22. Dezember - Rekordreiche Weihnacht

1.6K 255 44
                                    

Zum 22. Dezember haben wir einen Os mit 1119 Wörtern von der lieben hundehimmel (: von ihr ist übrigens auch das Cover für das Buch; also vielen vielen Dank!! Schaut doch mal auf ihrem Profil vorbei, wenn ihr etwas benötigt und lasst ihr einen netten Kommentar da ❤️

Die Sonne steht noch weit hinter den Bergen und ich würde eigentlich noch einige Stunden schlafen, aber ich werde von einem Knall geweckt. Sofort sticht mir der Geruch von Schokolade in die Nase. Seit Wochen riecht man in der Wohnung nichts anderes mehr. Jetzt höre ich auch ein Fluchen, dass von Louis kommt.  Ächzend rapple ich mich auf und gehe in die Küche.
„Hey", mache ich mich bemerkbar und sehe in ein total fertiges Gesicht.
„Oh, habe ich dich geweckt. Das wollte ich nicht. Ich muss nur die helle Schokolade zum Zeichnen ausprobieren. Damit will ich das Gesicht machen. Nachher fahr ich dann gleich noch zum Nikolaus", entschuldigt sich Lou und nimmt einen Schluck Kaffee. Manchmal nimmt er sich einfach zu große Projekte vor, aber diesmal hat er es echt übertrieben. Er will den größten Weihnachtsmann aus Schokolade machen. Und ich habe ihn auch noch auf die Idee gebracht. Ich hätte doch ahnen können, dass es so ausartet.
Er kam eines Abends nach Hause von der Konditorei, in der er arbeitet und hat mich voller Vorfreude gefragt, was ich mir zu Weihnachten wünsche. Da es schon recht spät war und ich einen harten Arbeitstag hatte, habe ich ohne weiter darüber nachzudenken gesagt, dass ich mir den größten Schoko-Weihnachtsmann wünsche.
Nur hat er das wörtlich genommen und versucht jetzt den Weltrekord von 5 Metern Höhe zu knacken.
Mit einem Schmunzeln gehe ich auf ihn zu. Er vergisst einfach Pausen einzulegen und arbeitet schon seit Tagen durch ohne zu schlafen.
„Lou, es ist mitten in der Nacht. Leg dich doch noch für ein paar Stunden zu mir und dann fahr ich dich auf dem Weg zur Arbeit zum Nikolaus", schlage ich vor, da ich sehe wie ihm die Augen immer wieder zufallen. „Aber ich möchte doch noch die weiße Schokolade ausprobieren.", jammert er und zieht einen Schmollmund.
„Die kannst du auch noch am Vormittag ausprobieren. Du brauchst doch ein wenig Schlaf, sonst bekommt der Nikolaus am Ende noch eine schiefe Nase und außerdem brauche ich mal wieder jemanden zum Kuscheln."
„Die Nase ist schon fertig die kann gar nicht mehr schief werden, aber gut du hast recht, ein oder zwei Stunden Schlaf schaden nicht.
Als Lou und ich endlich im Bett sind und wir eng aneinander gekuschelt einschlafen, merke ich wie sehr ich es eigentlich vermisst habe mit ihm zu kuscheln. Dafür genieße ich die Zweisamkeit jetzt umso mehr und kann schneller wieder einschlafen, als ich Nikolaus sagen kann.
***
Einige Wochen später steht ein hibbeliger Louis neben mir. Heute kommt es zur großen Enthüllung und die Menschheit und ich sehen den riesigen Nikolaus das erste Mal. Auch Juroren sind heute anwesend und werden dann hoffentlich den Weltrekord bestätigen.
In einer halben Stunde geht es los. Louis springt von einem Fuß auf den anderen und macht sogar mich damit nervös.
„Lou es wird alles gut gehen", versuche ich ihn zu beruhigen, doch in seinem Blick kann ich lesen, dass er mir das wohl gerade nicht glauben kann. Also ziehe ich ihn in eine Umarmung, um ihn zu beruhigen.
Nach ein paar Minuten muss ich gehen und mich zu den anderen Zuschauern setzten. Jetzt ist Louis ganz auf sich allein gestellt. Hoffentlich dreht er nicht durch. Aber auch ich spüre die Nervosität und je mehr sich Zuschauer um den verhüllten Schokoweihnachtsmann versammeln, desto mulmiger wird mir innerlich. Zum Glück sind auch noch meine und Louis Eltern hier, die aber mindestens genauso aufgeregt sind wie ich. Das kann ich auch verstehen. Ich meine wessen Sohn versucht denn auch schon mal einen Weltrekord zu brechen? Bestimmt nicht jeder.
Mit jedem Moment indem ich in dieser großen Halle stehe, wird mir wärmer. Durch die vielen Menschen heizt es sich hier immer mehr auf und langsam bekomme ich Angst, dass der Nikolaus gleich schmilzt. Er wird heute hier vorgestellt und danach gleich in ein spezielles Schokoladenmuseum transportiert.
Als es endlich los geht drücke ich die Hand meiner Mum ganz fest. Ich freue mich schon riesig darauf endlich zusehen, was mir in den letzten Wochen ein bisschen meinen Freund gestohlen hat.
Louis kommt auf eine kleine Bühne und beginnt mit einer kurzen Rede.
„Hallo, ich bin Louis Tomlinson und habe den größten Schokoweihnachtsmann der Welt gebaut. Es war ein langer Weg bis wir endlich so weit gekommen sind und nur durch die Hilfe meiner Kollegen aus der Konditorei „London Review Cake Shop" stehe ich heute hier und kann Ihnen mehr Schokolade präsentieren als sich je ein Kind vorstellen kann."
Mein Freund bedankt sich bei duzenden Leuten. So wird mir erst einmal klar, wie viele Leute hinter dem Projekt stecken, was ja ursprünglich nur als Weihnachtsgeschenk für mich gedacht war. Der Gedanke daran bringt mich zum Schmunzeln. Was Louis nicht alles für mich macht.
„Und der Mensch bei dem ich mich am meisten bedanken muss, ist mein Freund Harry. Haz nur durch dich bin ich überhaupt auf die Idee gekommen. Du hast mich immer wieder aufgebaut und ohne dich würde ich nicht hier stehen. Deswegen möchte ich, dass wir den Nikolaus zusammen enthüllen. Würdest du bitte auf die Bühne kommen?"
Er sah mich die ganze Zeit an, als er das sagte und ich war richtig gerührt als er mich auf die Bühne bat. Zusammen mit drei Juroren ging ich zu Louis. Die Juroren sahen routiniert aus und waren definitiv nicht so aufgeregt wie ich und Lou.
Gemeinsam mit Louis ging ich zu dem roten Tuch und nahm eine Ecke in die Hand. Auf drei zogen wir daran und enthüllten einen gigantischen Weihnachtsmann. Er sah fantastisch aus. Louis hat wirklich seine komplette künstlerische Begabung in die Verzierung gesteckt und sogar Schattenangedeutet mit einem Spiel von dunkler und weißer Schokolader.
„Lou, der ist wunderschön, danke. Am liebsten würde ich ein Stück abbeißen.", flüstere ich ihm ins Ohr und küsse ihn kurz.
Nachdem der Applaus aus dem Publikum abgeklungen ist, wird der Nikolaus zum neuen Weltrekord ausgezeichnet und Louis bekommt eine Urkunde. Ich bin wirklich stolz auf ihn. So etwas schafft nicht jeder.
***
Endlich ist der Stress vorbei. Die Aufregung die Louis hatte, hat mich nämlich auch ein bisschen gestresst. Aber jetzt können wir in Ruhe den Weihnachtstag verbringen und den Start ins neue Jahr genießen.
Am Abend darf ich eine ganze Weile lang nicht ins Wohnzimmer. Was hat Louis sich denn jetzt schon wieder ausgedacht?
Nächstes Jahr muss ich mir unbedingt auch mal was richtig Besonderes einfallen lassen.
Nach ein paar Minuten, die mir wie Stunden erscheinen holt er mich endlich und führt mich ins Wohnzimmer. Ein vertrauter Geruch gelangt in meine Nase und als ich vor dem Weihnachtsbaum stehe, sehe ich auch warum. Eine kleinere Kopie des großen Nikolauses, die mir bis zum Knie reicht, steht verpackt auf den Boden.
„Fröhliche Weihnacht, Harry"   

 
hundehimmel

Larry-OS Adventskalender/2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt