step-siblings; tardy? tardy.

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!!!TARDY!!!

!!!TOP:T!!!

!!!BOTTOM: ARDY!!!

!!!sollte jemand etwas gegen stiefgeschwisterliche Liebe haben, bitte ich, dies nicht zu lesen!!!

P. o. V.  Ardy

Sehnsüchtig blickte ich zu ihm, zu meinem Bruder. Genauer gesagt, Stiefbruder. Wäre er mein leibliches Geschwister, dann würde ich mich selbst nur noch mehr anekeln und abartig finden als sowieso schon. Es war aber auch eine zu verkappte Situation, in der ich mich befand:
Meine Eltern hatten sich nach langen Jahren des Streits getrennt und seit nun mehr als einem Jahr schon lebte meine Mutter mit einem neuen Mann zusammen, Julius, der wirklich nett und akzeptabel als Stiefvater war. Wir lebten seitdem zusammen in einem schönen, großen Haus, hell und gemütlich, in der Schule lief es einigermaßen und ein paar Freunde hatte ich auch gefunden. Ich seufzte. Also sollte ich mich eigentlich nicht beschweren- aber ich tat es doch. Denn mit Julius war auch Thaddeus in mein Leben gekommen, sein Sohn. Seine Mutter war schon lange verstorben, aber er hatte sich damit abgefunden, wirkte immer fröhlich. Er war die Art von Junge, die jeder liebte. Ein Sonnenschein, lieb, zuvorkommend, wohlerzogen, intelligent. Und leider, leider verdammt hübsch. Er hatte haselnussbraune Haare, frühlingshimmelblaue Augen und das strahlendste Lachen, das ich jemals gesehen und gehört hatte. Dank seines Alters von schon 17 Jahren wies sein Gesicht außerdem regelmäßig einen heißen drei-Tage-Bart auf, den er mittlerweile an der Oberlippe, am Mund vorbei und das Kinn entlanglaufend stehen ließ.

Und es stand ihm. 

Ich hingegen war der unscheinbare sechzehnjährige, mit 175 Zentimetern etwas klein geratene Ardian, der froh war, in der Schule einigermaßen mitzukommen. Thaddeus, oder auch Taddl beziehungsweise T, wie er genannt zu werden präferierte, begegnete mir immer mit einer Art brüderlichem Verhalten. Zumindest war es anfangs so gewesen.
Dann aber schien er sich irgendwie zu verändern, wurde mir gegenüber überheblicher, suchte seltener Kontakt mit mir, vermied ihn vielleicht sogar mit Absicht. Während er seine Hauspartys schmiss, wenn die Erwachsenen mal wieder ausgeflogen waren, fanden sich die Beliebtesten der ganzen Schule hier wieder, und ich verkroch mich in mein Zimmer, nachdem ich einmal bis zur Kotzgrenze abgefüllt worden und bei den anderen Malen als Küken bezeichnet und als Ts kleiner Bruder nicht recht ernst genommen worden war, weil Taddl zu streng auf meinen Alkoholkonsum geachtet hatte. Am Freitagabend war mal wieder so eine Party gewesen; ich hatte oben auf der Treppe gesessen und unten das Treiben beobachtet. Normalerweise ging das größtenteils ungestört, außer ein rumknutschendes, ineinander verschlungenes Etwas kam hier her, um ungestört Körperflüssigkeiten auszutauschen.
Das machte mir normalerweise nichts bis wenig aus; ich hatte mich auf's Allein sein eingestellt und war immun gegen außerhalb aufsprudelndes Verlangern zweier Menschen zueinander.

Zumindest hatte ich mir das eingeredet, bis am Freitag irgendwann Taddl mit einem wirklich hübschen Mädchen zierlicher Statur und mit blonden Haaren in seinem Zimmer verschwunden war. Leider schien es nicht beim Knutschen und vielleicht bisschen Rumfummeln geblieben zu sein, denn ich musste mir auch noch kurze Zeit später lautstarke Paarungsgeräusche anhören.
Da hatte ich mir wütend und mit Tränen in den Augen die Hände auf die Ohren gepresst und war in mein Zimmer verschwunden.
In der Nacht, die ich heulend und nachdenkend verbrachte, wurde mir klar, dass ich einfach nur die ganze Zeit damit beschäftigt gewesen war, T anzubeten. Ich hatte mich so sehr in ihn verliebt, dass mir beinahe kein Platz übrig blieb, meine Sexualität in Frage zu stellen. Ich wusste nicht, was es war; war ich jetzt schwul, bi, oder hatte eine Hormonverwirrung? Glücklicherweise überrumpelte mich der Fakt, dass ich auf eine Person gleichen Geschlechts stand, nicht so sehr, denn ich hatte mir immer schon etwas mit einem Jungen vorstellen können, nur Gelegehnheit oder gar eine bestimmte Person hatte es noch nie gegeben- bis jetzt.

Tardy/Tarley Oneshots |✏️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt