Ich folgte ihm und er brachte mich zurück in mein Zimmer.
„Hast du Hunger?" fragte er.
Ich nickte und er verließ das Zimmer, schloss es ab und ging weg. Kurz danach kam er wieder und stellte mir ein Tablett mit Suppe und Brot auf's Bett.
„Komm ich irgendwann wieder frei?" fragte ich Mero und sah ihm in die Augen.
„Wer weiß" antwortete er und ging raus.
Ich aß mein Essen auf und legte mich dann ins Bett. Nach kurzer Zeit, war ich auch schon eingeschlafen...
-Nächster Tag-
Ich wurde durch lautes Gebrülle wach.
„WO IST SIE HM?" schrie jemand. Es war Cem, das wusste ich. Denn seine Stimme ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich stand auf, ging zu Tür und lehnte meinem Kopf dagegen. Ich konzentrierte mich zuzuhören.
„Sie ist weggelaufen, Herr Anhan" sagte eine tiefe Männerstimme.
„AMK ARBEITEST DU HIER UMSONST ODERWAS? FÜR WAS BEZAHL ICH DICH EIGENTLICH?"
„Dafür, dass ich auf die Frauen aufpasse..."
„WIESO LÄSST DU DANN ZU, DASS EINE WEGLÄUFT?"
„Ich-Ich..." sagte der Mann, doch es war zu spät. Ich hörte einen Schuss. Der Mann redete nicht mehr.
Ich beugte mich langsam und sah durch das Schlüsselloch. Cem hatte ihn abgeknallt. Der Mann lag auf dem Boden mit einem Loch in seinem Schädel. Überall war Blut.
„MERO! DOGAN!" rief er.
Die beiden kamen angerannt.
„Kümmert euch um die Leiche" befahl er und verließ den Raum. Ich sah wie Mero und Dogan die Leiche wegbrachten und danach den Boden wischten.
Schnell ging ich zurück ins Bett und kuschelte mich in die Decke ein. Ich sah zur Decke und spürte schon wieder wie mir Tränen über die Wangen liefen.
Wie konnte er nur so leicht jemanden umbringen? Was war er für ein Mensch? Mein Hass auf Cem wurde immer größer.
Plötzlich riss jemand die Tür auf.
„Aufstehen Süße" sagte Cem und stand beim Türrahmen.
Ich stand direkt auf und er drückte mir ein kurzes, rotes Kleid in die Hand. Das Kleid war hübsch, aber sehr freizügig. War ja klar, dass ich sowas tragen musste, immerhin war ich kurz davor eine Prostituierte zu werden — auch wenn es unfreiwillig war.
„Zieh das an und schmink dich schön" befahl er mir und gab mir einen Schminkkoffer.
„Okay" antwortete ich ohne, das was er gesagt hatte zu hinterfragen und tat es einfach.
„Deck deine blauen Flecken im Gesicht gut ab."
Ich nickte kurz, und während ich mich fertig machte, sah ich mich im Spiegel an. Ich war eine hübsche Frau. Meine Dunklen langen Haare waren leicht gewellt. Meine Figur war schön kurvig und meine großen Augen strahlten Hellbraun.
„Hier" sagte Cem und warf mir dunkle Highheels vor die Füße. Ich zog sie an und lief auf ihn zu. Er hatte schon wieder ein Grinsen auf seinen Lippen und kam mir nah.
„Du bist wunderschön Baby" kam von ihm.
Ich sah ihn voller Abneigung an, trotzdem konnte ich es mir nicht leisten respektlos zu Cem zu sein. Also bedankte ich mich nur und er führte mich zu seinem Auto.
Er drückte mir einen Kaffee und einen Croissant in die Hand und fuhr los.
„Wohin fahren wir?"
„Zu deinem ersten Kunden Süße" zwinkerte er.
Ich wollte mich wehren, aber ich wollte nicht wie der Mann von vorhin enden. Und zwar tot. Also biss ich einfach in den Croissant und trank von meinem Kaffee.
„Cem?" sagte ich leise.
„Ja Babe?"
„Lässt du mich irgendwann wieder frei..?"
„Nein. Mach dir auch keine Hoffnungen Süße. Wer hier einmal landet, kommt nie wieder raus."
Ich konnte es einfach nicht realisieren. Gestern hab ich noch mit meiner besten Freundin Sara über Cem geredet, und jetzt sitz ich mit ihm, dem Mann der mir meine Jungfräulichkeit genommen hat, in einem Auto und fahre zu einem anderem Mann, um mit ihm zu schlafen.
Ich spürte wie mir langsam die Tränen kamen und blinzelte sie schnell weg. Ich brauchte dringend Ablenkung, um nicht losheulen zu müssen. Also öffnete ich einfach das Radio. Cem sah mich skeptisch und grinsend zugleich an. Ich schaute zu ihm rüber und sah ihm in die Augen. Ich konnte nicht mehr sehen, als den Mann, der mein Leben zerstört hatte. Ich schaute wieder weg, und genoss die Aussicht aus dem Fenster. Ich sah dir ganzen Menschen in Freiheit und wollte um Hilfe rufen. Doch ich wollte nicht mein Leben riskieren. Auch wenn es in diesem Moment nicht sehr lebenswert war...
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Bin ich in der Hölle? - CAPO
Hayran KurguHey! Ich bin Layla Kaplan, 21 Jahre alt & Türkin. Ich war eine ganz normale Frau mit einem normalen Leben, mit dem ich auch zufrieden war. Doch als ich eines Tages von einigen Männern, darunter dem Rapper Capo, entführt wurde, änderte sich mein komp...