Landung

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Landung


„Verdammt."

Kirk schaltete die Triebwerke der Fähre ab und ließ sich seufzend in den Pilotenstuhl zurücksinken. Spock brummte zustimmend neben ihm und arbeitete ohne aufzusehen an der Konsole weiter, erledigte die Standardprozeduren bei einer Notlansung.

Notsignale, Umgebungsscan und weiteres. Der Vulkanier würde an alles denken.

„Notsignal jetzt aktiv, Captain. Wenn der Ionensturm so anhält wie berechnet, kann die Enterprise uns in zwei Komma eins Tagen wieder kontaktieren und aufnehmen. Mr. Scott wird das Schiff inzwischen unweigerlich in einen höheren Orbit gebracht haben."

Standardprozedur.

Kirk nickte stumm und stand auf, ließ die Fensterverkleidungen vor sich aufschnappen. Am Horizont zog eine dunkle Wolkenwand auf. Der Sturm. So sah ein Ionensturm innerhalb der Atmosphäre aus. Dunkle Wolken, chaotisches Wetter. Er würde diese Position bald erreichen.

Felsige und steinige Landschaft breiteten sich unter dem grauen Himmel aus, das Ganze nur unterbrochen von einigen Bäumen und Sträuchern.

Trostlos.

„Perfekt!", murrte Kirk ironisch und kämpfte gegen seine Frustration. „Nicht einmal Schnee."

Spock sah kurz irritiert auf und beschäftigte sich dann wieder mit den Messungen. „Wir sind durch die Atmosphäre vor den schlimmsten Auswirkungen und Strahlungen des Sturms geschützt, jedoch nicht vor dem Wetter der Biosphäre, das natürlich damit verbunden ist. Ich kann leider nur schätzen, jedoch deutet die Stärke des Sturms auf Windstärken bis zu 200 und mehr Stundenkilometer hin. Schnee wäre in der Tat zu erwarten."

„Ein Hurrikan oder die Ausmaße zumindest?" Kirk sah besorgt zu Spock. „200 Stundenkilometer? Es ist recht flach hier und es gibt keinen Windschutz. Wir sollten die Fähre verankern. Solche Windstärken bewegen auch schon mal einige Tonnen und das Ding ist nicht gerade windschlüpfrig."

„Korrekt." Spock schaltete den Computer ab und ging an eine Seitenwand mit eingelassenen Schränken, aus denen er Tricorder und Phaser entnahm. „Die Verankerungen sind allerdings mechanisch. Sie werden nicht standhalten auf dem sandigen Geröllboden, der sich unter uns befindet. Er besteht bis in vier Meter Tiefe aus Erdreich und einem Gemenge mit Sand. Magnetische Verankerungen kommen aufgrund der steigenden Ionisation ebenfalls nicht in Frage. Das Shuttle ist nicht zu sichern und muss aufgegeben werden. Wir müssen Schutz in der hiesigen Biosphäre suchen."

Das klang nicht gut.

„In einem flachen Gelände?" Kirk sah seinen Ersten Offizier skeptisch an und wieder aus dem Fenster. „Ich sehe nur Sträucher und Steine. Wo sollen wir da Schutz finden?"

Noch immer brodelte der Frust in ihm, dass sie durch diesen plötzlich sehr rasch aufziehenden Sturm gezwungen worden waren hier notzulanden. Gerade noch so eben, bevor magnetische Strahlungen die Triebwerke nutzlos machten und jegliche weitere Kommunikation unterbunden hatten. Eine sichere Rückkehr zum Schiff war nicht mehr möglich gewesen.

Er würde die Weihnachtsfeier verpassen, wenn sie nun überhaupt stattfand und es hatte nur ein routinemäßiger Überflug werden sollen um ein Schiffswrack zu begutachten, das vor mehr als 50 Jahren auf diesem trostlosen Planeten abgestürzt war. Sie hatten es jedoch nicht finden können. Noch nicht. Der Sturm war dazwischen gekommen.

Kirk seufzte frustriert und ließ sich wieder auf einen Stuhl sinken, drehte sich darin zu seinem Ersten Offizier.

„Okay Mr. Spock, heraus damit. Welche Möglichkeiten haben wir?"

Ionensturm  oder "Leise rieselt der Schnee..."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt