Ionensturm oder "Leise rieselt der Schnee..."

In höchster Not

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In höchster Not

Spock weckte ihn nicht in der Nacht, musste es nicht. Kirk schlief ohnehin unruhig, blinzelte wenn er von selbst erwachte und sah immer die Silhouette seines Freundes vor dem düsteren Eingang, der ihm zusichernd antwortete, wenn er, noch im Halbschlaf, eine Frage murmelte.

Versichert über seine Anwesenheit schlief Kirk dann immer wieder sofort ein, ohne Gefühl für die Zeit.

Ein überraschter erstickter Schrei riss Kirk schließlich doch unsanft aus dem Schlaf. Jahrelanges Training sorgte dafür, dass er sofort hellwach war. Er schoss in den Decken hoch, blinzelte, gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie ein Schatten rasch am Höhleneingang vorbei glitt.

Doch etwas fehlte an dem inzwischen fast vertrauten Bild. Wo war Spock? Kirk riss den Phaser hoch, als ein schon etwas entfernter unartikulierter Schrei in die Höhle drang. Dann verständliches Wort

„Jim!"

Spocks Stimme, hektisch, vermischt mit dem lauten fremdartigen Brüllen eines Tieres. Dann plötzlich ein gequälter Schrei.

„Spock!" Kirk war im Nu auf den Beinen und sprintete stolpernd über die Decken aus dem Höhleneingang. Es war Tag, doch noch düster wie das Zwielicht einer Dämmerung.

„SPOCK!"

Der Sturm tobte noch immer, nahm ihm abrupt den Atem als er vor die Höhle kam und ließ ihn sofort wieder stolpern. Das Bild das sich ihm dort jedoch bot raubte Kirk ein zweites Mal den Atem.

Spock lag zehn Meter entfernt bewegungslos am Boden, über ihm ein grollendes großes Tier. Mindestens die Größe eines irdischen Elefanten, bewaffnet mit klauen und langen Zähnen. Es war im Begriff diese Zähne in Spocks Körper zu schlagen.

Kirk schoss, ohne eine Sekunde über die tatsächliche Größe dieses 'großen Körpers' den Spock am Abend erwähnt hatte nachzudenken.

Er hätte den Phaser höher justieren müssen, doch es reichte um das Wesen zunächst abzulenken.

Das Wesen brüllte wütend, riss den Kopf hoch und fixierte ihn, wankte lediglich etwas. Ohne lange zu Zögern stellte Kirk seinen Phaser höher ein und schoss erneut, hielt den Energiestrahl grimmig sekundenlang darauf gerichtet.

Winselnd brach das Tier endlich zusammen, fiel neben dem Vulkanier dumpf zu Boden. Zum Glück nicht auf ihn.

Spock wäre zerquetscht worden.

„Spock ..." Kirk rannte noch während das Wesen fiel gegen den noch immer starken Wind schreiend zu dem reglosen Vulkanier. Warum war Spock überhaupt hier draußen? Um nachzusehen etwa?

Leichtsinn.

Kirks Gedanken rasten.

Zwei Tiere, Spock hatte gesagt es waren zwei. Wo war das zweite? Panisch sah er sich um und fand es, halb von Schnee bedeckt und reglos. Dort, wohin Spock letzte Nacht geschossen hatte? Noch immer betäubt? Oder schon wieder?

Kirk ignorierte den tobenden Sturm und wirbelnden Schnee um sich herum, ließ sich ächzend neben Spock auf die Knie fallen und drehte ihn auf den Rücken. Ein große blutende Wunde reichte quer über seine Brust. Die Jacke war aufgerissen.

„Spock, bitte nein." Kirk tastete unter der nun geöffneten Jacke dorthin, wo sich das vulkanische Herz befand. Es schlug, doch zu schwach für einen Vulkanier. Zu langsam. Spock atmete zu flach und zu hektisch. Blutverlust und Kälte. Eine kalte Hand klammerte sich um Kirks Magen.