Kapitel 22 ||

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Izzy's POV:

Ich versuchte gleichmäßig zu atmen, aber der Klang von Neymars Stimme, ganz dicht an meinem Ohr, raubte mir einfach den Atem. Mein Puls ging immer schneller. Aber sobald er weg war, kam sie wieder. Diese unfassbare Kälte, die nur er mit seiner bloßen Anwesenheit verscheuchte und durch ein Gefühl von warmer Geborgenheit ersetzte. Langsam versuchte ich meine Gedanken wieder zu sammeln und mir klar zu machen, dass das nicht passieren durfte. Ich darf mich nicht wieder in einen Fußballer verlieben! Sie brechen dir doch eh nur das Herz. So wie Sergio. Und schon kamen wieder all diese Erinnerungen hoch, während ich den Raum, in dem eben noch mit Neymar geredet hatte, verließ. Diese schmerzhaften Erinnerungen.

~Flashback~

"Sergio! Hey, Schatz wo bist du?"rief ich freudig und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Ich ließ die Haustür meines, nein unseres Hauses ins Schloss fallen. Ja, ich war seit 3 Monaten mit Sergio Ramos verheiratet und wir waren auch zusammen gezogen. Es war nicht immer ganz einfach, da er viel mit seinem Training und seinen Spielen beschäftigt ist. Aber ging es mir nicht genauso? Ich spielte schließlich auch Fußball. Aber genau da lag der Knackpunkt. Er spielte bei Real Madrid und ich bei FC Barcelona. Ich wusste aber gar nicht wo sein Problem lag. Ich spielte nähmlich in der Frauenmannschaft, er dagegen in der Herrenmannschaft. Wir würden nie ein Spiel gegeneinander ausfechten müssen, erst recht nicht El Clasico. Schnell verwarf ich die trüben Gedanken und machte mich auf den Weg ins Schlafzimmer. Ich wollte ihn damit überraschen, dass ich früher wieder hier war. Um genau zu sein 1 Tag früher. Aber weiter kam ich nicht, da ich etwas auf der Treppe sah, was a) nicht dorthin gehörte und b) definitiv nicht von mir war. Ein roter Spitzen-BH. Ich merkte wie mein Atem schneller ging, versuchte aber weiter mir einzureden, das alles in Ordnung wäre. Zwar war ich nur noch ein paar Schritte von unserem Schlafzimmer entfernt, aber ich rannte und stieß die Tür auf. Der Anblick der sich mir bot, verschlug mir die Sprache. Sergio machte mit einer anderen Frau rum. In unserem eigenen Ehebett. Als sie mich beide sahen, zog sie sich schnell die Decke über und Sergio sah mich einfach nur geschockt an. "Aber...w-was..ma-machst d-du denn schon h-hier, Sch-schatz??"stotterte er, aber ich antwortete gar nicht, sondern stolperte rückwärts und ließ meinen Tränen freien Lauf. "Warte, Izzy. Ich kann das erklä-"rief er mir zu während, er sich wieder anzog und auf mich zu lief. Aber ich stieß ihn nur weg. "Was willst du mir erklären? Mh? Das du...mit diesem Flittchen in unserem Ehebett rumgemacht hast?"fauchte ich ihn an, während die heißen Tränen weiter meine kalten Wangen hinunter liefen. Nein, ich war nicht traurig, ich war nur wütend. Zumindest dachte ich das, dabei war ich traurig, wütend und vor allem eines: vollkommen leer...

~Flashback Ende~

Ich hatte soviel geweint. Viel zu viele Tränen hatte ich vergossen für dieses Arschloch. Das ganze war...1 Jahr her. Seitdem hatte ich Fußballer abgeschrieben. Nie wieder sollte einer von ihnen mir das Herz brechen, mich schwach machen. Wieder atmete ich tief ein und aus und machte mich auf den Weg zum Platz. Zum Glück waren noch nicht alle da, so dass es nicht besonders auffiel, als ich kam. Während des Trainings redete ich kaum ein Wort. Ich wollte nicht wieder den Klang von Neymar's wunderschöner Stimme hören. Und wie du dass willst, Izzy, mischte sich mein Gewissen wieder ein. Aber ich achtete nicht darauf und machte einfach weiter.

So ging das die ganze Woche. Ich sagte einfach nur 'Hallo' und vielleicht noch ein schnelles 'Ciao' zum Abschied. Natürlich merkte ich, dass die Jungs sich Gedanken darüber machten. Doch das war mir egal. Ich wollte einfach nur Vergessen. Nicht wieder verletzt werden. Ich dachte, wenn ich meine Gefühle unterdrücke gehen sie weg. Aber nichts geschah. Und ich wurde von Tag zu Tag unglücklicher. Einerseits wollte ich unbedingt wieder mit Neymar reden. Mit ihm war das Reden so einfach. So unbeschwert. Außerdem wollte ich unbedingt mehr über ihn erfahren. Nicht nur irgendwelche schwammigen Info's aus dem Internet. Doch andererseits, was ist wenn er mir wieder weh tut? Sind Fußballer nicht alle irgendwie Player, die nur mit dir in die Kiste wollen? So viele Fragen und keine Antworten, dachte ich als ich am Freitag schnell die Umkleide verließ. Ich war schon fast an meinem Auto angekommen, als ich wieder diese samtige Stimme hinter mir hörte. Neymar. Ich drehte mich um und wich überrascht einen Schritt zurück, als ich sah wie nah er mir war. "Was..ehm was gibts denn?"fragte ich unschuldig. Er blickte mich verschmitzt an und sagte nur:"Die Jungs und ich, wir wollen 'ne Runde FIFA zocken. Und da wollten wir dich fragen ob du auch mitspielen willst." Nun kamen auch die Anderen und riefen mir zu 'Das wird lustig.' , 'Komm schon!' und Sachen wie 'Nur ein bisschen Spaß haben.'. Ich setzte mein Tut-mir-leid-Gesicht auf und meinte nur:"Sorry, Jungs. Meine Schwester kommt heute zu Besuch." "Was, deine super-scharfe Schwester? Die kannst du mitbringen!"rief mir Marc zu und alle lachten laut los, ich mal ausgenommen, da ich ihm einen genervten Blick zuwarf. Ich schüttelte nur den Kopf und meinte:"Vielleicht ein anderes Mal. Wir sehen uns." Dann stieg ich in mein Auto, machte mich auf den Weg nach Hause und versuchte den Blick, den mir Neymar zugeworfen hatte, ehe ich eingestiegen bin, zu vergessen. Er sah mich mit diesem Blick an. Mit diesem traurigen Blick. Dann flüsterte er:"Komm schon. Bitte!" Aber anstatt ihn anzuschauen, murrte ich nur 'Ein anderes Mal' und jetzt war ich auf dem Weg nach Hause. Ich war so eine schlechte Lügnerin. Deswegen konnte ich ihm nicht in seine Augen sehen. Meine Schwester kam überhaupt nicht. Ich wusste zurzeit nicht mal wo sie war. Sie ist 25. Sie weiß schon was sie tut. Wahrscheinlich hatte sie ein Shooting. Meine Schwester war Model und sang auch ein wenig. Sie war einfach atemberaubend, deswegen klappte ja auch alles bei ihr, dachte ich während ich die die Haustür hinter mir schloss und meine Tasche in die nächstbeste Ecke flog. Sie hat einen Freund, ist erfolgreich, glücklich und sie hat ein Kind. Eine 5-jährige Tochter. Sie heißt Rose und sie ist einfach goldig. Süß, klein, man kann sie einfach nur lieben. Ich seufzte und lief zum Kühlschrank, um mir was zu trinken zu holen. Wieso muss alles immer so kompliziert sein? Ich hätte gerne Oscar davon erzählt, weil er ja 1. mein bester Freund war, aber 2. er voll an die Decke gehen würde wenn ich ihm sagen würde, dass ich mich in seinen Teamkollegen bei der Selecao verliebt habe. Seit der Sache mit Sergio war er wie ein großer Bruder für mich. Autsch! Schon wieder bei einem Knackpunkt in meinem Leben angekommen. Mein Bruder. Und mein Vater. Sie sind-ehem nein das stimmt nicht ganz,sie waren zwei wundervolle Menschen. Aber auch sie hatte ich verloren. Wie so vieles in meinem Leben. Ich wollte so gerne weinen, aber es kamen einfach keine Tränen...



Eine Saison nur mit dir! (Neymar FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt