10. Dezember - fxckingtomlinson

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Für unseren 10. Dezember (wow.. das Ganze läuft schon 10 Tage?!) haben wir einen OS mit 1994 Wörtern von der lieben fxckingtomlinson
Ich danke dir dafür, dass du bei diesem Projekt mitgemacht hast und deine wundervolle Idee in die Tasten gehauen hast. Lasst ihr doch ein follow und einen Kommentar da, wenn euch der OS so gut gefällt, wie mir ❤️


Louis pov

Bibbernd setzte ich einen Fuß vor den anderen. Unter meinen Füßen knirschte der Schnee. Meine Mütze musste mittlerweile auch schon von einer kleinen Schneeschicht bedeckt sein. Es war die Jahreszeit, in der die Liebe groß geschrieben wurde. Ich hasste diese Jahreszeit. Zwar hatte ich an Weihnachten Geburstag und jeder Mensch freute sich auf diesen Tag, doch es würde der nächste ohne meine Mutter sein. Das war es, wieso ich diese Jahreszeit nicht sonderlich mochte, ich hatte in der Zeit der Liebe und Besinnlichkeit meine Mutter verloren. Wer konnte sich dann noch auf Weihnachten freuen?

Meine Mutter liebte es über Weihnachtsmärkte zu schlendern, den süßen Duft der Gebäcke einzuatmen. Auch wenn ich schon lange nicht mehr zu Hause gewohnt habe, sind wir jeden Winter mehrmals zusammen auf Weihnachtsmärkte in unserer Region. Es gab eine Zeit, da liebte auch ich diese kleine Magie.

Heute war der Todestag meiner Mutter und ich hatte ihr vor ihrem Tod versprochen, dass wenn sie im Winter von uns geht, ich an diesem Tag einen Weihnachtsmarkt besuchen werde. Mir fiel es nicht leicht, tatsächlich war mir zum Heulen zumute. Mein Blick war gesenkt, ich wollte nicht sehen wie viele glückliche Paare händchenhaltend durch die engen Gassen gingen. Nur der Gedanke daran versetzte mir einen Stich ins Herz.

Es war das erste Weihnachten, an dem ich nicht nur meine Mutter nicht mehr bei mir hatte, sondern auch nicht mehr in einer Beziehung war und es fühlte sich verdammt komisch an. Aufkommende Tränen versuchte ich zu unterdrücken und lief zielstrebig auf den besten Glühweinstand zu.

Ich wusste, dass Alkohol nicht die Lösung war, doch er rückte meine Einsamkeit etwas in den Hintergrund. Mit beiden Händen fest um meine Tasse stellte ich mich etwas abseits an einen Stehtisch und blickte das erste Mal bewusst in die Menschenmenge. Jung und alt, groß und klein. Es war schön mit anzusehen, auch wenn es zugleich schmerzte.

In meinen Gedanken versunken nahm ich nicht wahr, dass sich jemand neben mich stellte, bis dieser mich schlussendlich anstupste. "Hi, ist bei Ihnen noch frei?", er deutete auf meinen Tisch und ich nickte zur Bestätigung.

Ich spürte den Blick des Mannes auf mir, meiner dagegen hing auf der Tasse vor mir. Mir würden jeden Moment die Tränen kommen, auf einem Weihnachtsmarkt, wie toll. Schwach atmete ich aus, versuchte meinen schneller werdenden Herzschlag zu kontrollieren.

"Sie sehen blass aus, geht es Ihnen gut?", der junge Mann neben mir schaute mich an und auch ich schaffte es meinen Kopf zu heben und ihn anzublicken. Er war schön, sehr schön.

"Mir geht es gut, danke.", murmelte ich, konnte meinen Blick nicht von ihm nehmen. Seine Augen, sie funkelten.

"Sie sehen mir allerdings nicht so aus.", lachte er und legte sanft eine Hand an meinen Arm.

"Ach das passt schon, danke der Nachfrage.", ich schaffte es meinen Blick wieder auf die Tasse vor mir zu wenden und schloss kurz meine Augen.

Es war ausgesprochen nett von ihm, dass er sich scheinbar Sorgen um mich machte, doch das brauchte er nicht. Etwas unangenehm war es mir schon. Vielleicht spürte er es, denn er wandte auch seinen Blick von mir. Hin und wieder nahm er einen Schluck aus seiner Tasse und blickte dabei die Menschenmenge regungslos an. Ich tat es ihm gleich, vermisste meine Mutter an meiner Seite, bemerkte erst jetzt, dass auch er alleine hier war und kicherte.

Larry-OS Adventskalender/2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt