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Kapitel 3

Rey war erstarrt, wie damals auf Takodana. Sie konnte sich nicht rühren, obwohl sie ihm kräftemäßig ebenbürtig war. Sie hatte gehofft, endlich Antworten zu finden oder Informationen, die dem Widerstand dienen konnten, aber nun fühlte sie sich unsagbar dumm.

Sie hatte unüberlegt gehandelt und wer mochte wissen, welche Geheimnisse er ihren Gedanken entlockt hatte.

Sie hatte General Hux gesehen. Reden haltend vor einer riesigen Armee Sturmtrupplern.

Dann sah sie Kylo, wie er angewidert der Zerstörung des Hosnian Systems zusah. Sie spürte den Widerwillen, den er für Hux und seine Methoden hegte.

Und – es hatte sie selbst überrascht – Angst vor Hux und seinen verräterischen Machenschaften. Er hatte niemanden, dem er vertrauen konnte, selbst jetzt nicht. Sie hatte gespürt, dass er kein Ziel hatte, keinen Weg, jetzt wo er doch alles erreicht hatte.

Sie sah ihn selbstgerecht lächeln und das machte sie wütend.

Deswegen sagte sie das erste, was ihr einfiel: »Los doch, bring mich um, wenn du kannst. Das wird den Widerstand nicht aufhalten. Und du wirst immer noch allein gegen Hux und seine Gefolgsleute stehen.«

»Denkst du wirklich, das kümmert mich?«

Seine Stimme verriet sehr wohl Emotionen.

»Denkst du mich kümmert es, was du über mich weißt? Du bist immer noch ein Nichts, mit einer Handvoll zerlumpter Freunde, die von der Galaxis mit Freuden vergessen wurden.«

Seine Worte schmerzten, er war zu nah an der Wahrheit.

Angst ballte sich in ihrem Magen zusammen, als er sich nach vorne beugte, und es war, als würde er fast ihre Nasenspitze mit seiner berühren.

Er streckte seine Hand aus und erschrocken spürte sie die Berührung von glattem Leder an ihrem Hals. Seine Augen waren kalt, als sich seine Hand von hinten in ihren Nacken legte und er sie zwang ihn genau anzusehen. Es war, als wäre er tatsächlich hier.

»Du hast mit deinem dummen Versuch in meinen Kopf einzudringen, mir deine Freunde auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, ist dir das klar?«

Rey wand sich hin und her, in dem Versuch sich zu befreien, aber sein Griff war unbarmherzig.

Kylo sprach gleichmütig weiter: »Rose ist also deine Freundin? Und ihr liegt etwas an dem Haufen Steinen im Otomok System? Hays Minor?«

Rey konnte vor Schreck kaum atmen. Ben lächelte böse und ließ sie los.

Augenblicklich gewann sie die Kontrolle über ihren Körper wieder zurück und sperrte ihn endgültig aus. Schloss die Verbindung und war wieder allein.

Ihr Hals schmerzte dort, wo er sie festgehalten hatte.

Die Geräusche der Lichtung drangen an ihr Ohr, doch sie nahm nur ihr wild schlagendes Herz wahr und das Entsetzen darüber, dass sie alle von Rose' Heimatplaneten dem Tod preisgegeben hatte.

Wie könnte Rose ihr das jemals verzeihen?

Verstört sah sie sich um, halb in der Erwartung den Obersten Anführer auf sich zustürmen zu sehen.

Aber das Waldstück in dem sie sich befand, war trügerisch ruhig und vor allem eines – verlassen.

Sie musste es Rose sagen, was hatte sie für eine Wahl? Mit dieser Schuld konnte sie nicht leben.

Eine neue Ordnung ( Reylo Episode 9  )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt