Immer wieder hörte Liam die Worte der Schwester in seinem Kopf. Unfall. Zayn Malik. Keine Angehörigen. Retrograde Amnesie. Er war fassungslos, geschockt, überrumpelt, aber am aller meisten war er besorgt. Jahrelang hatte er keinen Kontakt mehr zu Zayn gehabt und jetzt rief man ihn an, um ihm zu sagen, dass er einen schweren Unfall hatte und unter anderem an einer retrograden Amnesie litt. Zayn konnte sich an nichts aus seiner Vergangenheit erinnern, er wusste nicht wer er war. Liam sollte ihm helfen, sein Gedächtnis zurück zu bekommen, da Zayn keine lebenden Angehörigen hatte und der einzige Hinweis auf mögliche Bezugspersonen ein Foto in seinem Geldbeutel war. Ein Foto, welches unter anderem Liam abbildete.
Obwohl Liam Zayn das letzte Mal vor zehn Jahren gesehen hatte, war er ohne zu zögern ins Krankenhaus gefahren.
„Folgen Sie mir bitte Dr. Payne!"
Während er der rothaarigen Krankenschwester hinterherlief gingen ihm tausend Gedanken durch den Kopf.
Wie sollte er seinem ehemals besten Freund nach so vielen Jahren gegenüber treten? Hatte er wirklich keinerlei Erinnerungen mehr? Wie würde er auf Liam reagieren?
„So, das ist das Zimmer von Mr. Malik. Aktuell ist sein Zustand stabil, er ist allerdings noch etwas geschwächt von der OP. Soll ich Sie begleiten?", die Schwester lächelte ihn freundlich an. Liam lehnte allerdings dankend ab und die Schwester verschwand daraufhin um die nächste Ecke.
Okay jetzt ganz ruhig. Nochmal tief ein- und wieder ausatmen. Nach einem kurzen Klopfen drückte Liam mit zitternder Hand die Türklinke vorsichtig nach unten und öffnete die Tür einen Spalt breit. Gerade so, dass er das gegenüberliegende Fenster sehen konnte.
„Hallo?", fragte eine schwache Stimme. Mist! Jetzt gab es kein Zurück mehr. Liam straffte seine Schultern und betrat das Zimmer. Wie erstarrt blieb er stehen und konnte seinen Blick nicht vom Krankenbett lösen. Im Bett lag ein blasser dunkelhaariger Mann mit einem Verband um den Kopf, welcher kaum Ähnlichkeiten mit dem Zayn von früher hatte. Aber als der Mann fragend eine Augenbraue hob, sich räusperte und meinte: „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?", da wusste Liam, dass es sein Freund Zayn war, der vor ihm lag.
Auf die Frage hin erwachte Liam aus seiner Starre und trat einen Schritt näher an das Bett heran.
„Hallo Zayn. Ich bin Liam. Ich weiß nicht ob du mich noch erkennst, aber wir waren zusammen in der Schule und gute Freunde".
Zayn betrachtete den braunhaarigen Mann, der vor ihm stand, nachdenklich. Er trug einen grauen Mantel, sowie eine schwarze Hose und schwarze Schuhe. Angestrengt versuchte er, sich an ihn zu erinnern. Doch da war nichts. Er kannte diesen Mann nicht. Obwohl- diese rehbraunen Augen kamen ihm irgendwie bekannt vor. War das nicht-
„Doch ich kenne dich!", entfuhr es Zayn aufgeregt.
Fassungslos und erleichtert lächelte Liam Zayn an. Er konnte sich an ihn erinnern!
„Du bist einer der Jungen auf dem Foto aus meinem Geldbeutel!"
Liams Hoffnung verschwand genauso schnell wie sie gekommen war.
Zayn kramte in der kleinen blauen Tasche neben seinem Bett und hielt ihm das alte verknitterte Bild unter die Nase. Liam nahm es behutsam in die Hand und setzte sich erst einmal an den Bettrand. Es zeigte die Jungs am Strand bei dem Ferienhaus von Louis' Eltern. Das war ihr letzter gemeinsamer Sommer. Damals war noch alles gut. Es gab keinen Streit und sie verstanden sich alle super. Doch danach ging auf einmal alles kaputt. Liam blinzelte, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Er vermisste sie. „Wer sind die anderen Jungen?", Zayn riss ihn aus seinen Gedanken und holte ihn in die Realität zurück. Schnell wischte Liam die Träne weg, die ihm über die Backe rann. „Tja weißt du Zayn", begann er. Doch er musste abbrechen, da seine Stimme zu brechen drohte. Er holte zitternd Luft und überlegte, was er als nächstes sagen sollte. „Das sind Louis, Harry und Niall. Wir waren an der selben Schule und beste Freunde." Liam konnte nicht länger sitzen bleiben. Er stand auf und lief zum Fenster. „Warum ‚waren'?", fragte Zayn neugierig weiter. Liam drehte sich zu ihm um und sah in die großen dunklen Augen seines ehemals besten Freundes. „Naja, also...", er konnte es nicht aussprechen. Es tat zu sehr weh! All die Jahre war ihm gar nicht klar gewesen, wie viel ihm die vier Jungs bedeuteten und wie sehr er sie vermisste. Mittlerweile rannten die Tränen in Strömen über sein Gesicht und seine Kehle war wie zugeschnürt. Er fürchtete jeden Moment zusammen zu brechen. Sein Puls wurde immer schneller, sein ganzer Körper begann zu zittern und er hatte das Gefühl zu ersticken in diesem kleinen, sterilen Krankenzimmer mit seinem ehemaligen besten Freund, der sich weder an ihn, noch an ihre gemeinsamen Momente erinnern konnte. Seine Knie gaben nach. Doch bevor er vor Zayns Bett zusammenbrach, stürzte er zur Tür und riss sie auf. Erschöpft und zitternd ließ er sich an der Wand auf den Boden sinken, vergrub das Gesicht in seinen Händen und ließ den Tränen einfach freien Lauf. Würde der Schmerz je gelindert werden? Wie sollte er Zayn alleine helfen? Konnte er ihm alleine helfen?________________________________
Das oben angefügte Bild, ist das Bild von dem Liam und Zayn im Kapitel reden.Wenn Du das liest, dann wünschen wir Dir einen Guten Rutsch ins neue Jahr !✨💓
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Don't forget where you belong (One Direction)
Fanfic>When you're lost, you'll find a way< Die ehemals besten Highschool Freunde Niall, Liam, Harry, Louis und Zayn haben schon lange nichts mehr miteinander zu tun. Zu oft stritten sie sich und als Niall auch noch nach Irland zog, lebten die fünf Jungs...