𝙲𝚑𝚊𝚙𝚝𝚎𝚛 𝟼

129 19 3
                                    

𝙅𝙪𝙣𝙜𝙠𝙤𝙤𝙠

Hungrig betrachtete ich die Karte vor mir. Es war ein sehr kleines Cafe, relativ am Rande der großen Stadt. Demnach gab es nicht gerade viel Auswahl hier.
Ich entschied mich für ein einfaches, belegtes Brötchen und einen schwarzen Kaffee. Taehyung wollte einen Bagel und ein Glas Orangensaft.
Wir hatten uns nach ganz hinten an ein großes Fenster gesetzt.

Mein Blick viel auf Tae, der nachdenklich nach draußen starrte. Ich lehnte mich etwas nach hinten, jedoch ohne ihn aus den Augen zu lassen.

"Alles okay?" fragte ich leise, woraufhin er leicht zusammenzuckte. Sein Blick verlor sich leicht auf dem Tisch vor uns.

"Ja, alles gut, Hyung" meinte er langsam, ich hob nur ungläubig die Augenbrauen. "Es ist nur meine Mutter... Ich habe überlegt sie anzurufen"

Angespannt legte er die Hände in den Schoß, und starrte wieder aus dem Fenster.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Natürlich hatte er mir alles erzählt, und verständlicherweise war mir seine sogenannte Mutter auch nicht sonderlich sympathisch. Wenn sie Taehyung wirklich lieben würde, hätte sie ihn nicht ohne weiteres allein gelassen. Nein, sie hatte nur seine zwei kleinen Schwestern mitgenommen, und ihn bei seinem Vater zurück gelassen.

"Ich weiß was du davon denkst, Kookie" murmelte Tae. Seufzend nickte ich, aber er war noch nicht fertig. "Aber es ist immernoch meine Mutter! Ich kann sie nicht einfach aus meinem Leben streichen" Er seufzte. "Auch wenn sie genau das bei mir getan hat..."

Mein Herz zersprang bei seinen Worten.
Ich würde ihn gerne trösten. Ihm sagen, dass er sich irrte.
Doch ich konnte nicht.

Etwas hilflos saß ich vor ihm, nicht wissend, was ich sagen sollte.

"Ich verstehe dich, TaeTae. Und du weißt, dass ich dich bei allem unterstützen werde" meinte ich also ehrlich. Es wäre mir zwar am liebsten, wenn er seine Zeit nicht mehr an seine Mutter verschwenden würde, jedoch konnte ich es ihm schlecht verbieten. Außerdem schien sie mir eine ganz nette Frau zu sein, bevor sie einfach abgehauen war. Wer weiß, vielleicht war das alles ja ein großes Missverständnis. Auch wenn ich mir das eher weniger vorstellen konnte.

"Danke, Hyung" lächelte der Braunhaarige, und in diesem Moment kam die Kellnerin zu unserem Tisch. Mit einem freundlichen Lächeln stellte sie uns ein großes Tablett an den Tisch. Wir bedankten uns, und sie verschwand wieder. Mit knurrendem Magen stellte ich den Teller und die Tasse Kaffee vor mich. Taehyung tat es mir gleich, und nippte leicht an seinem Orangensaft.

Plötzlich kam mir eine Idee, wie ich den Jüngeren etwas aufmuntern könnte.

"Ich hab in der Nähe eine kleine Bar gesehen. Wir gehen heute Abend hin und gönnen uns etwas Spaß, bevor wir morgen weiter fahren, okay?"

Tae schien die Idee zu gefallen, und er nickte. "Und was machen wir bis dahin?"

Ich zuckte leicht mit den Schultern. "Wir können etwas die Stadt erkunden" schlug ich vor, und knabberte an meinem Brötchen. Taehyung nickte, und wir begannen schweigend unser Frühstück zu genießen.

Meine Blicke wanderten immer wieder zu meinem besten Freund hinüber, wie er zufrieden seinen Bagel aß. Seine Haare hingen ihm zerstrubbelt ins Gesicht, was ziemlich süß aussah. Es erinnerte mich an die Zeit von früher, als wir jünger waren. Damals hatten wir uns immer nach der Schule getroffen in unsere eigene Welt zu tauchen. Dabei ließen wir unserer Fantasie freien Lauf, wir hatten schon gegen Drachen, Hexen, Riesen, böse Könige und viele weitere Dinge gekämpft. Ich weiß nicht, wie oft wir schon gemeinsam die Welt gerettet hatten. Ich musste lächeln. Ohne Taehyung wäre meine Kindheit ein Reinfall geworden.

Wenn ich sein Gesicht heute so musterte, fiel mir auf die hübsch er doch geworden war. Plötzlich hob er seinen Blick und bemerkte mein Starren.

"Kannst wieder nicht genug von meinem Anblick bekommen, hm" lachte er und grinste. Schnell wandte ich meinen Blick ab, und lachte ebenfalls.

"Davon träumst du wohl" witzelte ich, und nahm einen tiefen Schluck von meinem Kaffee. Ich drehte meinen Kopf zum Fenster und beobachtete die vielen Leute auf der Straße.

Darf ich euch ein Geheimnis verraten? Ich sollte jetzt eigentlich lernen. Viel. Den ganzen Tag.
Aberrr
Ich will nicht:(
Bitte tötet mich einfach danke

𝗥𝗼𝗮𝗱𝘁𝗿𝗶𝗽 ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt