Das erste Training

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Nach der Schule ging Alaia zur Turnhalle. Sie beeilte sich, um so schnell wie möglich von ihren Mitschülern wegzukommen. Vor allem von Nico und seiner Clique.

„Alaia warte!", rief Luca ihr hinterher und folgte er. Doch Alaia war schon zu weit weg und reagierte nicht auf sein Rufen. Sie hatte keine Lust mit ihm zu reden und das akzeptierte Luca auch. Er hatte ihre Zeichen verstanden und ging zum Fahrradkeller, um sein Fahrrad zu holen. Er vermied, genau wie Alaia, mit den anderen zu reden und beeilte sich nach Hause zu kommen. Als er an der Turnhalle vorbei fuhr, sah er Alaia auf der Treppe sitzen. Sie schrieb wieder etwas in ihr Buch und wirkte konzentriert. Sie blickte kurz auf, sah ihn und lächelte matt. Dann wandte sie sich wieder ihrem Buch zu. Luca blieb kurz stehen und überlegte, ob er zu ihr gehen sollte oder sie lieber in Ruhe lassen sollte. Er merkte nicht, dass Alaia aufgestanden war und zu ihm rüber kam.

„Du wolltest doch eben mit mir reden, oder?", fragte Alaia ihn und neigte den Kopf zur Seite und machte ein fragendes Gesicht. Luca blickte auf und grinste bei dem Anblick.

„Ja, ist aber nicht so wichtig. Ich wollte dich nur fragen, ob wir morgen wieder zusammen zur Schule gehen. Wie gesagt, ist ja nicht so wichtig", sagte Luca verlegen. Alaia blickte ihn noch immer mit schief gelegtem Kopf an. Dann fing sie an zu lachen.

„Also ich hab damit kein Problem. Dann hol ich mein Fahrrad wieder raus", sagte sie, während sie ihr Buch in ihre Tasche packte. Damit hatte Luca nicht gerechnet. Er hätte eher gedacht, dass sie nein gesagt hätte.

„Was ist das eigentlich für ein Buch?", fragte er Alaia um das Thema zu wechseln. Bei dieser Frage wurde Alaia ein wenig rot. Sie blickte auf den Boden und sagte: „Ähm... Notizen. Notizen für ein Buch." Sie kratzte sich verlegen am Hinterkopf, wagte es jedoch nicht Luca anzusehen. Was würde er jetzt von ihr denken?

„Du schreibst ein Buch? Ist ja cool. Worüber handelt es den?", fragte Luca neugierig. Das hätte er niemals erwartet. Aber das erklärte auch, warum sie immer so viel in ihren Collegeblock schrieb und man sie fast immer mit einem Buch in der Hand sah. „Hast du schon mal überlegt es an einen Verlag zu schicken?"

Alaia blickte erschrocken hoch. „WAS?! An einen Verlag? Meine Bücher sind nicht so gut und sie sind ziemlich... naja... es hat noch nie jemand ein Buch von mir gelesen. Also... ähm... nein. Ein Verlag kommt überhaupt nicht in Frage", sagte Alaia ängstlich und blickte sich um. Sie hatte Natasha entdeckt, die auf sie zu kam. „Ähm... ich muss jetzt los. Wir sehen uns morgen okay?", sagte Alaia und ging, ohne das Luca noch etwas sagen konnte. Er lächelte nur, schaute ihr noch eine Weile hinterher und fuhr dann nach Hause.

„Na. Was hab ich dir gestern gesagt?", sagte Natasha lächelnd. Sie hatte eine große schwarze Sporttasche dabei und einen Schlüssel für die Sporthalle. Alaia antwortete nicht und folgte ihr in die Sporthalle.

„Was zeigst du mir den heute so?", fragte sie um vom Thema abzulenken. Sie wollte jetzt nicht über Luca reden.

„Nun ja. Ich habe gehört, dass du heute Morgen einem Jungen eine saftige Backpfeife verpasst hast. Also werden wir heute ein paar Übungen machen, damit du deine Wut noch besser kontrollieren kannst", sagte Natasha und lachte ein wenig. „Sonst bringst du dich selber noch in Schwierigkeiten, wenn du jeden schlägst der dich wütend macht."

Alaia wollte etwas dazu sagen, hielt aber dann doch den Mund.

„Zudem kann es hilfreich sein, wenn du weißt, wann genau du sie einsetzten musst. Zum Beispiel, wenn du oder deine Freunde in Gefahr sind", erklärte Natasha weiter, während sie sich in der Umkleide ihre Sportsachen anzogen.

Dann gingen sie in die Sporthalle. Natasha hatte ihre Sporttasche mitgenommen und packte einen Stab und Pfeil und Bogen aus.

„Was soll ich damit?", fragte Alaia überrascht.

Avengers:  Captain Junior: Eine neue Hoffnung?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt