Ablenkungen

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Ich wurde angegriffen. Ich versteckte mich hinter einem verlassenen Gebäude. Ich zückte mein Katana, das ich als Gürtel trug. Ich linste um die Ecke. Er war auf dem Weg zu mir. Ich wartete. Dann kam er um die Ecke. Ich stach ihm direkt durch die Brust und zog dann mein blutiges Katana aus seinem leblosen Körper. Ich wusste, dass er nicht alleine war. Es würden noch andere kommen. Ich schlich mich näher an sie heran. Auf einmal steckte ein Pfeil neben meinem Kopf in der Wand. Ich drehte mich um und sah fünf Leute. Einer hatte Pfeil und Bogen, ein weiterer eine Axt, ein Mädchen hatte zwei Dolche und die anderen zwei hatten Speere. Sie rannten auf mich los. Der mit der Axt war als erstes bei mir. Er zielte auf meinen Hals. Ich duckte mich und stach ihm von unten durch den Kopf. Ich kickte das Mädchen mit den zwei Dolchen. Sie fiel, das verschaffte mir Zeit. Hinter mir stand jemand mit einem Speer, vor mir die zweite Person mit einem Speer. Ich streckte mein Katana aus und drehte mich. Ich hatte beiden den Bauch aufgeschnitzt. Ein Pfeil flog auf mich zu. Ich wich aus. Das Mädchen mit den Dolchen stand in der Nähe einer Wand. Ich konnte sie im Moment nicht besiegen. Ich rannte an der Wand, an der sie stand um hinter ihr zu landen. Das würde beide verwirren. Während dessen zog ich zwei Shurikens aus meiner Tasche an der Hüfte. Ich warf sie zu dem mit Pfeil und Bogen. Sie steckten ihm beide im Hals. Er fiel um. Jetzt war nur noch die mit den Dolchen übrig. Sie rannte auf mich zu und zielte immer wieder auf mein Gesicht. Ich lief rückwärts um ihnen auszuweichen. Doch dann stand ich an einer Wand. Mit meinem Katana schaffte ich es ihr beide Dolche aus der Hand zu schlagen. Sie packte mich am Hals und schleuderte mich auf den Boden. Ich lies mein Katana dabei fallen. Sie würgte mich. Ich griff nach einem ihrer Dolche und erstach sie von hinten. Sie lebte noch kurz. Ihr Griff um meinen Hals lockerte sich. Es kam Blut aus ihrem Mund, dass in mein Gesicht tropfte. Ich stoß sie von mir runter. Ihr Körper lag neben mir. Ich wischte mir das Blut aus dem Gesicht und nam mein Katana. Dann war die Simulation vorbei. "Das war ja der Hammer, du wirst immer besser. Fünf auf einmal und du hast nicht mal einen Schnitt oder so abbekommen", meinte Jonah und gab mir ein Handtuch. "Diese Simulationen werden immer realistischer. Ich hätte mich fast übergeben als das Blut aus ihrem Mund auf mich tropfte", sagte ich und wischte mir dann das Gesicht mit dem Handtuch ab. Kyle lief an mir vorbei und striff mich absichtlich an der Schulter. "Und versuchst du dieses Mal die neue Stufe? Die sie extra wegen mir einfügen mussten?", fragte ich ihn herausfordernd. Er spielte mit seiner Axt. "Gerade mal wieder eine Wir-hassen-uns-Phase?", fragte Jonah neckend. Ich warf ihm mein Handtuch entgegen und er fing es. Ich lief zu meiner Tasche und trank etwas Wasser. Kyle versuchte tatsächlich die neue schwerste Stufe, die ich gerade eben auch gemacht hatte. Ich trainierte seit ich laufen konnte. Es war meine Leidenschaft. Deswegen war ich auch sehr gut darin und der Simulator war zu einfach für mich. Bis eine neue Stufe extra für mich installiert wurde. Ich brauchte einen Monat um diese Stufe gerade so meistern zu können. Kyle würde sie heute zum ersten Mal ausprobieren. Er stellte sich in den Simulationsraum und wartete auf den Start. Jonah und ich sahen gespannt zu. Es ging los. Er befand sich in einem Urwald. Er rannte los und suchte sich zuerst ein Versteck. Er fand eine dicke Böschung. Dort wartete er erst mal und analysierte die Situation. Er würde es niemals schaffen. Er schaffte die Stufe davor gerade so. Auf einmal kam ein Gegner mit einer Ahle. Er schaffte es ihn zu überweltigen und zu töten, doch jetzt waren die anderen auf ihn aufmerksam geworden. Im Moment waren es nur drei, aber wer weiß wie viele noch kommen würden. Er erledigte eine mit einer Axt, doch dann wurde ihm mit einem Katana die Kehle aufgeschlitzt. Die Simulation war vorbei. "Netter Versuch", meinte ich als er raus kam. Er ignorierte mich und ging zu Cole. Jemand umarmte mich von hinten. Es war Britney. "Eins gegen eins? Wie wärs?", fragte sie. "Welche Waffe und welche Einschränkung für mich?", fragte ich bevor ich mich darauf einließ. "Ähm... Wurfmesser und bei dir werden Kyle und Cole dich nerven", antwortete Britney. Ich sah zu den Jungs und lächelte. "Das ist die nervigste Einschränkung auf die wir jemals gekommen sind und mit den Wurfmessern bin ich sowieso nicht so gut. Aber na gut. Was bekomme ich, wenn ich mal wieder gewinne?", fragte ich. Britney überlegte und schaute dann zum Waffenschrank. Sie grinste und sagte: "Falls du wieder gewinnen solltest darfst du dir im Waffenladen später eine Waffe aussuchen, die ich dir kaufe." Ich grinste. "Du bist dir aber ziemlich sicher, dass du dieses mal gewinnst. Du weißt nämlich genau, dass ich schon ewig dieses neue Katana im Auge habe", meinte ich und lief zu den Waffen. Ich gab ihr fünf Dolche und nahm dann für mich selber noch fünf. "Ein Probedurchlauf und danach wird es ernst", sagte sie und stellte sich vor die Ziele. Wir warfen beide unsere Wurfmesser. Bei mir ging jedes Messer genau ins Schwarze. Bei Britney ging nur eines in den zweiten Ring. Das könnte echt etwas knapp werden. "Cole, Kyle! Kommt her. Ihr seid heute wieder die Einschränkung", sagte Britney. Die Jungs kamen zu uns und stellten sich neben mich. "Lauft nur nicht vor das Ziel", meinte ich. "Ich mache zuerst. Dann weißt du, was du schlagen musst", sagte Britney. Wieder das selbe wie vorhin. Nur eines in das zweite Feld. "Okay dann los", meinte ich und machte mich bereit. Ich legte das erste Messer an meine Schulter an. Ich atmete tief ein und aus und konzentrierte mich. "Hey Allison, weißt du eigentlich, dass dein bester Freund auf dich steht?", fragte Cole kurz bevor ich das Messer warf. Aber es landete trotzdem genau in der Mitte. Ich atmete nochmal tief durch und legte dann das zweite Messer an meine Schulter. "Wirst du etwa rot? Sind wir dir zu nah?", fragte Kyle und kam noch näher an mich heran. Als er direkt neben mir stand fragte er: "Wie ist das?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Das ist perfekt", antwortete ich und warf das zweite Messer. Kyle stellte sich dicht hinter mich. Er kam mit seinem Gesicht nah an mein linkes Ohr und flüsterte dann: "Und so?" Ich warf das dritte Messer. "Immernoch perfekt", antwortete ich als dieses wieder perfekt in der Mitte landete. Der Ärger war ihm ins Gesicht geschrieben. Er dachte, dass er mich mit der Nähe ablenken konnte. Er stellte sich wieder neben mich und strich mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht hinter mein Ohr. Ich warf wieder und traf das vorletzte Messer erneut perfekt ins Schwarze. "Kyle es reicht. Das bringt nichts", meinte Cole. Kyle ging endlich von mir weg und stellte sich neben seinen Bruder. Ich machte mich bereit für meinen letzten Wurf. Kurz bevor ich warf sagte Kyle: "Ich weiß, dass du mich liebst." Ich warf und traf... in die zweite Reihe. "Scheiße", fluchte ich. "Gleichstand, was machen wir jetzt?", fragte Britney. "Beide ein weiteres Messer. Der Bessere gewinnt", schlug Cole vor. Er grinste so als hätte er noch ein Ass im Ärmel. Kyle holte uns beiden noch ein Messer. "Was passiert eigentlich wenn ich verliere?", fragte ich Britney. "Du gehörst für einen Tag nur mir und musst alles machen, was ich dir sage", antwortete sie. "Du wirst den ganzen Tag mit mir irgend einen Mädchenkram machen, oder?", fragte ich sie leicht gequält. Sie nickte und machte sich bereit zum Werfen. Sie traf wieder in die zweite Reihe. Ich hatte eine Chance zu gewinnen. Jetzt kam es nur noch darauf an, was Cole vor hatte. Ich machte mich bereit zu werfen. "Erzähl Britney von deinem Geheimnis", sagte er. Ich warf und hätte fast zu früh losgelassen. Doch ich traf perfekt ins Schwarze. "Ich sollte nächstes Mal Jonah als Ablenkung nehmen. Der weiß mehr über dich. Der hätte gewusst, dass du keine Geheimnisse vor mir hast", sagte Britney und umarmte mich. "Ach hat sie das?", fragte Cole provokant. Ich schaute ihn böse an. "Sollen wir jetzt gleich los und deine Waffe aussuchen?", fragte Britney. Ich schaute auf die Uhr. Es war schon etwas spät. "Nein, ich muss nach Hause. Wir treffen uns morgen B", antwortete ich und begann meine Sachen zu packen. "Kyle ist der Einzige, der dich aus der Fassung bringen kann", sagte Jonah und nahm meine Tasche. Ich wusste, dass er Recht hatte. Und genau das nervte mich. Es nervte mich, dass Kyle es schaffte mich nervös, unkonzentriert und wütend machen konnte. Das musste sich ändern. Denn wenn ich für die Hungerspiele ausgewählt werden würde, wäre er sicher auch dort.

Vergessen  (Tribute von Panem || FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt