(un-)erfreulicher besuch

514 34 28
                                    

Die nächsten zwei Tage vergingen wie im Flug, sodass am frühen Morgen des 27.Dezembers, alle überrascht waren wie bald sie Jasper und Maggie nun wieder verabschieden mussten.
Es ging schneller als gedacht, dass sie samt Terry, in einen schwarzen Wagen eingestiegen waren und das Dorf verlassen hatten.
Etwas wehleidig blickte jedes einzelne Familienmitglied dem Ehepaar hinterher, da einem klar wurde wie schnell die Feiertage schon wieder vorüber gegangen waren.
Leof war der erste, welcher sich wieder ins Haus verzogen hatte und schon bald war er mit Henry zur Winkelgasse disappariert.
Mrs und Mr Marchbanks hatten ihrem Sohn zu Weihnachten versprochen, nun doch einen eigenen Festumhang zu kaufen, da er den gebrauchten so schrecklich gefunden hatte.
Besonders aufgehellt hatte es die Miene des Ravenclaws allerdings nicht.

Nun hatte Elin es sich seit geraumer Zeit auf ihrem riesigen Himmelbett im eigenen Zimmer gemütlich gemacht.
Links und rechts von ihr lagen kuschelige Kissen, in welchen sie sich immer wieder gerne hineinkuschelte.
Sie hielt ein Buch in ihrer Hand und war völlig darin vertieft.
Das Fenster war seit einigen Minuten geöffnet, um mal wieder an frische Luft zu gelangen, weshalb es die junge Hexe allmählich ein wenig fror.
Das Buch, welches Elin im nächsten Moment zuschlug, da es zu Ende war, hatte sie von Maggie zu Weihnachten bekommen.
Es war von einem Muggel namens Stephen King, laut Maggie ein der berühmtesten Autoren in der Muggelwelt.
Die Geschichte hatte die junge Hexe so sehr in den Bann gezogen, dass es in zwei Tagen bereits zu Ende gelesen worden war.
Zufrieden legte die Slytherin das Buch auf ihren Nachttisch und stand dann von dem weichen Bett auf, um zum Fenster zu laufen, da sie es endlich schließen wollte.

Doch noch bevor das Mädchen den Henkel heruntergedrückt hatte, ertönte ein lautes unverkennbares Zischen, und dann ein erschrockener Ruf ihrer Mutter.
Mrs Marchbanks war draußen im Garten, um sich um irgendwelche Pflanzen zu kümmern, das wusste ihre Tochter.
Schnell war Elin aus ihrem Zimmer gerannt, die breiten Stufen des Hauses hinuntergehetzt, hatte sich einen Mantel umgeworfen, Schuhe und Schal angezogen, und raste dann so schnell wie sie konnte zu ihrer Mutter.
"Mum!", rief sie besorgt, als Edith Marchbanks vor sich hinfluchte, während gleichzeitig eine etwas undeutlichere piepsige Stimme zu hören war.
Was sie dort sehen konnte, war ein kniehohes spindeldürres Geschöpf, mit einem viel zu großen Kopf, fledermausartigen Ohren, sowie runden Augen, die aussahen, als würden sie bald aus den Höhlen herausfallen.
Es war bitterkalt.
Elin musste zittern, als eine Windböhe über den Hügel wehte, da merkte sie schockiert, dass das Wesen nur ein Stück Stoff um die papierartige Haut trug.
Unverkennbar, war es ein Elf, der da vor den beiden Hexen stand.

"Poppy sucht Mrs Marchbanks," piepste die Elfin.
Ihr Kopf zog sich leicht beängstigt ein, da sie von Edith etwas genervt gemustert wurde.
Offenbar war Elins Mutter vor Schreck in die Erde gefallen, als Poppy appariert war.
"Poppys Meister meinte, Mrs Marchbanks hätte schwarze Locken und dunklere Haut.
Dunkler als die Haut meines Herrn," grunzte das Wesen weiter.
"Eine schöne Hexe hat Poppys Meister gesagt," fügte sie nach einigen Sekunden noch hinzu.
Ratlos blickten sich Mutter und Tochter an.
"Also ich bin Edith Marchbanks," brummte die ältere Hexe.
Poppy faltete ihre langen knochigen Finger zusammen und musterte sie mit den großen runden Augen.
Dann klimperte die Elfin mit ihren Lider.
Der Kopf wandte sich nun zu der Tochter, die einfach nur stumm da stand.
"Poppy glaubt, der junge Herr hat sie gemeint," sagte die Hauselfin, jedoch sichtlich unsicher.
Die Mutter zuckte nur gleichgültig mit den Schultern, drehte sich dann um und lief ein wenig weiter durch den eigenen Garten.

"Möchtest du dich ein wenig aufwärmen, Poppy?", fragte Elin mitleidig.
Es musste das kleine Wesen doch fürchterlich frieren.
Nachdenklich wanderten die braunen Augen hinab zu den platten nackten Füßen der Elfin.
"Poppy soll nur etwas von ihrem Herrn an die junge Mrs Marchbanks ausrichten.
Der junge Meister, möchte morgen zu ihnen kommen, er will apparieren."
Unverständlich verzog sich das Gesicht der jungen Slytherin.
"Sag Poppy, wer ist dein Meister?"
Fordernd schaute sie die kleine Elfin an, die unruhig mit den Fingern spielte.
"Der junge Malfoy, Miss.
Das ist Poppys Meister."
"Draco?", ging Elin sicher.
Poppy nickte sofort.

thaw | draco malfoy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt