A Kapitel 3

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Ich saß auf einem Holzstuhl und wartete. Doch worauf soll ich warten ? Vor mir lag ein Nähkästchen und ein Stück Stoff. Ich nahm die beiden Sachen in die Hand und begann zu nähen. Als Mädchen habe ich gerne genäht, denn so konnte ich meinem Vater entfliehen. Ich nähte immer und sang dabei. Er nahm mir alles weg, doch meine Stimme konnte mir nicht geklaut werden. Manchmal schlug er mich, weil ich gesungen habe aber das waren nicht die einzigen Gründe, wieso er mich schlug. Ich schaute das Stück Stoff von mir an und erinnerte mich daran, wie es war als mir meine Mutter das Nähen beigebracht hat.
Ich war gerade in Gedanken versunken als plötzlich jemand an die Tür klopfte. Ein Mann Mitte 30, Groß und gut aussehend trat hinein mit einem Koffer in der Hand. Er setzte sich auf den Stuhl vor mir und kramte in seinem Koffer rum. Danach blickte er mich an und lächelte. Ich schaute ihm ebenfalls intensiv in die Augen. Minuten lang schauen wir uns an, ohne dass jemand etwas sagt. Der Moment war intensiv, so leicht, so befriedigend. Er schaute auf seine Hände und ich folgte seinen Blicken. Dort hat er einen Apfel in der Hand, welcher verschimmelt war.
„Guten Morgen Grace, ich bin Doktor Malten und ich werde sie in den nächsten Wochen begleiten. Mein Ziel ist es herauszufinden, ob sie schuldig sind oder unschuldig, ob sie vielleicht eine Krankheit haben oder psychische Störungen." , sagte mir der Doctor.
„ ich bin kerngesund Doktor", antwortete ich ihm.
„ ich denke ich bin nicht umsonst hier. Wäre dies der Fall würde man mich nicht hier sitzen lassen"
Gutes Argument. „Wäre ich aber schuldig, dann würde man sie nie mit einer Mörderin hier sitzen lassen", gab ich zurück. Er zögerte eine Weile bis seine nächste Antwort kam. „Vor der Tür stehen Wachen"
Der Arzt oder wie er sich nannte „Therapeut" streckte mir den verschimmelten Apfel entgegen und fragte mich, was ich hier vor mir sah.
„ ich sehe einen kranken Apfel vor mir"
„Was verbinden sie mit diesem Apfel ?"
„ Apfelkuchen"
Er nickte zustimmend.

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