt hole erst einmal tief Luft und beruhige dich!“ streichelte Niels mir besänftigend über den Rücken. „Es gibt sicher eine einfache Lösung für dein Problem. Du musst es uns nur schildern und die Profis“ damit zeigte Kris grinsend auf sich und Niels „werden dir mit einer perfekt ausgeklügelten Lösung zur Seite stehen“. „Jetzt mach aber mal halblang.“ Erwiderte Niels empört „Wir wissen doch noch nicht mal um was es geht.“ Kopfschüttelnd wandte er sich an seinen Freund und sofort entstand eine Diskussion zwischen den beiden. Nach einer Weile konnte ich es nicht mehr hören und so meldete ich mich auch mal wieder zu Wort, schließlich ging es hier ja um mein Problem. „Hallo!?“ Versuchte ich genervt die Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken. Erschrocken schauten die beiden mich an, mit ihren weit aufgerissenen Augen. Scheinbar hatten sie ganz vergessen, dass ich mich ebenfalls im Raum befand. Na danke, das waren ja super Voraussetzungen… Doch man sollte ja nicht im schon mit Vorurteilen an eine Sache heran gehen und so begann ich, den beiden haarklein zu erzählen, was mein Problem war. „Also nochmal zum Mitschreiben: Jennifer bedroht dich, weil du auf Emily stehst?“ entgeistert schaute Niels mich an. „Sag mal ist das nicht ein bisschen krank?“ fragte er daraufhin. „Ganz egal ob das krank ist oder nicht, wir müssen irgendwas dagegen tun!“ versuchte Kris ein weiteres Abschweifen vom eigentlichen Thema zu verhindern. „Die einfachste Möglichkeit ist es wenn wir mit Jennifer reden. Und zwar jetzt!“ Entschlossen stand er auf und schnappte sich seine Jacke die er wie all seine anderen Klamotten in seinem Zimmer verteilt rumliegen hatte. Zweifelnd verzog ich mein Gesicht, ich wusste nicht ob das so eine gute Idee war. Jennifer war zu einigem fähig und das konnte heißen das reden sowohl eine gute aber auch eine schlechte Entscheidung sein könnte. „Jetzt komm schon! Sollen wir dir jetzt helfen oder nicht Johannes Strate!?“ wie ich es hasste das Kris meinen Namen an seine Bitte oder Frage hing um meine Zustimmung zu bekommen. „Ist ja gut ich komme ja schon“ war meine entnervte Reaktion darauf. Irgendwie war ich ihnen ja auch dankbar dafür, dass sie mir so behilflich zur Seite stehen wollten.

*Emily*

Heute würde mein Bruder wieder zurückkommen. Wir stritten uns zwar ständig doch eigentlich war er eine Art Kumpel für mich. Ich konnte ihm alles erzählen. Er half mir immer. Egal ob es um Schule, Freundschaft oder Liebe ging. Manuel hatte immer einen Tipp für mich und war ein super Zuhörer. Er hatte mich auch schon in einigen Situationen getröstet, wenn ich Streit mit Freundinnen hatte oder einfach nicht wusste wo mir der Kopf stand. Und auch diesmal würde er es sein dem ich von dem Einbruch erzählen würde. Meine Eltern würden ausflippen und mich keine Sekunde mehr aus den Augen lassen wenn sie davon erfahren würden. Auch meine Freundinnen würden mir zwar verständnisvoll zuhören, doch Manuel würde sicher auch eine Idee haben wie man darauf reagieren sollte. Er war schon 25 und hatte einfach schon mehr Erfahrung als ich.

„Hallo mein kleiner Fruchtzwerg!“ lachend wirbelte mich Manuel durch den Raum. Aufgrund seiner zwanzig Zentimeter mehr an Körpergröße wurde ich diesen Spitznamen nicht mehr los. Neben ihm kam ich mir immer so unheimlich klein vor, obwohl ich mit meinen 1,65cm gar nicht so klein war wie einige meiner Freundinnen. Gleich nach meinem Bruder betrat seine Freundin Sophie ebenfalls unser Haus. Sie war die erste Freundin meines Bruders die ich mochte. Alle anderen hatten mich immer wie ein Baby behandelt. Ich war mir immer ein wenig überflüssig vorgekommen, doch Sophie war anders. Sie behandelte mich wie eine Freundin und ich freute mich immer wenn sie bei uns zu Hause war. Doch ausgerechnet heute war es mir nicht recht, dass sie bei uns bleiben würde. Über dieses Thema wollte ich lieber alleine mit meinem Bruder reden.

Revolverhelden zum Verlieben #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt