Eine neue Ordnung ( Reylo Episode 9 )

10

Kapitel 10

Er spürte sie in der Macht und drehte auf dem Absatz um. Er war zwar froh darüber, dass es ihr offenbar gut ging, aber er musste sich jetzt eigentlich mit Hux und seinem Gefolge befassen.

Er erreichte seine Schlafkammer und verriegelte die Tür hinter sich.

Rey manifestierte sich nur wenige Zentimeter vor ihm und in ihrer Überraschung musste sie erst einmal nach oben schauen.

Anscheinend wollte sie etwas sagen, aber fürs Erste blieb sie dabei ihn nur anzusehen. Als ob sie etwas völlig Neues in ihm sehen würde. Er war nicht im Gleichgewicht mit sich selbst.

War er Ben Solo oder Kylo Ren? Irgendetwas sagte ihm, dass er sich verändert hatte und nun irgenwie beides war.

Die Rebellen hatten ihn angegriffen und das sogar erfolgreich. Er sollte sie alle vernichten, er sollte Hux und seiner Armee befehlen auszurücken und vor allem sollte er diese junge Frau, die aus dem Nichts von Jakku gekommen war, einfach wegfegen wie Abfall.

Aber er konnte nicht. Stattdessen streckte er seine Hand aus, und umfasste ihren Nacken. Beinahe genauso wie er es vor einigen Wochen getan hatte, doch diesmal nicht aus Wut oder in dem Wunsch sie zu ängstigen. Sondern, weil er ihr nahe sein wollte.

Ihre Augen ließen seine nicht los, bis sie schließlich an seine Brust geschmiegt stand und in diesen schicksalsschweren Sekunden wurde ihm bewusst, nein er entschied, dass er ihr niemals etwas antun konnte. Auch wenn sie den Untergang der kompletten ersten Ordnung bedeuten würde. Es war nicht wichtig. Wichtig war nur, dass sie ihm vertraute. So wie jetzt. Für sie war er Ben.

Als hätte sie seine Gedanken gespürt, rückte sie ein wenig von ihm ab, sah ihn beschwörend an und sagte leise: »Ben ... ich kann nicht gegen dich kämpfen. Egal, was es mich kostet, ich werde mich nicht mehr für Krieg und Verderben hergeben. Ben... ich bin hier, weil ich dich bitten möchte, mit mir einen anderen Weg zu gehen. Einen anderen Weg zu suchen. Bitte... « Sie streckte ihre Hand nach ihm aus.

Einst hatte er ihr fast dasselbe Angebot gemacht. Ein kleiner Teil von ihm, wollte es ausschlagen, so wie sie damals. Aber dann dachte er daran, wie sehr er sich gewünscht hatte, dass sie einwilligte. Und der Preis dafür war Unschuldige nicht zu opfern, sondern zu retten. Etwas, was er damals nicht verstanden hatte.

Er zögerte nicht länger und ergriff ihre Hand. Er zog sie erneut zu sich.

Einige Zeit sprachen sie nicht. Dann flüsterte er an ihr Ohr: »Wir werden einen Weg finden, Rey. Das verspreche ich dir. Wir werden verhandeln und eine Lösung finden, diesen Krieg zu beenden.«

Als Antwort darauf küsste sie ihn und nach einem letzten Blick verschwand sie.

Ben fühlte sich leichter, als die letzten Jahre zuvor.

Sein Plan sah vor, mit den Rebellen Verhandlungen zu führen. So einfach war das. Seine Mutter ... wäre mit Sicherheit stolz auf ihn.

Mit Verwunderung stellte er fest, dass es das erste Mal seit langer Zeit war, dass er ohne Verbitterung an sie dachte.

Rey.. hat das alles verursacht, dachte er und wollte beinahe lächeln.

Mit großen Schritten durchmaß er seinen Flur und sandte ein Kommuniqué an die Ritter von Ren. Wenn er sich schon gegen Hux und die die ihm blind folgen, stellen musste, dann möglichst mit der Unterstützung von seinen Leuten.

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