Kapitel 7
Rey brauchte einige Sekunden, um den Schock zu überwinden. Kaum hatte sie mit Kylo den Machtkreis gebildet, kam es ihr so vor, als könne sie klarer und weiter sehen als je zuvor.
Als schwebe sie in der Mitte des Alls und hatte einen beinahe grenzenlosen Blick auf die Planeten und seine Bewohner. Sie sah vereinzelt Lichtpunkte von machtbegabten Lebensformen, doch das musste sie sich jetzt nicht merken. Sie spürte, dass sie sie würde wiederfinden können.
Sie konzentrierte sich auf Kylo und bemerkte, dass er ebenfalls nicht darauf vorbereitet gewesen war, dass ihre Verbindung so mächtig sein würde.
Ihrer beider Konzentration ließ nach und schon saßen sie wieder im sonnengewärmten Gras von Rishi.
Seine Augen waren geweitet und er sah sie unverwandt an. Sie konnte nicht sprechen, ihr Verstand konnte die schiere Unendlichkeit der Galaxis noch nicht ganz begreifen.
Sie wollte ihre Hände aus seinen lösen, doch er hielt sie weiterhin fest. Mit seinem Daumen strich er abwesend über ihren Handrücken und Rey ließ es geschehen. Es fühlte sich seltsam an, jemandem nicht zu vertrauen und ihm doch so viel vom eigenen Selbst zu geben, doch genau das war, was sie momentan tat.
Es war definitiv gefährlich, aber die Verbundenheit mit ihm war so natürlich, dass es andererseits auch richtig war. Sie hatte diesmal nicht ihre oder seine Zukunft gesehen, aber das Gefühl ihm vertrauen zu müssen, weil er zu allem den Schüssel darstellte, war so stark, dass sie es nur schwer abschütteln konnte.
»Wie hast du das gemacht?«, fragte sie ihn.
»Ehrlich, ich weiß es nicht. Es muss an dir liegen, oder daran, das wir zusammen stärker sind als alle vor uns, von denen ich weiß.« Das klang nun wie immer stolz und ein wenig arrogant.
Nun zog Rey ihre Hände doch weg und fragte sich, ob er sie manipulierte. Sie studierte seine Züge, versuchte in seinen Augen zu lesen. Letztendlich hielt sie es für möglich. Und spürte augenblicklich einen schmerzlichen Verlust, den sie sich nicht recht erklären konnte.
»Ich werde morgen wiederkommen«, sagte er und sah sie herausfordernd an.
»Ja«, war das einzige, was zu erwidern sie imstande war, und schon war er fort.
Rey blickte noch einige Zeit in die Richtung, wo er vorher gewesen war. Etwas sehr starkes zog sie zu ihm hin, und sie war sich absolut sicher, dass sie Ben gefühlt hatte, in den Augenblicken in denen sie so verbunden gewesen waren.
Es schien ihr so schwer, den rechten Weg zu erkennen.
» Es leicht werden wird, du geglaubt hast?«
Rey vermochte nicht zu sagen, ob Yodas Stimme aus dem Wald oder in ihr selbst erklang.
»Ohne Zweifel und Schmerz, du wirst auskommen nicht können. Und ob als stark genug erweisen du dich wirst, noch in den Sternen steht geschrieben.«
»Aber was muss ich tun? Ben oder Kylo, er ist nicht böse, nicht so wie wir dachten. Er mag der Feind sein, aber da ist noch mehr, das fühle ich.«
»Mhhmm, vielleicht stark genug, du wirst sein. Vielleicht auch nicht.«
Rey sah sich suchend um, aber sie war allein. Auch Yodas Präsenz war nicht mehr zu spüren. Ärger stieg in ihr auf. Machtgeister waren ehrfurchtgebietend, aber nur solange, bis man Antworten von ihnen brauchte. Weder von Meister Skywalker noch von Meister Yoda hatte sie bisher etwas Handfestes erfahren können. Sie fühlte sich allein gelassen mit ihrer schweren Aufgabe und hoffte, sie würde Kylo Ren nicht noch näher kommen müssen, als jetzt schon.
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Eine neue Ordnung ( Reylo Episode 9 )
RomanceStar Wars Episode IX Eine neue Ordnung Nach der Niederlage des Widerstands scheint der Krieg seit zwei Jahren vorüber und viele Lebensformen sind resigniert und haben die Erste Ordnung als Regierung akzeptiert. In der Galaxis ist Ruhe eingekehrt und...