Die Geliebte des Chefs

1. Der neue Arbeitsplatz.

"Sie sind ein Feigling, Ethan Sheffield. Weder mit Worten noch mit Taten können Sie sich beweisen. Ein riesen Feigling!", schrie ich ihm wütend ins Gesicht und drückte meinen Zeigefinger an seine Brust.
Meine Augen funkelten nur so vor Wut und ich blickte in sein verärgertes Gesicht.

Er ballte die Hände zu Fäusten und drückte die Augenbrauen zusammen.

"Ach ja Miss Prymar?! Ist das so?", nun warf er mit Worten um sich und meine Gesichtszüge wurden etwas weicher.

Er zog mich an sich und schlang die Arme um mich, drückte seine Lippen auf meine und küsste mich stürmisch und leidenschaftlich. Dadurch wurde ich plötzlich an die Wand hinter mir gedrückt und erwiderte genauso verlangend wie er den Kuss. Meine Hände wanderten auf seinem Rücken auf und ab, bis meine Linke hoch zu seinem Nacken fuhr und in sein Haar griff.

Sein ganzer Körper drückte uns noch fester gegen die Wand und er schob sein Knie zwischen meine Beine und seine Arme waren um meine Taille geschwungen.
Wild und ungezügelt bewegten sich unsere Lippen und unsere Zungen kämpften um die Oberhand, wobei Ethan deutlich in Führung lag. Meine Worte mussten wohl sehr an seinem Ego gekratzt haben, wenn er mich fast schon auffraß.

Kurz trennten sich unsere Münder von einander und wir atmeten heftig ein und aus, er legte seine Stirn an die meine und blickte mir tief in die Augen, was auch ich bei ihm tat und ich erkannte, dass seine Pupillen geweitet waren, was die Augen dunkler zu machen schien.

Meine Brust hob und senkte sich unnormal schnell und mein Herz klopfte stark gegen diese, so als ob es gleich rausspringen würde.

Auch Ethan schien es nicht anders zu gehen, denn auch sein Brustkorb tat es dem meinen gleich.

Er ging mit dem Gesicht etwas von meinem weg und beäugte mich ganz genau, unter dem intensiven Blick wollte ich nur seine warmen Lippen an meinen spüren.
Sein Gesicht kam meinem wieder näher und er biss leicht in meine Unterlippe ehe wir uns wieder küssten, doch dieses mal nicht ganz so stürmisch, eher so als ob wir erkannt hatten wie gut es sich anfühlte und wir jede Sekunde auskosten müssten. 

Ein halbes Jahr zuvor.

Ich betrat den riesigen Konferenzraum, gefolgt von der älteren Dame, Nancy. Sie war die vorherige Rechte Hand von Mr. Sheffield und hatte mir bereits die Chefetage gezeigt und so einiges erklärt.

"Setzen Sie sich doch, Miss Prymar.", wies Nancy mich an und zeigte auf den Glastisch der fast durch den ganzen Raum ging.

Ich ging einmal um diesen und setzte mich auf einen gegenüberliegenden Platz, Nancy nahm ebenfalls platz.

"So, ich habe ihnen ja bereits alles wichtige erklärt und ihnen die Liste in meinem alten Büro hingelegt. Sie können es natürlich etwas umgestalten, aber dort werden sie sowieso nicht allzu viel Zeit verbringen.", erklärte sie lächelnd.

Nancy war mir sofort sympathisch, mit ihren bereits grauen Haaren, dem strengen Zopf, den weichen Gesichtszügen und ihrem schicken Businesskleid. Sie musste wirklich tolle Dienste geleistet haben.
Und ich war ihre Nachfolgerin.

"Mister Sheffield sollte jede Minute ins Büro kommen. Ich werde jetzt auch leider schon gehen müssen. Aber wir sehen uns Mittwoch bei meiner Abschiedsparty. Falls etwas sein sollte, dürfen Sie mich jederzeit anrufen.", sagte sie wieder lächelnd.

"Vielen Dank Nancy. Es war mir eine Freude.", sagte ich und stand auf, streckte ihr die Hand hin und legte ein professionelles Lächeln auf.

Sie schüttelte meine Hand und ich begleitete sie noch zum Aufzug, ehe ich in mein neues Büro ging und mich umschaute.