Kapitel 6

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Cem legte seine Hand auf mein Bein und streichelte es auf und ab. Ich versuchte es zu ignorieren, doch es war schwer nicht bei jeder seiner Berührungen zusammen zu zucken. Ich denke es lag daran, dass mich seine Berührungen an letzte Nacht erinnerten. Auch wenn ich das ganze einfach nur vergessen wollte.
„Bist du gut rasiert?" fragte Cem.
„Ja, denke schon" antworte ich und schaute immernoch aus dem Fenster.
„Ich schau lieber nochmal nach" grinste er dreckig.
Ich zuckte nur mit den Schultern und er wanderte mit seiner Hand mein Bein weiter hoch, bis sie zwischen meinen Schenkeln gelandet war. Ich bekam Gänsehaut und meine Beine fingen leicht an zu zittern. Da ich wusste, dass es nichts bringen würde mich zu wehren, versuchte ich es erst garnicht.
„Wieso bist du immer so nervös Süße?" fragte er mich, als er mit seinem Finger in meinen Slip fuhr. –Ich weiß nicht, vielleicht liegt es daran, dass du mich entführst, vergewaltigt und neben mir einen Mann ermordet hast?–
Ich zuckte auf und drückte meine Beine leicht zusammen.
„Weil ich dich nicht kenne..." sagte ich, da das die simpelste Antwort war, die mir einfiel.
„Ach Baby. Wir haben uns doch kennengelernt letzte Nacht" zwinkerte er, während er mit seinem Finger weiter an mir rumspielte.
Ich stöhnte auf, aber ich wollte am liebsten seine Hand abschneiden. Er fing an leicht zu lachen und nahm dann seinen Finger wieder raus.
Er parkte vor einem kleinen Haus und sah mir in die Augen.
„Du gehst da jetzt rein, und machst alles was dein Kunde dir sagt. Verstanden?"
Ich nickte.
„Antworte gescheit. Hast du's verstanden oder nicht?"
„Ich habs vertanden" antwortete ich.
„Gut. Und mach kein Ärger."
„Ja."
Ich stieg aus, ging zur Tür und klopfte leise. Kurz darauf öffnete ein breiter Mann die Tür und zog mich direkt in das Haus.
In dem Haus tat ich das, was ich tun musste. Ich hasste mich dafür. Ich fühlte mich eklig, dreckig und ausgenutzt. –Wieso ich?– fragte ich mich. Ich weiß ich war nicht perfekt. Aber trotzdem hatte ich sowas nicht verdient. Sowas hatte kein Mensch dieser Welt verdient...
Nach ein paar Stunden, kam ich aus dem Haus raus und Cem wartete dort schon auf mich. Ich stieg direkt ins Auto und Cem stieg aus.
Er ging zur Tür und der Mann bezahlte Cem. Ich konnte nicht sehen wie viel, aber das war mir auch egal.
Ich wollte einfach nur noch nach Hause und schlafen. Cem kam grinsend auf mich zu.
„5000€" sagte er und grinste.
„Cool" antwortete ich unteressiert.
Er stieg in den Wagen und fuhr los.
„Hör auf zu schmollen Hayatim. Das ist jetzt dein neues Leben. Also gewöhn dich daran."
Ich schaute ihn voller Hass an.
„Guck nicht so. Dir wird's bald besser gehen. Ich versprech's" lächelte er. Und ich muss sagen, er ist ein guter Lügner. Denn diese Worte hätte man ihn fast glauben können. Doch unter diesen Umständen, hätte mir niemand Hoffnung einreden können. Ich war schwach und müde. Ich hatte schon aufgegeben, bevor es erst richtig angefangen hatte.
Wir fuhren zurück in das Haus, wo ich ab jetzt "wohnte" und er brachte mich zu Mero.
„Hey Baby" lächelte Tara direkt und küsste Cem auf den Mund. Auch er grinste sie dreckig an.
„Hey Babe" kam von ihm und die beiden fingen an zu knutschen.
„Komm mit" sagte Mero zu mir und ich folgte ihm ins Bad. Er drückte mir einen Rasierer, eine Zahnbürste und Kleidung in die Hand.
„Du hast wieder 30 Minuten" sagte er und wartete vor der Tür. Ich nahm die Sachen und verschwand im Bad.
Ich dusche mich und putzte lange meine Zähne. Trotzdem fühlte ich mich dreckig. Als ich fertig war klopfte ich an der Tür und Mero öffnete sie. Ich sah ihn erschöpft an.
„Alles gut?" fragte er.
Das war die Frage vor der ich mich am meisten fürchtete. Als er mich das fragte kamen mir die Tränen.
„Uff wein doch nicht jetzt" sagte er und umarmte mich einfach.
Ich weinte mich in seine Armen aus und wurde irgendwann still.
„Geht's wieder?" fragte er.
„Ja..." log ich ihn an. Es ging natürlich nicht. Was erwartete er für eine Antwort? Aber egal, immerhin war er halbwegs nett zu mir. Vielleicht würde er mir helfen von hier zu entkommen, wenn wir uns anfreunden würden. Das war das einzige was mir ein bisschen Hoffnung brachte und so brachte er mich in mein Zimmer.

Bin ich in der Hölle? - CAPOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt