Im Rückblick auf den heutigen Tag, bin ich froh das er vorbei ist:
Sven weckte mich gegen 5:45 Uhr da er meist um 5:30 Uhr aufsteht um mit Luna unseren 15 jährigen Hund Gassi zu gehen.
Er kam außer Atem durch die Türe und sagte mit etwas lauterer Stimme „Schatz! wach bitte auf! es ist etwas mit Luna" ich schoss sofort in die Höhe und setzte mich auf.
„was ist mit ihr?" erwiderte ich mit einer traurigen Stimme.
Ich wusste das sie alt ist, und ich wusste auch das es irgendwann soweit sein würde, aber doch JETZT noch nicht.
Sie baute in wenigen Monaten sichtlich ab. Erst fielen ihr durch den angeborenen Nierenschaden die Haare am Hals, Achseln und am Bauch aus. Danach fing sie an immer weniger zu sehen und fiel deswegen auch immer wieder um. Und zuletzt wurde sie auch noch Taub. Ihre einzige Leidenschaft war und ist Fressen. Wir sagen immer „Also wenn Luna mal nichts mehr frisst ist es vorbei!" und alle lachten, weil es wirklich so war.
Ich stand also auf um mir sie anzusehen „wie kommst du darauf das etwas ist?" frage ich ihn
„naja sie ist einfach keinen Zentimeter mehr gelaufen. Ich musste sie den ganzen Weg tragen" sagt er mit gebrochener Stimme. Ich versuchte sie mit Leckerlies zu locken, doch sie blieb in ihrem Körbchen liegen. Sofort fingen wir an zu weinen da wir uns an den Satz erinnerten, dass wenn sie einmal nicht mehr fressen würde, es vorbei wäre.
Sven kontaktierte sofort unsere Tierärztin da wir ihre Haustelefonnummer hatten, für Notfälle.
Als Sven durch de Tür kam fragte ich ihn was sie sagte doch er schüttelte nur seinen Kopf „was sagte sie? " fragte ich ihn erneut
„Sie will nicht kommen" bei diesem Satz kam so eine unglaublich Wut in mir hoch! Wie kann man nur nicht wollen! „Weil sie sonst einen Umweg fahren würde, da die Brücke wegen Bauarbeiten gesperrt ist" er sah mich enttäuscht an „sie will uns keine Hoffnungen mehr machen"
Sven versuchte es nochmal mit ihrem Lieblingsfutter. Er stellte es ihr direkt vor ihren Korb. Sie sah uns nur an und ich konnte das Leid in ihren Augen sehen. Nach diesem Anblick konnte ich meine Tränen nicht mehr halten.
So gegen 7:50 Uhr, fuhr Sven das Auto direkt vors Haus um mit Luna zum Arzt zu fahren, ich konnte einfach nicht mit gehen.
Damit sie es auf der Fahrt hinten auf der Rückbank bequem hat, hatte ich ihr Kissen und Decken ausgebreitet.
Als ich sie zum Auto raus trug, und sie im Auto ablegte, so blöd es sich auch anhört, flüsterte ich ihr noch leise ins Ohr „Ich bin froh dich an meiner Seite gehabt zu haben. Du hast dich neben mich gesetzt sobald ich geweint habe und warst immer da. Du hast mich zum lachen gebracht indem du wie eine irre rumgehüpft bist wenn es etwas zu Fressen gab. Und danke für alle Momente mit dir. Ich hoffe du kommst wieder heim. Ich liebe dich!" Ich schloss die Türe und gab Sven noch einen Kuss.
Als er nach ungefähr 1 Stunde die Tür aufschloss, schlug mir mein Herz bis zum Hals!
Ich sprang auf nachdem er sagte „WIR sind Zuhause!"
Ich musste schon wieder weinen, aber diesmal aus Freude. Der erste Weg ging zur Futterschüssel.
„Sie hat ihr eine Schmerzlindernde Spritze gegeben und meinte wenn es Montag nicht besser wird, naja dann wird sie eingeschläfert" mein Lächeln verschwand von einer Sekunde auf die andere.
Den Rest des Tages hat sie nur geschlafen, und wir haben beschlossen nicht mehr vier mal sondern nur noch drei mal am Tag Gassi zugehen. Da ihr das Laufen sichtlich Schwierigkeiten bereitet. „Sollte sie durch ihre Inkontinenz rein machen wäre das nicht weiter schlimm" sagte ich zu Sven, und er nickte
Jetzt sitze ich in meinem Sessel beobachte Luna und denke nochmal über den ganzen Tag nach, ich bin echt erleichtert. Durch die Spritze hat sie vorerst keine Schmerzen und das ist auch gut so, sie sieht aus als wäre sie High, bei diesem Gedanken muss ich leicht Grinsen.
Nun haben wir fast 22 Uhr und wenn es ihr morgen besser geht fahre ich nach Berlin um eine weitere Familie für mein Buch, zu befragen. Ich kann ohne schlechtes Gewissen, Luna allein zulassen weg fahren, denn Sven hat für den Laden eine Vertretung besorgt.
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Die lieben Kleinen (wird überarbeitet)
Mystery / ThrillerKinder haben Fantasie. Stundenlange Tee-Partys mit unsichtbaren Freunden gehören dazu. Das ist süß und harmlos. Die Fantasie von Kindern kann aber auch richtig gruselig sein. Nämlich dann, wenn sie völlig aus dem Nichts heraus mit ihren zarten Kinde...